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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
Seite - 1602 -
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1602 Foto Claudia Schweizer Biographien der Herausgeber Univ.-Prof. Dr. Katja Sturm-Schnabl Ich, Katja (Stanislava Katharina) Sturm-Schnabl wurde am 17. Februar 1936 in Klagenfurt/Celovec als Toch- ter von Andrej Sturm und Zofija Sturm, geb. Gril aus Zinsdorf/Svinča vas, in der heutigen Gemeinde Mag- dalensberg/Štalenska gora geboren. Wegen seines Be- kenntnisses als Slowene wurde Andrej Sturm während der Naziherrschaft zum Staats- und Volksfeind erklärt, enteignet und mit seiner Ehefrau, den vier Kindern Ve- ronika, Stanislava Katharina, Andreas jun. und Franc im Alter zwischen sieben und zweieinhalb Jahren und seinen zwei Schwestern Marija und Agnes Sturm am 14. April 1942 deportiert und in ein Nazilager, zunächst Rehnitz und danach Eichstätt verbracht, wo er, seine Ehefrau und die beiden Schwestern zur Zwangsarbeit gezwungen wurden. Im März 1943 wurde die damals 8-jährige Veronika vom Lagerarzt im Arm der Mutter mit einer Injektion zu Tode gebracht. Nach der Befrei- ung 1945 und Rückkehr nach Kärnten/Koroška wurden die schweren Traumata und auch körperlichen Schäden durch das Verhalten der damaligen Kärntner Behörden gesteigert. der Vater Andrej musste bis 1949 um die rechtliche Rückstellung seines Besitzes und die neuerli- che Eintragung ins Grundbuch kämpfen, in der Schule wurde in der zuständigen Gemeinde widerrechtlich der muttersprachliche Slowenischunterricht verweigert, und dass man als »slowenisches Kind« vielfältigem Mobbing ausgesetzt war, wurde nach der Befreiung in Kärnten/ Koroška und Österreich nicht thematisiert. Erst als 1994 im Rahmen der jüdischen Kultusgemeinde in Wien das Psychosoziale Zentrum ESRA eröffnet wurde, das NS- Überlebenden unabhängig ihrer Religion, Ethnie, politi- scher Überzeugung oder sexueller Orientierung Psycho- therapie anbot, konnte ich in langjähriger Therapie die erlittenen Traumata, die Infragestellung meiner Identi- tät zur Zeit meines Schulbesuches in Kärnten/Koroška und vieles andere bearbeiten. ESRA gebührt mein Dank dafür, dass ich wenigstens in meinen späten Jahren zu ei- nem angstfreien Leben finden konnte und als Zeitzeuge in Schulen gehen kann. Mein beruflicher Werdegang war von diesen Traumata überschattet. 1954 Matura am humanistischen Gymnasium in Klagenfurt/Celovec. 1966 bis 1973 Studium der Slawistik, Byzantinistik und Kunstgeschichte an der Universität Wien mit der Pro- motion zum Dr. phil. für die mit dem Wissenschafts- preis des Südost-Europa-Institutes München ausge- zeichnete dialektologische Studie zum slowenischen Dialekt meiner Heimatregion. Danach 1973 bis 1983 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Diesen, mir inhaltlich sehr zusagenden Arbeitsplatz verließ ich freiwillig, da ich wegen meiner Vergangenheit während der Nazizeit von einer Einzelperson im Team wegen meiner Her- kunft und Einstellung gemobbt wurde und weder bei der Leitung noch bei meinen KollegInnen Unterstützung fand. Der Schwerpunkt der wissenschaftlichen Tätig- keit im Rahmen der Kommission für Byzantinistik war die enzyklopädische Erstellung des Prosopografischen Lexikons der Palaiologenzeit, was auch für den Entste- hungsprozess der vorliegenden Enzyklopädie nicht un- maßgeblich war, ein weiterer die Korrespondenz eines der größten slowenischen Gelehrten, Franz Miklosich/ Miklošič, wofür mir der Leopold-Kundschak-Preis 1992 verliehen wurde. Ab dem Wintersemester 1984 erhielt ich einen Lehrauftrag an der Slawistik der Universität Wien, der meiner Meinung nach wegen meiner ethni- schen Herkunft und meiner prononciert antifaschisti- schen Haltung nie in einen Dienstposten umgewandelt wurde, so dass ich quasi 30 Jahre lang von Semester zu Semester einen neuen (Ketten-) Arbeitsvertrag mit der Universität abschließen musste, was meine Pensionsab- sicherung dementsprechend einschränkte. 1993 habili- tierte ich mich an der Universität Wien und erhielt die Lehrbefugnis »Südslawische Philologie«. 1999 erhielt ich auf Antrag der philosophischen Fakultät der Univer- sität Wien vom Bundespräsidenten den Berufstitel »Au- ßerordentliche Universitätsprofessorin« verliehen, blieb aber weiterhin Lehrbeauftragte ohne Dienstposten. Als Wissenschafterin hielt ich mehrfach Gastvorträge in Pa- ris an der Universität I.N.A.L.C.O., an der Universität Sapientia in Rom, in Moskau an der RAN und an der MGU, in Ljubljana an der Filfak und an der SAZU, in Maribor an der Filfak ; Kongresse und Symposien be- suchte ich mehrfach aktiv in Ljubljana, Maribor, Mos- kau, Paris, Athen, Zagreb, Dubrovnik und in Salzburg im Rahmen der Slawistengespräche. Im Rahmen von Kongressen des INST in Innsbruck Debreczen, Wien, Tbilisi. Meine Publikationen erschienen in deutscher, slowenischer, serbokroatischer, französischer, russischer,
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
3 : PO - Ž
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
566
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
  2. Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
  3. Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
  4. Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
  5. Verzeichnis der Abbildungen 1580
  6. Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
  7. Biographien der Herausgeber 1602
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