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Erica Tietze-Conrat - Tagebücher, Band I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
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150 Tagebuch 1923 8 Ein von Camillo Castiglioni im Jahr 1923 zur „Förderung der bildenden Kunst“ zur Ver- fügung gestellter Geldbetrag war einem Wettbewerb zur Gestaltung eines „Auslandshilfe- Denkmals“ gewidmet. Das „Ausland“ sollte für die während der Hungerjahre nach dem Weltkrieg geleistete Hilfe geehrt werden. Unter 75 Einsendungen ging der erste Preis an den Entwurf von Architekt Ernst Lichtblau und Bildhauer Carl Hagenauer. Vor allem der geplante Standort des Denkmals an der Kapuzinerkirche (Ruhestätte der Habsburger) und die am Modell angebrachte Legende, die auf die Verantwortung der Habsburger am Elend des Weltkriegs hinwies, sorgten für Erregung. Wieder einmal polemisierten vor allem die Kulturredakteure der „Neuen Freien Presse“, Leopold Bauer und A. F. Seligmann, gegen Künstler und Kunstwerk. Das Modell wurde schließlich durch einen aufgebrachten Aus- stellungsbesucher zerstört. Der Entwurf für den von ETC erwähnten Brunnen stammte von den Architekten Anton Wilhelm ( ?) und Waldemar Leers ( ?). (Seiter 1998 ; zum Wett- bewerb siehe Kristan 1992, 199–210.) 9 Ausgestellt wurden auch jene modernen Grafiken, die der Kunsthistoriker Ernst Buschbeck als Vorstandsmitglied der „Gesellschaft zur Förderung moderner Kunst in Wien“ (GFMK ; zur GFMK siehe TB 1923, 24.–30.6., 8.11.) auf Reisen für die Albertina ausgewählt und für die staatliche Sammlung eingekauft hatte. An- und Verkaufswünsche sowie Tauschaktionen seitens der staatlichen Museen wurden durch eine 1919 vom Unterrichtsamt eingesetzte „Museumskommission“ zusammenge- stellt. Die Auswahlentscheidungen hatten einstimmig zu erfolgen. Anschließend musste diese Vorauswahl der alliierten Reparationskommission im Rahmen eines vierteljährlichen Berichts zur Genehmigung vorgelegt werden. Der einflussreiche Maler Carl Moll gehörte der ministeriellen Museumskommission an (siehe dazu auch Posch 1997). Hieronymus Bosch, Kreuztragung Christi, Kunsthistorisches Museum (KHM), Wien, er- worben bei Goudstikker in Amsterdam. Gustav Glück, erster Kunsthistoriker als Direktor der Gemäldegalerie des KHM, Wien. Der Ankauf des Gemäldes von Duccio di Buoninsegna dürfte nicht zustande gekommen sein. Vermutlich schrieb ETC irrtümlich Ender statt Eberstaller. Maria Moll, die Halbschwester Alma Mahlers, hieß nach ihrer Verheiratung Eberstaller. Carl Moll, der Stiefvater Alma Mahlers, war eine widersprüchliche Persönlichkeit. HT be- zeichnete den Maler, Mitbegründer der Wiener Secession, Galerieleiter und Ausstellungs- organisator als die in einem „gewissen Sinn bemerkenswerteste Erscheinung des Wiener Kunstlebens an der Wende des 19. zum 20. Jahrhundert“. Immer wieder stoße man auf diesen Mann, der „ohne ein öffentliches Amt zu bekleiden oder im künstlerischen Vereins- leben eine führende Rolle zu spielen, durch bloßes Einsetzen seiner Persönlichkeit all das erstrebt hat, was anderwärts durch Organisation der Kräfte erzielt wurde“ (Tietze 1921a, 123). Der Komponist Ernst Krenek, der als Lebensgefährte und Kurzzeitehemann Anna Mahlers eine Zeit lang der Familie angehörte, erinnerte sich an Moll folgendermaßen : „Seine Leistungen als Maler wurden nur wenig beachtet, und er schien sich viel mehr mit
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Erica Tietze-Conrat Tagebücher, Band I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Entnommena aus FWF-E-Book-Library
Titel
Erica Tietze-Conrat
Untertitel
Tagebücher
Band
I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Herausgeber
Alexandra Caruso
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2015
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-79545-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
458
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Danksagung 9
  2. Alexandra Caruso : Zur Edition 11
  3. Edward Timms : Zum Geleit
  4. Die Aufzeichnungen einer „tiefverzweigten“ Frau 17
  5. Alexandra Caruso : „Der Wiener Vasari“ 21
  6. Tagebuch 1923 30
  7. Tagebuch 1924 186
  8. Tagebuch 1925 308
  9. Tagebuch 1926 384
  10. Alexandra Caruso : Zur Spanienreise 387
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