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Erica Tietze-Conrat - Tagebücher, Band I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
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198 Tagebuch 1924 Und halten’s nicht  – Und eine Stimme küßt das erste Du. Erst bei Ehrlich, die Radierung Vronis für Hans’ Amtszimmer abgeholt. Dort Ra- paport gesprochen, der mir von einer Besprechung meiner Vorlesung in d. Arbeiter- zeitung Mitteilung machte. Dann die Blätter angesehen, die Hans und Rathe für die Gesellschaft gewählt hatten. Darunter ein wundervoller Halbakt eines Mädchens. Da diese in persona aber anwesend war (mit einem Freund) u. wieder gezeichnet werden sollte, ging ich gleich wieder weg.  – In einer Stimmung impetuoser Verzweiflung zu Tante Emma Tee trinken gegan- gen ! Nach zweijähriger, nein, vierjähriger Pause alles unverändert. Christel treibt noch immer Klavier d. h. Kammermusik ; Christel geht noch immer zeichnen ; sie ist schon über 34 Jahre alt. Tante Emma hält Lichtbildervorträge über Wiener Musiker- typen z. B. über Beethoven, aber nur zuhause. Sie prophezeit mir eine Vorlesung der Frau v. Winter „Memoiren aus einem Wiener Bürgerhause“.  –12 Hans abgeholt u. sein neues Zimmer besichtigt. Er hat sich mit der Vroniradie- rung gefreut  … Hans hat ein Gespräch mit Prüger gehabt, der aus Intrigue (gegen Petrin) plötz- lich sachlichen Gründen zugänglich wird. Wieder elend geschlafen. Um 5h früh das Fenster aufgemacht, sogar bei uns im Schlafzimmer !13 28.I. Gestern waren Steiners da ; Einladung zu ihrem Kostümfest : Hagenbeckgalavorstel- lung  – am 23. Febr[uar] (Hans hat nicht viel Lust zu gehen u. ich eigentlich auch nicht.) Nachher Kiesler, der gerade von Berlin zurück gekehrt ist, u. von seiner Insze- nierung für die Truppe (Viertel), King Jones, erzählte, die ihm durch die Unzuläng- lichkeit der Ausführung seiner Ideen vollständig mißglückt ist. Mein Manuskript vom „Todessprung“ hat er bei S. Fischer, wo niemand davon gewußt hatte, herausge- holt und via Bergner Granach geben lassen.  –14 Mit Ehrlich teleph[oniert], der sein Atelier im Lauf dieser oder der nächsten Wo- che endgültig verliert u. darüber sehr unglücklich ist. Heute vormittag war ich lange in der Gatterburggasse am Steueramt. Der Weg hin (Umweg) durch den frühling- haften Schneesturm hat mich heiter und leicht gemacht. Freudige Kampfstimmung. 30.I.1924 Mein Tagebuch ist fast schon das Buch, in das ich nichts vom Tage schreibe. Das macht aber nichts. In meine Elektrische stieg gestern Ehrlich und setzte sich, ohne daß ich es merkte (ich las) und ohne daß er es merkte, neben mich. Er hatte mich vergeblich zuhause antelephoniert. Am Tag vorher hatte in seinem großen Atelier- raum, während er sich im kleinen nach dem Malen ausruhte, das Holz um den Ofen
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Erica Tietze-Conrat Tagebücher, Band I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Entnommena aus FWF-E-Book-Library
Titel
Erica Tietze-Conrat
Untertitel
Tagebücher
Band
I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Herausgeber
Alexandra Caruso
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2015
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-79545-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
458
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Danksagung 9
  2. Alexandra Caruso : Zur Edition 11
  3. Edward Timms : Zum Geleit
  4. Die Aufzeichnungen einer „tiefverzweigten“ Frau 17
  5. Alexandra Caruso : „Der Wiener Vasari“ 21
  6. Tagebuch 1923 30
  7. Tagebuch 1924 186
  8. Tagebuch 1925 308
  9. Tagebuch 1926 384
  10. Alexandra Caruso : Zur Spanienreise 387
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