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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ - Tagebücher 1839–1858, Band I
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48 Tagebücher ihre liebe zu mir ist, und daß sie bloß in dieser liebe weit glücklicher und selbst ihrem charakter nach weit besser an ihrem Platze ist, als wenn sie die frau eines mannes geworden wäre, den sie nur geachtet, nicht geliebt hätte, und geliebt hätte sie nicht leicht Jemanden. ich habe gestern auf der fahrt nach mainz nochmals ihre gedanken in Betreff einer solchen heirath sondirt, aber sie kann für sich die möglich- keit einer solchen gar nicht begreifen. Au fait, das heirathen ist nicht die einzige Art glücklich zu werden, und wer weiß, ob nicht noch einmal in un- seren alten tagen das geschieht, was unsere jetzigen verhältnisse verbie- then, diesen gedanken habe ich schon öfters gehabt. im ganzen habe ich Auguste jetzt mehr als jemals und mehr als irgend eine Person auf erden achten und hochschätzen gelernt. Ihr manifiquer edler Charakter, ihre Be- geisterung für alles gute und schöne, ihre reine, überirdische liebe zu mir, denn so wie sie mich liebt, so, glaube ich, ist selten ein mensch geliebt wor- den, ihre so absolute hingebung für mich, kurz alles in ihr erscheint mir um so bewunderungswürdiger, je mehr ich die menschen und die Weiber kennen lerne. Welch’ ein unterschied zwischen ihr und den anderen ihres geschlechtes! Würzburg 27. oktober Abends Als ich mit Auguste letzthin wie gesagt von dem falle sprach, daß sie eine convenienzheirath eingehen würde (ihre Antwort habe ich bereits ange- führt), sagte sie mir dagegen, daß sie selbst in dem falle, daß ich heirathen sollte, glücklich sein könnte, nur müßte sie mich hiezu glücklich wissen, d.h. ich müßte meine frau lieben und nicht bloß aus convenienz geheira- thet haben, um wie viel edler, wie viel hingebender ist doch diese Art zu fühlen! überhaupt ein herz wie das ihrige werde ich wohl niemals mehr auf Erden finden! Es ist dieß schon ein großes, ein unschätzbares Glück, sich so geliebt zu wissen, wenn einem dieses auch, so wie mir, nur einige ange- nehme stunden, dagegen aber Jahre des kummers bereitet hätte. Was würde ich darum geben, wenn ich Auguste immer bei mir haben könnte! um ein vieles besser wäre ich dann! meine gefühle, meine den- kungsart, Alles in mir würde veredelt und geläutert werden, während ich mich so trotz aller Anstrengung nicht ganz frei von dem besudelten, degra- ding contacte der Welt und ihrer Alltäglichkeit erhalten kann. Aber auch so soll mir der gedanke an sie wie bisher auch fernerhin von nutzen sein, mich vor allem gemeinen bewahren und mir ein leitstern bleiben, welcher mich würdig erhalten soll, der gegenstand der liebe, ja der abgöttischen verehrung eines so edlen Wesens als Auguste ist, zu bleiben, denn sie liebt mich nicht nur, sondern sie sieht in mir, was ich in stunden eines stolzen selbstgefühles in mir gewahr zu werden glaube, und mehr noch als dieses,
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„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“ Tagebücher 1839–1858, Band I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
„Österreich wird meine Stimme erkennen lernen wie die Stimme Gottes in der Wüste“
Untertitel
Tagebücher 1839–1858
Band
I
Autor
Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg
Herausgeber
Franz Adlgasser
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78612-2
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
744
Schlagwörter
Viktor Andrian-Werburg (1813 - 1858), Revolution 1848, Austrian Neoabsolutism, Austria future (1842), Late Vormärz, Reform and Repression
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort (Ffritz Fellner) 9
  2. Viktor Franz Freiherr von Andrian-Werburg (1813–1858) – eine Lebensskizze 11
  3. Überlieferung der tagebücher 37
  4. Editionsrichtlinien 41
  5. Tagebücher 1839–1847 43
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