Page - 17 - in Persönlichkeiten Hagen - Bedeutende Persönlichkeiten und Begebenheiten im ehemaligen Landgut/Schloss Hagen bei Linz

17 9.) 1573: Prominente bei der Sonnwendfeier 61 1573 soll der Edelmann Christoph Häckhl vLustenfelden (Besitzer der Grundherrschaft Hagen von etwa 1555 bis zu seinem Tod 1577) das Fest der Sonnenwende, welches seit al- ter Zeit (bis ins 20. Jh) als das Fest des Haken/Hagen galt, besonders prunkvoll ausrichten und viele Prominente - des Adels, der Predikanten, 62 Landesverordneten und sonstige Respektspersonen - dazu eingeladen haben. 63 Laut den Zeitzeugen der letzten Schlosspe- riode, insbesondere der ausführlichen Schilderung Josef Schlöderers und Felix Litzlbau- ers, wurde das Fest der Sonnenwende noch bis zum 2. Weltkrieg alljährlich im Hagen gefeiert. 64 Christoph Häckhl vLustenfelden, selbst wohlhabender „Baumeister“,65 sichtlich angetan von der herrlichen Lage des Gutes Hagen, seinem „schennst ortth auff der erdn“,66 wie er sich laut Chronikvermerk ausdrückte, ging gezielt an dessen Aus- und Umbau zu einem Edelsitz Schloss, wie Wilflingseder den Rechnungen für Handwerker, Taglöhner etc entnahm, und wie auch die ersten erhaltenen Darstellungen, Kupferstiche, zeigen. 67 10.) August 1574: Fest am Ende der Bauarbeiten des Schlosses Hagen: 68 Als die gewaltigen drei Jahre dauernden Bauarbeiten des neuen Besitzers, des „Edlen und Vesten“ Herrn Christoff Häckhl zu Lustenfelden sich ihrem Ende näherten, das Schloss und die Zugehörungen fertiggestellt waren, fand im August 1574 ein großes Fest statt. 69 Friedrich Tschernes Abschrift gibt keine weiteren Details preis, möglicherweise fehlte eine entsprechende Aufzeichnung, oder aber die Details zu den einzelnen Punkten waren auf ande- ren, nicht an uns gekommenen Abschriftenblättern festgehalten worden. Es ist als sicher an- zunehmen, dass Häckhl auch die Honoratioren der Stadt Linz eingeladen hatte, vermutlich auch seinen Besitznachfolger den damaligen Ratsbürger und Stadtrichter Niclas Khueperger. Christoph Häckhl vLustenfelden hatte neben dem alten Gutshof Hagen, der fortan ledig- lich als Schlossmeierhof der herrschaftlichen Eigenversorgung diente, einen neuen „Vier- kantbau“ aufgezogen, wobei der nahezu quadratische Innenhof eine Arkadenfront mit 61 Ströbinger, PI 23. Jänner, 1998; Reder Walter, PI 14. April und 2.November 1998; Litzlbauer, PI März 2005; Schlöderer, PI 11. September 2009. OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 24, 29. 62 Evangelische [Hilfs-] Prediger, Schreibung Predikant (von „predigen“) wird vorgezogen, es gibt aber daneben auch die Schreibung Prädikant: Fr. Eichmeyer Ulrike (Gattin des ehem. Superintendenten), PI 31. August 2009. 63 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 29. Schäffer, Merkwürdiges aus dem Hagen/Linz, 39. Schäffer, Schloß Hagen bei Linz, 166. 64 Schlöderer, PI 10. September 2009. Litzlbauer, PI März 2005. 65 Er bekam als solcher ua die Besserung der Straße nach Ebelsberg und deren Fortführung bis Ebelsberg (= heutige Landstraße) übertragen. AStL, LR B II A8/10727. 66 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 29. Schäffer, Merkwürdiges aus dem Hagen/Linz, 39. Schäffer, Schloß Hagen bei Linz, 166. 67 Burgstaller, PI 23. September 1998, Information von Wilflingseder. 68 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 14. 69 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 14.