Page - 18 - in Persönlichkeiten Hagen - Bedeutende Persönlichkeiten und Begebenheiten im ehemaligen Landgut/Schloss Hagen bei Linz

18 Säulen, Bögen, und zwei Tore aufwies. 70 Die Arkaden im 1. Stock sollen später zugemauert worden sein, waren auch auf den Fotoaufnahmen aus dem 20. Jahrhunderts nicht mehr sicht- bar. 71 Häckhl ersetzte ferner die alte Brauerei, welche bis dahin in einem alten Wirtschaftsgebäude untergebracht war, durch eine neue. Ein „Stock“ mit zwölf Stuben, vierundzwanzig Kam- mern und zwölf Küchen entstand als Unterkunftsmöglichkeit für Tagwerker und Gesinde. 72 Der Hagen erschien nun als kleine Herrschaft, was er de iure noch nicht war. 11.) 1586: Hans Zürn dÄ: 73 Der Waldseer Bildhauer „Hanns(en) der Zyrrn“ 74 schuf 1586 im Auftrag des damaligen Besitzers des Hagen, Stephan Engl vWagrain - laut Notiz des Wolfgang Stauffenbuel, Schreibers der Barbara Engl, später verheiratete Bischoff, - „ein Betsäull negst weg- kreutz bein hopffgartn gepawet 1586“. Im Feld gegen den Burgerhof hin war „hanns Zu- ern“, im vorderen Feld ein Engel zu sehen, im anderen der Hl. Stephan, im dritten die Jungfrau Maria, die Darstellung auf dem vierten gegen Westen zu war schon bald nicht mehr auszunehmen, „da vom weter verstoeret“.75 Vermutlich um die gleiche Zeit wurde „Hannsen dem Zyrrn“ 50 fl für einen Engel für die Kapelle des Hagen bezahlt. Der Engel wurde laut Beschreibung an der Seite Richtung Bräuhaus aufgestellt. 76 Er sollte wohl ein Symbol für die Familie Engl darstellen. Laut Aussagen Josef Weingärtners waren einige Figuren im Hagen Werke Zürns. 77 Hans Zürn dÄ stammte, wie die vormaligen Besitzer des Hagen, die Herren vWallsee, aus Oberschwaben; geb. um 1555/60, gest. nach 1631. Siebzehn Mitglieder der Familie in vier Generationen waren Bildhauer. 78 Hans Zürn dÄ, Bürger der Stadt Waldsee in „Schwäbisch Österreich“,79 vermählte sich 1582 mit Barbara Nähtin/Späthin, wurde damals als „Meister der freien Kunst des Bildhauens in Stein und Holz“ bezeichnet. Er besaß einen Lehrbrief aus Buchau am Federsee und unterrich- tete seine Söhne Jörg, Hans dJ, Martin, Michael dÄ, David in der Kunst des Bildhauens. 80 70 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 14. Die erwähnte Beilage-Zeichnung war nicht mehr auffindbar. 71 Wissen Reders, Himmelbauers, u.a. Zeitzeugen. 72 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 24. OÖLA, Archiv Starhemberg. Schäffer, GHft Hagen, Bd I, Häckhl; Bd II, Cronpichl. 73 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 1. Bad Waldsee, Heft des Stadtmuseums im Kornhaus (Text Ludwig Gros): Die Waldseer Bildhauerfamilie Zürn. 74 Manteuffel Claus Zoege von, Die Bildhauerfamilie Zürn, 1606>1666, Bd 1, 1969; 17 ff. Recherche Schäffer, Bad Waldsee, 10. Juni 2010. 75 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 1. 76 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 1. 77 Reder, PI 14. April 1998. Wacha, PI 21. Dez. 2004. Es blieben weder Rechnungen noch Expertisen erhalten. 78 Bad Waldsee, Heft des Stadtmuseums im Kornhaus, (Text Ludwig Gros): Die Waldseer Bildhauerfamilie Zürn. Schäffer, Recherche vor Ort, 10. Juni 2010. Lehr, LandesChronik OÖ, 142, 144. 79 „Schwäbisch Österreich“: 1331 hatten die Wallseer ihren reichen schwäbischen Besitz an die Herzoge Otto und Albrecht II. von Österreich verkauft und dafür landesfürstliche Besitztümer und Einkünfte in Österreich als Pfand erhalten, ua die Herrschaft Waxenberg, Schloss und Herrschaft Ottensheim. Bis 11. IX. 1806 stand die Stadt (Bad) Waldsee unter österr. Herrschaft, kam dann an das Königreich Württemberg. Buck Holger/Barczyk Michael, Waldsee von 330>1810, 2. Schäffer, GHft Hagen/Inhaber, Bd I, Wallsee. 80 Bad Waldsee, Heft des Stadtmuseums im Kornhaus (Text Ludwig Gros): Die Waldseer Bildhauerfamilie Zürn. Mehrere der wertvollen Holzplastiken ua von Hans, Michael und David Zürn, befinden sich Stadtmuseum