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Dollfuß, Engelbert#


* 4. 10. 1892, Texing (Gemeinde Texingtal, Niederösterreich)

† 25. 7. 1934, Wien (im Bundeskanzleramt ermordet)


Politiker (Christlich-Soziale Partei )

--> Siehe zu diesem Thema: Dollfuß - Mythos und Realität

Engelbert Dollfuß. Foto., © Bildarchiv d. ÖNB, Wien, für AEIOU
Engelbert Dollfuß. Foto.
© Bildarchiv d. ÖNB, Wien, für AEIOU

Engelbert Dollfuß wurde am 4. Oktober 1892 als Sohn einer Bauernfamilie in Texing in Niederösterreich geboren.

Von 1904 bis1913 besuchte er ein Priesterseminar, 1914 begann er ein Studium der Rechtswissenschaften und der Nationalökonomie in Wien und Berlin.

Von 1914 bis 1918 leistete er seinen Kriegsdienst als Freiwilliger bei den Tiroler Kaiserschützen in der k.u.k. Armee und erreichte den Rang eines Oberleutnants der Reserve; 1919/20 konnte er sein Studium in Berlin und Wien fortsetzen.

Er engagierte sich in der katholischen Studentenbewegung (Cartellverband) und wurde Mitglied des Christlich-Sozialen Niederösterreichischen Bauernbundes, wo er von 1922 bis 1930 als Sekretär arbeitete. 1927 wurde er Direktor der Niederösterreichischen Landwirtschaftskammer und nahm als anerkannter Agrarfachmann an internationalen Kongressen und Fachtagungen des Völkerbunds teil.

Es folgte ein steiler Aufstieg in der Hierarchie der Christlich-Sozialen Partei: 1930 wurde er Präsident der Österreichischen Bundesbahn; 1931 Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft; 1932 wurde er an der Spitze einer konservativen Regierungskoalition österreichischer Bundeskanzler und Außenminister.

Dollfuß mit Honoratioren
Dollfuß mit Miklas, Starhemberg und anderen
© Archiv P. Diem

Dollfuß schaltete im März 1933 das Parlament aus, verbot 1933 die NSDAP, die Kommunistische Partei und den Republikanischen Schutzbund, 1934 nach den Februarkämpfen auch die Sozialdemokratische Partei und ließ als einzigen politischen Willensträger die Vaterländische Front zu.

--> Die sogenannte Trabrennplatzrede (September 1933)

Er regierte mit Notverordnungen und führte das Standrecht und die Todesstrafe wegen des nationalsozialistischen Terrors ein.

Dollfuß schuf mit der Maiverfassung 1934 einen autoritären Ständestaat und stützte sich vor allem auf die katholische Kirche, die Heimwehr und die Bauern. 1934 schloss er mit dem Heiligen Stuhl ein Konkordat und räumte durch die "Römischen Protokolle", die er mit Italien und Ungarn unterzeichnete, Mussolini bedeutenden Einfluss auf die österreichische Innen- und Außenpolitik ein.

Er wurde beim nationalsozialistischen Juliputsch ermordet, nachdem schon im Oktober 1933 ein Attentat auf ihn verübt worden war.

--> Eintrag Wikipedia
--> Ernst Karl Winter und Engelbert Dollfuß
--> Ernst Karl Winter: Mythos und Staat
--> Das Dollfuß-Lied
--> Das Dollfuß-Museum in Texing

Werke (Auswahl)#

  • Die Sozialversicherung in der Landwirtschaft Österreichs (mit R. Mertha), 1931

Literatur#

Nazi-Parolen
Nazi-Parolen gegen Dollfuß
© Archiv P. Diem

Dollfuß-Gedenktafel im Linzer Dom
Dollfuß-Gedenktafel im Linzer Dom
Foto: © Ewald Judt
Michaelerkirche
Dollfuß-Relief in der Wiener Michaelerkirche
Foto: P. Diem
Dollfuß-Gedenktafel im Linzer Dom
Dollfuß-Gedenktafel im Linzer Dom
Foto: © Ewald Judt

Dollfuß-Sockel
Sockel des 1935 anlässlich des ersten Spatenstiches errichteten und 1938 abgetragenen Dollfuß-Denkmals an der Wiener Höhenstraße
Foto: P. Diem



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