Seite - 381 - in Erica Tietze-Conrat - Tagebücher, Band I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Bild der Seite - 381 -
Text der Seite - 381 -
381
Tagebuch 1925
Wiener Musikverein
– Gustav Mahler, Lied von der Erde, Symphonie, Rosette Anday (Alt),
Dirigent : Hans Knappertsbusch.
67 „Bei den Fixleins“
– Hertha und Felix „Fixlein“ Tietze, Bruder und Schwägerin HTs (siehe
Bd. III, Familienstammbaum, S. 12).
Friedrich Schiller, Demetrius, Dramenfragment, Uraufführung 1857.
Das Festspiel „Heinrich von Achternach“ des expressionistischen Malers und Schriftstel-
lers Fritz von Unruh zur „Jahrtausendfeier“ der Rheinlande im Jahr 1925 warb für „Frieden
unter den Völkern“ (Lennartz 1984, 1.750).
Ferdinand Grimm (1869–1948), ehemaliger Finanzberater des Hauses Habsburg, ist ab
1918 Unterstaatssekretär im Finanzministerium sowie von 1920 bis 1921 Finanzminister
gewesen. Da er in beiden Funktionen Ansprechperson HTs bei den Verhandlungen mit den
Nachfolgestaaten gewesen war, konnte HT für seine Pensionierung offensichtlich auf des-
sen Fürsprache hoffen (Ferdinand Grimm, Österreichische Akademie der Wissenschaften).
68 Die Genehmigung zur Pensionierung von einem Dienstposten in der II. Rangklasse wurde
am 30. November erteilt. Finanziell bedeutete dies : ab 1. Dezember „ein Gehalt“ von 8.685
Schilling jährlich + 1.302,75 jährlich Ortszuschlag + Familienzulage im gesetzlichen Aus-
maß (ÖStA, AVA, BMU, Präsidium, Personalakten, Dr. Hans Tietze, GZ. 1190/Pr).
69 Bemerkenswert erscheint, dass ETC an dieser Stelle nicht erwähnt, dass am Abend zu-
vor mit einem Vortrag Fritz Saxls zum Thema „Kunstgeschichte und Bildwissenschaft“ die
erste öffentliche Präsentation der Bibliothek Warburg in Wien stattgefunden hatte. Die
Einladung an Saxl war von HT unmittelbar nach dessen Demission vom Ministerium im
Namen des „Vereins der Museumsfreunde Wien“ ausgesprochen worden. Am 4. Dezember
dankte Warburg für diesen geglückten ersten Auftritt : „Heute Morgen ist Dr. Saxl zurück-
gekehrt und hat so erfreut von seinen Eindrücken berichtet, dass Sie mir erlauben müssen,
Ihnen recht herzlich als Kollegen und Wegbereiter für unsere Bemühungen auf dem Wege
der Bildwissenschaften zu danken.“ (WIA GC, 16966, Aby Warburg an HT, 4.12.1925 ;
sowie WIA GC, 16963, HT an Fritz Saxl, 10.11.1925.) Zu Warburg siehe TB 1924, 3.9.,
sowie TB 1925, 19.9. Zur Einschätzung der Wiener Schule der Kunstgeschichte durch
Fritz Saxl und Aby Warburg siehe McEwan 2009.
Ehrlich begann somit in dieser Zeit, seine künstlerische Produktion von Malerei und Gra-
fik auf Plastiken zu verlagern. Eine Plastik von Ehrlichs damaliger Freundin Gerda Seitz
konnte nicht ausfindig gemacht werden.
Zur Preisbestimmung wurde mit Nirenstein der Fachmann herangezogen. Wie sich die Ver-
tretung Ehrlichs durch Nirenstein mit ETCs Aktivitäten und dem Künstlerfonds „Ehrlich-
freunde“ in Einklang bringen ließ, ist unklar. Offenbar kam man einander aber nicht in Quere.
ETC vermischt, wie bei derartigen Umstellungen verbreitet, alte und neue Währung (TB
1925, 1.1.).
Moritz Rothberger, dessen Familie vis-à-vis der Kathedrale am Stephansplatz ein Mode-
haus führte, war ein Bildhauerkollege Ehrlichs (Gschiel/Nimeth/Weidinger 2010).
Erica Tietze-Conrat
Tagebücher, Band I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Entnommena aus FWF-E-Book-Library
- Titel
- Erica Tietze-Conrat
- Untertitel
- Tagebücher
- Band
- I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
- Herausgeber
- Alexandra Caruso
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2015
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79545-2
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 458
- Kategorie
- Biographien