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Erica Tietze-Conrat - Tagebücher, Band I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
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238 Tagebuch 1924 lichkeit ekelerregend. Jetzt (gewiß die Nachkriegs- zeit) sehe ich in seiner Rolle viel mehr das gute, das höher Strebende, das unterdrückt geknickt ist. Und das vergeistigt auch ihre Sinnlichkeit. Ein Erlebnis für lange lange Zeit. 17.V.1924 Der neu eingezogene Nachbar zur linken baut ; das ist sehr störend, lästiges Geklopfe. Gestern vormittag war Floch da, hat mir meine Einleitung zu seiner Pa- lästinamappe gebracht, die ich gleich korrigiert habe, hat dann adieu gesagt, da er noch gestern nach Paris gereist ist. Er ist in sehr gehobener Stimmung we- gen des Erfolgs der Ausstellung. Nachmittag war ich in Klosterneuburg, wo ich in großer Gemütlichkeit 4 Halle Kursdamen „führte“. Nachher Jause auf der Stiftskellerterrasse. Im Marmorsaal wurde gerade die Kunstausstellung, die heute eröffnet werden soll, ge- hängt. Was ich gesehen habe, ist trostlos. Der schöne schöne Saal, der sich so öligen Kitsch gefallen lassen muß. Abends hatte Hans noch einen Akt zu erledi- gen, den Schreibtisch abzubauen u. das Kofferinventar zu diktieren. G. E. hat ihn an- gerufen, daß er dennoch mit mir fährt. Mir hat er kein Wort davon gesagt (als er sich in der Früh nach der Burgel erkundigte). Diese hat heute nur mehr 36°5 Temperatur  – ich erwarte den Arzt, der wegen des Belages (der gestern noch da war) schauen muß. Eher laß’ ich die Kinder nicht zusammen.  – G. E. hat teleph[oniert] : „Wenn ich nicht krank bin, so reise ich mit ihnen am Donnerstag  …“  – Heut vormittag war Irma Groß hier, sie ist bald 52 und sieht aus wie 30. Wirklich ein Wunder. Überhaupt ein feiner und vornehmer Mensch, der es sein ganzes Leben hindurch mit dem despotischen Mann nicht leicht gehabt hat. Ich hab mich gut mit ihr gesprochen  …93 Mittag bei Mama, wo ich mich mit Hans zusammentraf, der noch in letzter Mi- nute furchtbar gehetzt wurde. Vom Buschbeck ein ausgezeichneter Artikel im Tag- blatt über den „Kunststreit“. Mir war der Abschied vom Hans so schwer.  – und ihm ist er so leicht gefallen  …94 (Gestern abend sag ich zum Stoffel : „Also sag dem Papa jetzt lebwohl, du siehst ihn nicht mehr  –“ Stoffel gibt sich einen Ruck u. tritt zu Hans : „Wie lange hast du die Absicht zu bleiben ?  – Ich frage wegen meines Taschengeldes.“ Hans sagt : „Etwa 16 Tage.“  – Stoffel : „Also 3 Sonntage. Könnte ich es im vorhinein bekommen ? (Es Abb. 52 : „weit über das Stück hinaus Persönlichkeit“ – Elisabeth Bergner in Strindbergs „Fräulein Julie“, 1924.
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Erica Tietze-Conrat Tagebücher, Band I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Entnommena aus FWF-E-Book-Library
Titel
Erica Tietze-Conrat
Untertitel
Tagebücher
Band
I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Herausgeber
Alexandra Caruso
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2015
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-79545-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
458
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Danksagung 9
  2. Alexandra Caruso : Zur Edition 11
  3. Edward Timms : Zum Geleit
  4. Die Aufzeichnungen einer „tiefverzweigten“ Frau 17
  5. Alexandra Caruso : „Der Wiener Vasari“ 21
  6. Tagebuch 1923 30
  7. Tagebuch 1924 186
  8. Tagebuch 1925 308
  9. Tagebuch 1926 384
  10. Alexandra Caruso : Zur Spanienreise 387
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