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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Band I
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Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg (1813–1858) – Eine Lebensskizze 17 noch von frankfurt aus hatte er ein schreiben an františek Palacký in Prag mit der Bitte um Annahme der Wahl in den fünfzigerausschuss abgesandt. die Antwort Palackýs war dessen berühmte Ablehnung mit dem hinweis, „wahrlich, existierte der österreichische kaiserstaat nicht schon längst, man müsste im interesse europas, im interesse der humanität selbst sich beei- len, ihn zu schaffen.“ Andrian hatte Palacký bereits ein Jahr zuvor kennen gelernt und ihn darauf als „einen ultra-czechen, der schon unter der thüre von nationalität zu schreyen anfing“ charakterisiert, und noch Jahre später bezeichnete er ihn als „nationalitätsnarr, der seine sympathieen nach der grammatik und den sprachwurzeln ausmißt, und diese tollheit keiner Po- litik, keinem noch so evidenten Bedürfnisse des momentes unterordnet – in dieser Beziehung ein echter deutscher Professor.“1 in die nationalversammlung selbst wurde Andrian aus jenen zwei Wahl- kreisen entsandt, in denen er sich aktiv um ein mandat bemüht hatte. Während er auf das mandat in Wien-landstraße verzichtete – dort hatte er 68 der 96 abgegebenen Wahlmännerstimmen erhalten2 –, entschied er sich für das mandat von Wiener neustadt, weil die mehrheit dort klarer war (128 von 140 stimmen), und „da es auf dem lande äußerst schwer sey, die Wähler nochmals zusammenzutrommeln. Auch ist mir eine so eminente majorität wirklich sehr schmeichelhaft, besonders da ich hiefür gar keine schritte gethan habe und kaum einen oder zwey meiner Wähler persönlich kannte.“3 in beiden Wahlkreisen hatte Andrian sein „glaubensbekenntniß“ abgegeben, für Wiener neustadt lediglich schriftlich, als er zur kandidatur aufgefordert wurde, in Wien dafür zweimal in öffentlicher versammlung – am Wahltag und am tag davor –, „welches, da die Wählerschaft dort ebenso entschieden österreichisch ist wie in der [inneren] stadt, allgemein gefiel.“4 ein kurz vor der Abreise nach frankfurt erhaltenes Angebot, die stelle des österreichischen Bundespräsidialgesandten zu übernehmen, lehnte er ab. seine Argumentation in diesem fall zeigt als kernproblem von Andrians über seine teilnahme, sowohl was den fünfzigerausschuss als auch das ende der parla- mentarischen tätigkeit betrifft, anhand der tagebücher zu korrigieren sind. 1 tagebuch Andrian, einträge v. 7.3.1847 und 2.6.1852. 2 die Wahlen erfolgten in einem indirekten system, in einem ersten schritt wurden von den Wahlberechtigten oder urwählern nur Wahlmänner erkoren, die wiederum in der zweiten, eigentlichen Abgeordnetenwahl das mandat vergaben. 3 tagebuch Andrian, eintrag v. 6.5.1848. ebenfalls gewählt wurde er nach eigener Aussage in görz und im krainischen Wahlkreis stein/kamnik, im Wahlkreis Wien-Wieden erhielt er trotz verzichts auf die kandidatur im ersten Wahlgang eine deutliche relative mehrheit. vgl. ebda u. eintrag v. 10.5.1848. 4 tagebuch Andrian, einträge v. 30.4. und 6.5.1848. nach Wiener neustadt fuhr Andrian erst einige tage nach der Wahl zu einem empfang ihm zu ehren, „im ganzen war ich mit dem geiste der versammlung, meist industrielle, zufrieden.“ ebda, eintrag v. 10.5.1848.
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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ Tagebücher 1839–1858, Band I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“
Untertitel
Tagebücher 1839–1858
Band
I
Autor
Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg
Herausgeber
Franz Adlgasser
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78612-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
744
Schlagwörter
Viktor Andrian-Werburg (1813 - 1858), Revolution 1848, Austrian Neoabsolutism, Austria future (1842), Late Vormärz, Reform and Repression
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort (Ffritz Fellner) 9
  2. Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg (1813–1858) – eine Lebensskizze 11
  3. Überlieferung der tagebücher 37
  4. Editionsrichtlinien 41
  5. Tagebücher 1839–1847 43
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