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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Band I
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Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg (1813–1858) – Eine Lebensskizze26 fen dreinschlagen […] mit der ganzen Judencanaille von europa jüdeln und schachern“ solle. „ich verliere dabey am ende ehre und guten nahmen.“1 daher lehnte er das ihm von finanzminister Bruck nahegelegte verstärkte engagement auch in weiteren gesellschaften ab und betrachtete seine rolle in den verwaltungsräten als eine öffentliche, in der ihm die „Wahrung der politischen, österreichischen interessen“ zufalle. de facto fühlte er sich als regierungsvertreter, der „über dem momentanen pekuniären interesse der gesellschaft die politischen interessen des österreichischen staates“ zu wahren habe.2 neben dieser sich selbst zugedachten stellung als hüter des öffentlichen Wohls sah Andrian seine tätigkeit in der kapitalistischen Welt vor allem aber als sprungbrett zurück in „das politische, recte das administrative feld.“ gerade deshalb wollte er nicht „der Jüdeley und dem schacherwesen des tages verfallen, sondern ein politischer character bleiben, rein und geachtet.“3 Aus diesem grund begann er seine kontakte zur opposition zu erneuern und gleichzeitig neue Beziehungen anzuknüpfen, wozu er im Winter 1856/57 einmal in der Woche gäste zu sich einlud. diesen treffen wollte er „einen ebensosehr wissenschaftlichen als politischen Anstrich“ geben, um damit eine „verständigung und Annäherung anzubahnen zwi- schen den vernünftigen, gemäßigten, praktischen männern der verschie- denen Provinzen, welche mit dem Bestehenden unzufrieden, von dessen unhaltbarkeit überzeugt sind.“4 Besonders war ihm dabei daran gelegen, mit vertretern der modernen naturwissenschaften in kontakt zu kommen. Allerdings musste sich Andrian ein Jahr später eingestehen, dass seine hoffnungen sich in zweierlei richtungen nicht erfüllt hatten. es war ihm nicht gelungen, einen gedankenaustausch über berufliche und politische grenzen hinaus zu initiieren, und auch das Ziel, den nukleus einer länder- übergreifenden, gesamtstaatlichen opposition zu schaffen, hatte er nicht erreicht. die Zeiten seien zu ernst, „um Politiker und gelehrte, oder um Po- litiker verschiedener farben durcheinander mischen zu können,“ schrieb er im Jänner 1858, und der versuch, „einzelne ungarn und einzelne ös- terreicher einander näher zu bringen, und aus Jenen einen kern zu recru- tiren, welcher über ihrer provinziellen kirchthurmpolitik stehen würde,“ 1 Ebda, Einträge v. 19.10. und 8.12.1855. Ein ähnlicher Ausfall findet sich etwa bereits am 12.8.1845 bezüglich eines jüdischen Börsespekulanten: „diese hundejuden werden mit je- dem tage impertinenter und sind uns ohnehin schon beynahe über den kopf gewachsen.“ 2 ebda, einträge v. 26.4. und 8.5.1857. An seine schwester gabriele schrieb Andrian in die- sem Zusammenhang, er möchte vermeiden, „wie ein schnittling auf allen suppen“ zu er- scheinen (Brief v. 29.4.1856, k. 114, umschlag 662). 3 tagebuch Andrian, einträge v. 16.3. und 14.4.1856. 4 ebda, einträge v. 28.11.1856 und 30.3.1857.
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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ Tagebücher 1839–1858, Band I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“
Untertitel
Tagebücher 1839–1858
Band
I
Autor
Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg
Herausgeber
Franz Adlgasser
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78612-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
744
Schlagwörter
Viktor Andrian-Werburg (1813 - 1858), Revolution 1848, Austrian Neoabsolutism, Austria future (1842), Late Vormärz, Reform and Repression
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort (Ffritz Fellner) 9
  2. Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg (1813–1858) – eine Lebensskizze 11
  3. Überlieferung der tagebücher 37
  4. Editionsrichtlinien 41
  5. Tagebücher 1839–1847 43
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