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Erica Tietze-Conrat - Tagebücher, Band I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
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334 Tagebuch 1925 lens, stieg über den für d. Spalierobst gespannten Draht, blieb mit d. Fuß hängen u. stürzte. Da kein Arzt hier zu erreichen war, telephonierte man an Prof. Luithlen, der den Spezialisten seiner Nachbarschaft dann gleich mit dem Auto herausbrachte. Sie bekam gleich den definitiven Verband  – diesmal mit Blaubinde, Sägespänen, 5 Bret- teln u. wurde uns fix u. fertig von Prof. Luithlen ins Haus gestellt. Hans u. ich gingen dann am Abend zu ihm, um uns zu bedanken, nach d. Arzt zu erkundigen u. s. w. Er erzählte, wie tapfer sie sich gehalten hatte. Als er sie dann brachte, hatte er ein sehr unbehagliches Gefühl, wie wir erschrecken würden ; Therese machte die Türe auf und sagte, als sie von dem Malheur erfuhr : „Du bist eine Patzerin* !“ Das hat ihn dann beruhigt. Ja, man verliert bei 4 Kindern das laute Pathos. Ich war gerade spazieren ; als ich heimkehrte, rief ich zum Fenster hinein, ob Hans schon zuhause sei und Fe- lix u. Hertha, die wir auch für den Abend erwarteten. „Nein“, sagte der Toni, „noch niemand ist da, nur die Burgel u. die Vroni sind zurückgekommen, die Vroni hat sich wieder den Arm gebrochen.“ Mir fuhr der Schrecken in die Glieder, aber ich hab mich doch schnell wieder daran gewöhnt  … 18.VII. Ich habe meinen Besuch im Zsolnayverlag am Dienstag nicht beschrieben. Der „Di- rektor“, ein Herr Costa, wiederholte nur, was er geschrieben, nur vielleicht noch nach- drücklicher, wie gut er d. Gedichte fände. Aber er sei noch nicht entschlossen (obwohl sie einen Gedichtband bringen wollten) ob sie sich für einen Namen etwa R.  M.  Rilke entschließen sollten  – oder („oder“ bin ich.) Er fragte mich auch, ob ich als Lyrikerin einen Namen hätte. Ich sagte, nein. Erzählte ihm dann, wie kurz ich überhaupt dabei bin. Er sprach u. a. auch von der sozialdemokratischen Tendenz der Gedichte  … Herr v.  Zsolnay nimmt sie jetzt auf eine Reise mit, er würde es entscheiden  – in längstens 14 Tagen würde ich d. Antwort haben. Ich wollte ihm eine Publikation zusammen mit Graphik von G.  E. nahelegen, er lehnte es aber ab. Kunstbuch zieht nicht mehr, man würde entweder d. Gedichte oder die Graphik als unnötige Beigabe ansehen u. s. w.  … Am Mittwoch waren wir abends bei Steiners u. fuhren dann mit d. neuen elek- tr[ischen] Bahn Hütteldorf  – Gürtellinie heim. Sie rattert mehr als in Paris. Anderl wurde heute bei seiner 3. Schwimmlektion schon auf zwei Blechblasen gelegt u. an eine Eventualitätsleine genommen. Burgel anerkennt es sehr u. kränkt sich wirklich nur ganz obenhin, daß sie das Fußtempo u. d. Handtempo „zugleich“ noch nicht kapiert, obwohl es ihre 5. Stunde schon war. Lili schickte schon den ersten Bericht von Stoffel u. Heinzens Faltbootfahrt, die am 15. begonnen hat. Ich habe schubweise Angstanfälle um ihn  – aber meistens denk ich nicht dran, weil ich arbeiten muß. Ich halte jetzt beim 10. Vortrag, das ital[ienische] Tre- u. Quattrocento in einer halben Stunde ! Heut ist meine Vronili beim ersten Verbandswechsel.28 * Tollpatsch
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Erica Tietze-Conrat Tagebücher, Band I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Entnommena aus FWF-E-Book-Library
Titel
Erica Tietze-Conrat
Untertitel
Tagebücher
Band
I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Herausgeber
Alexandra Caruso
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2015
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-79545-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
458
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Danksagung 9
  2. Alexandra Caruso : Zur Edition 11
  3. Edward Timms : Zum Geleit
  4. Die Aufzeichnungen einer „tiefverzweigten“ Frau 17
  5. Alexandra Caruso : „Der Wiener Vasari“ 21
  6. Tagebuch 1923 30
  7. Tagebuch 1924 186
  8. Tagebuch 1925 308
  9. Tagebuch 1926 384
  10. Alexandra Caruso : Zur Spanienreise 387
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