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Josef Strauss - Chronologisch-thematisches Werkverzeichnis
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Widmungsträger 33 wiederholen (z. B. „heute und jeden Freitag“ für eine Konzertserie), ohne dass der Text adaptiert wurde, sodass ein Walzer oder eine Polka noch nach Wochen mit dem Zusatz „neu“ oder „zum ersten Male“ an- gekündigt werden konnte, wenngleich das Stück bereits bekannt und mehrfach gespielt worden war. Und nicht zuletzt konnte schlechte Witterung dazu führen, dass eine Freiluftveranstaltung abgesagt werden musste und sich dadurch eine Erstaufführung verschob. Werke, die als Widmungskompositionen für eine bestimmte Ballveranstaltung komponiert wurden, erlebten somit mehrere Aufführungsstadien: zunächst die Uraufführung beim besagten Ball, dann weitere Aufführungen entweder bei anderen Bällen, vor allem aber bei zeitnahen Konzertveranstaltungen für das breite Publikum (dort dann gerne mit dem Zusatz „zum ersten Male“, der sich auf die erste konzertante Aufführung bezieht) und zum Beschluss der Karnevalssaison bei der sogenannten „Karnevals-Revue“93, bei der die Straussbrüder sämtliche für den bzw. im Karneval komponierten Tänze komprimiert präsen- tierten. Auffallend ist, dass manche Kompositionen sich sofort großer Beliebtheit erfreuten und damit deut- lich öfter auf den Programmen standen als andere. Ein Blick in die österreichische Provinz, aber auch in andere Kronländer der Monarchie zeigt, dass Strausswerke sich rasch verbreiteten und von Kapellen auf Bällen, aber auch bei Konzerten nachgespielt wurden. Eine besondere Stellung hatten die zahlreichen Militärkapellen, die Werke von Strauss zeitnah in ihr eigenes Repertoire übernahmen. Widmungsträger Für Komponisten spielten Widmungen an bestimmte Persönlichkeiten eine große Rolle. Für Lanner und Strauss Vater bildeten sie eine nicht zu vernachlässigende Einnahmequelle bzw. sicherten Aufmerksam- keit (und damit wieder größere Verkaufserlöse bei den diversen Druckausgaben). Josef Strauss hingegen schrieb etliche Werke ohne direkten Auftrag, als Novitäten für seine regelmäßigen Konzerte, bei denen er das Repertoire zu erweitern hatte, um das Interesse des Publikums zu erhalten. Anders verhält es sich bei Auftragswerken: Die Strausskapellen wurden regelmäßig als Orchester für große Ballveranstaltungen engagiert. Es war selbstverständlich, dass für einen solchen Ball Widmungskompositionen geschrieben wurden (bei manchen Bällen wurden von allen drei Straussbrüdern Werke vorgestellt, wobei sie sich die einzelnen Gattungen – etwa Walzer, Polka schnell und Polka Mazur oder française aufteilten), diese wur- den dort zum ersten Mal gegeben (es war Tradition, dass man die erste Aufführung „konzertant“, also rein zuhörend verfolgte, erst im Lauf des Balles wurde dann das Werk mehrfach zum Tanz aufgespielt). Als Widmungsträger konnte etwa das Ball-Komitee oder der/die Patron/Patronesse des Balles fungieren. Es konnte der Walzer/die Polka aber auch ganz allgemein der Gruppe, die den Ball ausrichtete („den Hörern der Medizin“, „geschrieben für den Ball …“ etc.) zugedacht werden. Diese Widmungen waren auf dem Titelblatt der Klavierausgabe vermerkt. Titel Bewundernswert scheint, dass die Tanzmusikkomponisten im Laufe der Jahre immer neue Titel für ihre Werke (er-)finden konnten. Alleine die Straussbrüder kommen gemeinsam auf weit mehr als tausend Werke, denen zündende oder zumindest charakteristische Titel zu geben waren. Wie groß der Anteil der Verleger an der Auswahl war, lässt sich nur erahnen, aus der Tatsache, dass zwischen Ankündigung, ersten Aufführungen und Drucklegung Änderungen vorgenommen wurden, darf man schließen, dass die Verleger mit Blick auf ihr Publikum korrigierend eingriffen, wenn ihnen ein Titel zu sperrig oder wenig verkaufsträchtig erschien. a) Widmungskompositionen: Der Titelbezug liegt hier auf der Hand. Josef Strauss verwendet juristische Begriffe für den Juristenball, medizinische für den Medizinerball, technische für den Ball der industriel- 93 In den Zeitungsankündigungen wurde neben dem Titel der Ball vermerkt, für den das Werk geschrieben worden war, sodass sich über diesen Umweg Uraufführungsdaten bestimmen lassen. Allerdings liegen auch hier Fälle divergierender Angaben vor. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Josef Strauss Chronologisch-thematisches Werkverzeichnis
Titel
Josef Strauss
Untertitel
Chronologisch-thematisches Werkverzeichnis
Autor
Wolfgang Dörner
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21404-5
Abmessungen
21.4 x 30.0 cm
Seiten
496

Inhaltsverzeichnis

  1. Gebrauchsmusik im 19. Jahrhundert 9
  2. Von der funktionalen Tanzmusik zur autonomen Komposition 17
  3. Aufbau und Systematik des Werkverzeichnisses 37
  4. Werkverzeichnis
    1. I. Gedruckte Werke mit Opuszahl 45
    2. II. Gedruckte Werke ohne Opuszahl 431
    3. III. Ungedruckte Werke 445
    4. IVa. Ungedruckte Werke, in Autographen bzw. Abschriften erhalten 459
    5. IVb. Ungedruckte Werke, Autographe in Antiquariatskatalogen erwähnt 465
    6. V. Bearbeitungen – Aufführungen von Werken anderer Komponisten (Auswahl) 467
  5. Anhang
    1. Alphabetisches Gesamtregister der Werke von Josef Strauss 475
    2. Verzeichnis der Auftrittsorte von Josef Strauss (Auswahl) 485
    3. Kommissionäre 487
    4. Literatur 489
    5. Abkürzungsverzeichnis 491
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