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Erica Tietze-Conrat - Tagebücher, Band I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
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357 Tagebuch 1925 21. Oktober Gestern vor einer Woche ist der Hans, nachdem er noch am Abend vorher in d. Ura- nia einen wunderbaren Vortrag über „Das ewige Rom“ gehalten hat, nach Köln ab- gereist und hat seither schon in Duisburg-Krefeld, Dortmund u. ich weiß nicht wo noch gesprochen, 9 Vorträge innerhalb 16 Tagen (die Reisetage mitgezählt). Ich hab in dieser Zeit nicht geschrieben, weil ich auch nicht gedacht, geträumt, gedichtet hab, sondern nur den zahlreichen Aufforderungen des Tages gelebt  …61 Jeder Tag ein Vortrag (das Radio mußte ich übernehmen, jeden Mittwoch u. Frei- tag), Führungen, dazu die Vorbereitungen. Ich sehe auch kaum einen Menschen, der mir Freud macht. Am Sonntag war (von Georg geschickt) die Dolnitzka bei mir, ein Mensch mit Glauben u. Willen  – ob das Talent ausreicht weiß ich nicht ; ich hab nur paar Buntstiftbilder gesehen (sehr unter Einfluß Müller-Hofmanns) und nicht die Emails, die ihre Hauptforce sind. Nirenstein teleph[oniert] mir, daß er die Grafeschen Zeichnungen G. E.’s für mich erworben hat. Die Dolnitzka erzählt mir, dass G. E. sich am Donnerstag einen zweiten Kanarivogel gekauft hat  – und gestern fragt G. E. telephonisch an, ob er diesen den Kindern schenken könne. Fast jeden Tag wird bei mir wegen Kunstgesch[ichte] Stunden angefragt, aber bisher ist nichts zustande gekommen (wegen d. Summe, die ich verlange, glaub ich). Am Montag hab ich bei d. Piaristenbuben angefangen, ich führe sie am Samstag ins „Gesicht d. Zeit“. Mir macht das Schreiben heut keine Freud  …62 4. November 1925 Ich mach jetzt immer so lange Pausen ; äußerer Grund : ich habe meinen neuen Block nicht bei der Hand gehabt. Innere Gründe : viel zu tun, unerfreuliche Kleinigkeiten, ich schreib am Roman  – hab keine Gedichte gemacht, die ich ins Tagebuch eintra- gen möchte. Dafür eines gestern, das mich durch seine befreiende Stimmung weiter gebracht hat. … Und leise starbst du mir. Die schmale Brust ward eine Durchsonnte Rasenbank, Auf die ich meine Träume weine ; Der Arm, in dem ich ruhen konnte, Der gütig mich umschlang, Zur Wurzel sank ; Die Schultern blühten in ein Blumenbeet, Den Duft von deinen Haaren, Den ich liebte, Der Wind Mir aus dem Klee
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Erica Tietze-Conrat Tagebücher, Band I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Entnommena aus FWF-E-Book-Library
Titel
Erica Tietze-Conrat
Untertitel
Tagebücher
Band
I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Herausgeber
Alexandra Caruso
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2015
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-79545-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
458
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Danksagung 9
  2. Alexandra Caruso : Zur Edition 11
  3. Edward Timms : Zum Geleit
  4. Die Aufzeichnungen einer „tiefverzweigten“ Frau 17
  5. Alexandra Caruso : „Der Wiener Vasari“ 21
  6. Tagebuch 1923 30
  7. Tagebuch 1924 186
  8. Tagebuch 1925 308
  9. Tagebuch 1926 384
  10. Alexandra Caruso : Zur Spanienreise 387
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