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Erica Tietze-Conrat - Tagebücher, Band I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Seite - 253 -
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253 Tagebuch 1924 nicht mehr den aufsteigenden Reiz für d. Miterlebenden besitzt. Es geht ihm genau so, gestand er mir  … 19.VIII. Ich habe für den Hans einen Artikel über Wiener Maler d. Gegenwart, eigentlich über OK, geschrieben für L’Art d’aujourd’hui ; etwa 5 Seiten lang. Gestern war ich beim Hermann (wegen Emails) u. hab mit ihm die Uraniakurse besprochen u. 2 Ein- zelvorträge über Wiener Maler u. Wiener Graphiker, die Hans u. ich zusammen hal- ten wollen. Hermann ist beängstigend senil ; mir tun die jungen Leute leid, die sich so einen Chef gefallen lassen müssen. Hans sagt : „Hermann ist ein Spezialist ; er ist spezialisiert auf allen Gebieten ; das Wesen des Spezialisten liegt nicht in dem, wo- rin er Spezialist ist, sondern daß er keinen Zusammenhang hat, daß er alle Gebiete „auseinanderhält“. In der Albertina hab ich mir Nicoletto da Modena angeschaut (auf Anraten des Hans) u. in der Tat Zusammenhänge mit d. Lyoner Stecherschule (Komposit[ion] u. stilist[isch]) gefunden. Im Hagenbund war Jury für die (Repräsen- tative) Herbstausstellung im Künstlerhaus.114 20.VIII. Es soll alles genommen worden sein, sodaß die Ausstell[ung] jämmerlich werden wird. Gestern nachmittag mit Dehio, Pollatschek, Buschbeck, Hans unter Füh- rung des Prof. Berthold Czernik in Klosterneuburg. Herrlich schön oder besser : ein kunsthist[orischer] Hochgenuß  – aber sehr sehr anstrengend. Heute den ganzen Tag mit den ersten 16 Blaukopien meiner französ[ischen] Graphik herumgespielt.115 22.VIII. Am Mittwoch nachmittag eine klare Stunde, die schön war. Abends Planiscig mit Frau ; etwas langweilig, sie besonders ausgesprochen Untergebenengattin. Zu blöd ! Eine hübsche Frau, die in weniger sie hemmender Umgebung gewiß sehr nett ist. Gestern den ganzen Tag wieder kunstgeschichtlich herumgespielt ; an einem Gedan- ken über die Bedeutung (vor allem der reproduktiven) Graphik (durch den Schulgang, Ateliersammlungen etc.) für d. monumentalen Schöpfungen gearbeitet. Die Phantasie kann hemmungslos für d. ersten Concetto aus bereitstehenden Lösungen schöpfen. Aus meiner Sehnsucht nach den Kindern wurde gestern beim abendlichen Spa- zierganz ein Wiegenlied : Mußt schlafen  – Die kleinen Schiffe stehen Still im Hafen  – Nur ihre Segel blähen Sich im blauen Raum  –
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Erica Tietze-Conrat Tagebücher, Band I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Entnommena aus FWF-E-Book-Library
Titel
Erica Tietze-Conrat
Untertitel
Tagebücher
Band
I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Herausgeber
Alexandra Caruso
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2015
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-79545-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
458
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Danksagung 9
  2. Alexandra Caruso : Zur Edition 11
  3. Edward Timms : Zum Geleit
  4. Die Aufzeichnungen einer „tiefverzweigten“ Frau 17
  5. Alexandra Caruso : „Der Wiener Vasari“ 21
  6. Tagebuch 1923 30
  7. Tagebuch 1924 186
  8. Tagebuch 1925 308
  9. Tagebuch 1926 384
  10. Alexandra Caruso : Zur Spanienreise 387
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