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Flugfeld Aspern#

Der Flughafen Aspern wurde am 23. Juni 1912 eröffnet.
Bereits 1914 wurde die Zivilluftfahrt nach der Ermordung des Thronfolgers Franz Ferdinand eingestellt und das Areal diente nur mehr militärischen Zwecken. Hier wurden die Flugzeuge, die in der Nähe bei der Firma Aviatik hergestellt wurden, eingeflogen.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Flughafen nach vielen, vom Vertrag von Saint-Germain aufgetragenen, Zerstörungen erst 1920 wieder für den internationalen Flugverkehr ausgebaut und 1926 erweitert.

Während des Bürgerkriegs in Österreich im Februar 1934 startete Godwin Brumowski hier zum einzigen Luftangriff dieser blutigen Auseinandersetzung. Es ging gegen den Goethehof im 22. Wiener Gemeindebezirk.

Beim Anschluss am 12. März 1938 landeten die deutschen Soldaten und funktionierten Aspern in einen Luftwaffenstützpunkt um.[1]
Bei Kriegsende wurde fast alles zerstört und geplündert, der Rest wurde von der Roten Armee beschlagnahmt. Nach der Besatzungszeit wurde der Flugplatz vom Österreichischen Aero-Club übernommen und für Sportflugzeuge genutzt.

Ab Juni 1956 wurden auf dem Flugplatz Autorennen veranstaltet; das letzte Rennen fand am 27. März 1977 statt.


Flughafen Aspern
Der alte Flughafen
Das alte Flugfeld Aspern
Ehemaliges Flugfeld Aspern, Wien.
Foto: Christian Wirth. Aus: Wikicommons


Die Nachnutzung

Aspern beginnt die Energiezukunft
Vidoe: APA-OTS (01.02.2017)

Auf Teilen des Geländes wurde 1980 von General Motors Austria (später General Motors Powertrain - Austria, heute Opel Wien GmbH) ein Motoren- und Getriebewerk errichtet. Die ansässigen Fliegerclubs übersiedelten großteils nach Wiener Neustadt. Nicht verbautes Areal diente ab 1988 dem Autofahrerklub ARBÖ als Verkehrsübungsplatz. Am östlichen Ende befand sich ab 1. April 2001 der Stützpunkt des ÖAMTC-Rettungshubschraubers „Christophorus 9“. Ab 2004 musste dieser auf ein Ausweichgrundstück übersiedeln, das in der Nähe von General Motors zur Verfügung gestellt wurde.

Die Stadt Wien bot 2006 die Asperngründe als Bauplatz für eine Eliteuniversität an, setzte sich allerdings gegen das niederösterreichische Maria Gugging nicht durch.

Seit 2009 ist auf dem Gelände mit "aspern - Die Seestadt Wiens" - ein multifunktionaler Stadtteil mit Wohnungen, Büros sowie einem Gewerbe-, Wissenschafts-, Forschungs- und Bildungsquartier im Entstehen. Das Projekt ist eines der größten Stadtbauvorhaben Europas - bis 2028 werden hier 240 Hektar verbaut werden.

Weiterführendes#



[1]Die deutsche Okkupation
Aus: Thomas Chorherr, 1938 Anatomie des Jahres, Wien, 1987

Wien, 13. März 1938 "Reichsführer SS Himmler ist, im Flugzeug aus München kommend, heute gegen 5 Uhr in Wien eingetroffen. In seiner Begleitung befinden sich unter anderen der Chef der Schutzpolizei, SS-Gruppenfuhrer Heydrich, der Chef der Ordnungspolizei, General Daluege, SS-Oberführer ]est, SS-Standartenfuhrer Müller und Oberstleutnant der Schutzpolizei Meißner"...

Noch bevor die deutschen Truppen in Österreich einmarschiert sind, hat die SS die Macht übernommen. Noch bevor der sogenannte Blumenfeldzug begann, haben die Schergen Wiener Boden betreten. Die Österreicher haben es nicht gewusst. Damals. Heute weiß man es, und man weiß die Konsequenzen.

An jenem Sonntag, dem 13. März, landeten Hunderte von schweren deutschen Bombern auf dem Wiener Flughafen Aspern. Den ganzen Tag hindurch donnerten die Motoren. Geschwader kreisten unablässig über der Stadt, niedrig, wie zornige Hornissen… Das Getöse des Weltuntergangs durchhallte die Luft.

Schilderung der Besetzung des Flughafens 1938
Aus: Robert Bouchal-Marcello La Speranza: Wien, die letzten Spuren des Krieges, Pichler Verlag, Wien 2012, Seite 220

Am 12. März 1938 landeten vier Bomberstaffeln mit Maschinen vom Typ „Dornier" und zwei Transportgruppen „Junkers Ju 52" in Aspern. Auf diesem riesigen Areal im 22. Bezirk befand sich neben dem großen Flugplatz auch eine Fliegerkaserne. Während des „Anschlusses" wurde der „Fliegerhorst Aspern" zu einer wichtigen Drehscheibe für die Integration Österreich ins Deutsche Reich. Ausgeladen wurden Kompanien des III. Wachbataillons des Regiments „General Göring". Mit der raschen Verlegung von Truppen nach Wien sollte es möglich sein, auch den Rundfunksender am Bisamberg handstreichartig zu besetzen. Per Flugzeug wurden rasch Beamte des NS-Regimes nach Wien gebracht, weiters standen Transportflüge am Tagesprogramm, so wurden nun die österreichischen SS-Kameraden mit den schwarzen Uniformen aus Deutschland versorgt. Bis dahin hatte die österreichische SS „Räuberzivil" getragen. Nach Wien wurden auch Massen von Hakenkreuzfah-nen und NS-Emblemen angeliefert. Die Luftwaffe stand in den nächsten Tagen im permanenten Kurierdienst, dabei wurden zusätzlich Flug¬zeuge der „Lufthansa" eingespannt. Abgeworfen wurden auch Flugzettel: „Das nationalsozialistische Deutschland grüßt sein nationalsozialistisches Österreich und die neue nationalsozialistische Regierung in treuer, unlösbarer Verbundenheit. Heil Hitler!"


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