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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Band I
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Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg (1813–1858) – Eine Lebensskizze 19 auch wenn seine ursprünglich für sich selbst fomulierte Bedingung, den Posten nur dann anzunehmen, „wenn ich zugleich oesterreich zu repräsen- tiren hätte,“1 nicht erfüllt wurde. Bereits kurz vorher, als ihm während der Wiener regierungskrise am 7. Juli – nach dem eintrag im tagebuch – das Außenministerium angeboten wurde, hatte er dies abgelehnt und gleich- zeitig den Wunsch nach dem österreichischen Botschafterposten in der bri- tischen hauptstadt ausgesprochen, „um mich in der europäischen Politik einzuarbeiten […]. das ist schon lange meine idee, da kann ich in ruhe zusehen und abwarten, bis sich die dinge gesetzt haben und meine Zeit gekommen ist.“2 dass die Zeit in london nur ein kurzes intermezzo und seine letzte öffentliche funktion – abgesehen vom Abgeordnetenmandat, das er beibehielt – sein sollte, konnte Andrian zu dieser Zeit ebenso wenig vermuten, wie er die unbedeutende rolle vorhersehen konnte, die er an der themse spielen würde. nachdem er ende november zunächst zur Be- richterstattung nach frankfurt zurückgekehrt war, resignierte er im ge- folge des rücktritts von Anton v. schmerling als reichsministerpräsident am 15. dezember ebenfalls und reiste nur mehr zur mitteilung seiner Ab- berufung nach london. Am 13. Jänner 1849 verließ Andrian die britische hauptstadt endgültig. von ende Jänner – nach einem kurzen urlaub in Paris – bis Anfang märz 1849 hielt sich Andrian, nunmehr wiederum ausschließlich Abgeordneter für Wiener neustadt, nochmals in frankfurt auf. sein Programm in der dort al- les beherrschenden deutschen frage hatte er bereits Anfang dezember 1848 in einer Adresse an seine Wähler formuliert. österreich könne „nicht auf ei- ner vorherrschenden nationalität, sondern [nur] auf der gleichberechtigung aller nationalitäten gegründet sein“ und müsse daher zu einem Bundesstaat mit einem starken Wien als Zentrum umgestaltet und dafür auch der bis- herige dualismus zwischen österreich und ungarn beseitigt werden. der Beitritt zu einem deutschen Bundesstaat käme dagegen „politischem selbst- mord“ gleich, österreich würde dadurch in letzter konsequenz „ein ostreich, und eben dadurch ein slavenreich.“ dies könne weder im interesse des einen wie des anderen Partners sein. dagegen sollten österreich und deutschland einen staatenbund von zwei ebenbürtigen kontrahenten bilden „beiden zum vortheil, zu schutz und trutz […] lassen sie uns als Brüder friedlich und freundschaftlich nebeneinander wohnen, ohne gewaltsam die Widerstreben- den zusammen zu zwängen.“3 in frankfurt nahm er an einigen – nicht an 1 ebda, eintrag v. 4.8.1848. 2 ebda, eintrag v. 12.7.1848. 3 gedruckt u.a. in frankfurter oberpostamts-Zeitung v. 18.12.1848, Wien 10. dec. Adresse des freiherrn v. Andrian an seine Wähler. die Adresse ist mit london, ende november 1848 datiert.
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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ Tagebücher 1839–1858, Band I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“
Untertitel
Tagebücher 1839–1858
Band
I
Autor
Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg
Herausgeber
Franz Adlgasser
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78612-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
744
Schlagwörter
Viktor Andrian-Werburg (1813 - 1858), Revolution 1848, Austrian Neoabsolutism, Austria future (1842), Late Vormärz, Reform and Repression
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort (Ffritz Fellner) 9
  2. Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg (1813–1858) – eine Lebensskizze 11
  3. Überlieferung der tagebücher 37
  4. Editionsrichtlinien 41
  5. Tagebücher 1839–1847 43
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