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Erica Tietze-Conrat - Tagebücher, Band I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
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355 Tagebuch 1925 Hier steh ich oben  – doch  – ich steh allein. Und möchte so gerne Den Frieden, den ich schau, Zu dir zu dir hin tragen  – Und nur Zu dir  – Und darf es nicht. Die schlanken Hunde jagen Die alte Spur, Bis sie zerbricht  – Verschwunden ist der Garten, Für immer zu die Tür. Bei Georg Halle dann ; der Sohn hat plötzlich in sich den Juden entdeckt, eine tiefe Frömmigkeit. Er hat den Eltern zum Neujahr seinen „ersten Roman“ überreicht, ein unglaublich interessantes Produkt einer geängstigten Knabenseele  – und zum Ver- söhnungstag ein ergreifendes „Reuegebet“.56 8.X. Gestern  – anscheinend den letzten blitzblauen einzigschönen Tag  – hab ich wunder- voll ausgenützt. Mit Gaby über den Tag weggewesen : Sommerhaidenweg, Hameau  – am Schluß in unserm alten Haus in Dornbach, wo ich aber nur bis zum Eisengitter (oben) vordrang. Es lag drinnen traumhaft  – fast schon tot. Und niemand hörte auf ein Läuten. Abends war Frankl da u. leistete sich in Größenwahnsinn das Uner- quicklichste „Wiegele, Böckl und meine Wenigkeit“ sind die einzigen, die auf dem richtigen Weg sind. Schließlich haben wir seinerzeit dieselben Dinge von OK gehört ; OK hat sogar immer nur sich selbst genannt. Ihm hat man es aber nicht übelgenom- men, er war ein Bahnbrecher, ein Niederreißer u. da gestattet man auch in d. Diktion eine größere Hemmungslosigkeit. Aber dieser gewissenhaft arbeitende Maler, der nie danebenhaut, weil sein Ziel immer vernünftig abgesteckt ist  – dieser immerhin doch intellektuelle Jude, der sollte die Gedanken (die natürlich jeder Künstler von sich haben muß) besser im Zaum halten  …57 Frau Merkel war beim Hans im Bureau hinter dem Rücken des Mannes, der noch in Frankreich ist ; der Dalles ist wieder bei ihm eingezogen, der polnische Enthusiast schickt nichts mehr. Sie bittet den Hans um seinen Rat, er ist doch ihr bester Freund, ihr einziger Freund immer gewesen  – (Hans sehr peinlich berührt, weil ihm doch beide so grenzenlos antipathisch sind.) Dienstag war Dr. Parker aus London da (Vo- lontär bei Dodgson) ; ich habe ihm d. Sachen von Ehrlich gezeigt ; auf seine Verant- wortung hin soll ich an Dodgson wieder eine Probesendung schicken  …58
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Erica Tietze-Conrat Tagebücher, Band I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Entnommena aus FWF-E-Book-Library
Titel
Erica Tietze-Conrat
Untertitel
Tagebücher
Band
I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Herausgeber
Alexandra Caruso
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2015
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-79545-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
458
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Danksagung 9
  2. Alexandra Caruso : Zur Edition 11
  3. Edward Timms : Zum Geleit
  4. Die Aufzeichnungen einer „tiefverzweigten“ Frau 17
  5. Alexandra Caruso : „Der Wiener Vasari“ 21
  6. Tagebuch 1923 30
  7. Tagebuch 1924 186
  8. Tagebuch 1925 308
  9. Tagebuch 1926 384
  10. Alexandra Caruso : Zur Spanienreise 387
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