Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Biographien
Erica Tietze-Conrat - Tagebücher, Band I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Seite - 165 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 165 - in Erica Tietze-Conrat - Tagebücher, Band I: Der Wiener Vasari (1923–1926)

Bild der Seite - 165 -

Bild der Seite - 165 - in Erica Tietze-Conrat - Tagebücher, Band I: Der Wiener Vasari (1923–1926)

Text der Seite - 165 -

165 Tagebuch 1923 83 Tizian, Porträt des Pietro Aretino, 1545, Galleria Palatina, Palazzo Pitti, Florenz. 84 Charakteristisch für Grinzing ist sein dörflicher Charakter mit zahlreichen Weinschenken, den sogenannten „Heurigen“ (benannt nach dem jungen Wein des „heurigen“ Jahres), so- wie seiner von vielen Wienern als „lieblich“ empfundenen sanft hügeligen Landschaft mit Wäldern und Weingärten. Grinzing, bereits im 19. Jahrhundert ein beliebter Ausflugs- und Sommerfrischeort, gehört auch heute noch zu den von Touristen besonders gerne aufge- suchten Teilen Wiens. 85 1923 erschien Josef Matthias Hauers Schrift „Deutung des Melos. Eine Frage an die Künstler und Denker unserer Zeit“ (Leipzig-Wien-Zürich). „Da schuf etwa im Jahre 1920 der Wiener Josef Matthias Hauer durch Aufstellung zweier Prinzipien die Grundlage zur Zwölftonmusik. Zum einen unterscheidet er einen rhyth- mischen und einen melischen Pol. Dem rhythmischen weist er die Leidenschaften, das Ithyphallische, das Fantastische, dem melischen das Göttliche, Harmonische, das Geistige zu. Damit öffnet er wieder den Weg zu einer klaren Musik. Zum Zweiten postulierte er, der gleichschwebenden temperierten Skala folgend, die Gleichwertigkeit der 12 Töne in- nerhalb der Oktave. Daraus fließt sofort die Aufstellung eines neuen Liniensystems, das die 12 Töne zur Grundlage hat, denn Kreuz und Be sind ja Begriffe, die das Spielen in gewissen Tonleitern zugrunde haben. In den Zwölftonspielen Hauers entwickeln sich diese Gedanken in ihrer reinsten Form. In einer Tonfolge von 12 Tönen, in denen jeder Ton der zwölfstufigen temperierten Skala einmal  – und nur einmal  – enthalten ist, entfaltet sich der reine Melos, in dem der Rhythmus völlig aufgegangen ist und nur mehr innerhalb Melos als Periodizität erkennbar wird.“ (Förster 1976.) 86 Franz Martin Haberditzl, wie HT und ETC Schüler der beiden Hauptvertreter der Wiener Schule der Kunstgeschichte, Alois Riegl (1858–1905) und Franz Wickhoff (1853–1909), war von 1915–1938 Direktor der Staatsgalerie, später Österreichischen Galerie im Belve- dere. Er galt wie Glück und Eigenberger als Rubens-Spezialist. Mit seinem Amtsantritt fand er sich beständigen Angriffen von konservativen Künstlern und Kritikern ausgesetzt. Dennoch wurde ihm „bald von Freund und Feind großer Respekt entgegengebracht“ (Kug- ler 2004, 183). Ab 1920 war der an schwerem Gelenkrheumatismus leidende Haberditzl an den Rollstuhl gefesselt. Unter seiner Direktion kam es zur Aufgliederung in drei Museen : Barockmuseum im Unteren Belvedere (1923), Galerie des 19. Jahrhunderts im Oberen Bel- vedere (1924), Moderne Galerie mit der Kunst des 20. Jahrhunderts in der Orangerie des Belvederes (1929). Eine Tante Tale ist bei den Nachkommen ETCs nicht mehr bekannt. Kokoschkas „Stillleben mit Hammel und Hyazinthe“ von 1910 wurde 1922 durch die Öster reichische Galerie Belvedere angekauft. Oskar Reichel war einer der frühesten Sammler der Werke Kokoschkas. 87 Laut einer Aufstellung hatte die Albertina von 1923–1930 20 Radierungen sowie neun Lithografien vom Künstler erworben, außerdem eine Federzeichnung („Liegender Akt“) sowie eine ETC darstellende Braunstiftzeichnung (ÖStA, AVA, 15 A–B1, U2, fasc. 3159, Albertina 1930, Überprüfungskommission).
zurück zum  Buch Erica Tietze-Conrat - Tagebücher, Band I: Der Wiener Vasari (1923–1926)"
Erica Tietze-Conrat Tagebücher, Band I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Entnommena aus FWF-E-Book-Library
Titel
Erica Tietze-Conrat
Untertitel
Tagebücher
Band
I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Herausgeber
Alexandra Caruso
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2015
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-79545-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
458
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Danksagung 9
  2. Alexandra Caruso : Zur Edition 11
  3. Edward Timms : Zum Geleit
  4. Die Aufzeichnungen einer „tiefverzweigten“ Frau 17
  5. Alexandra Caruso : „Der Wiener Vasari“ 21
  6. Tagebuch 1923 30
  7. Tagebuch 1924 186
  8. Tagebuch 1925 308
  9. Tagebuch 1926 384
  10. Alexandra Caruso : Zur Spanienreise 387
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Erica Tietze-Conrat