Hall in Tirol#
Bezirk: Innsbruck-Land, Stadt
Einwohner: 14.418 (Stand 2023)
Bevölkerungsentwicklung: Statistik Austria
Höhe: 574 m
Fläche: 5,54 km²
Postleitzahl: 6060
Website: www.hall-in-tirol.at
Ehemalige Salinenstadt am Inn, 10 km östlich von Innsbruck; 1938-74 Bezeichnung als Solbad Hall, seit 1975 Hall in Tirol - Bezirksgericht, Landesgendarmeriekommando, Arbeitsmedizin. Zentrum, Krankenhaus, Rehabilitationsstätte für autistische Kinder; Gebietskrankenkasse, Lebenshilfe, Speckbacher- und Straub-Kaserne, Bezirksforstinspektion, Bergbaumuseum (Darstellung des Salzbergbaus, Mineraliensammlung), Kunsthalle (im ehemaligen Salinengebäude), Kolpinghaus, Sportplatz, Jugendhaus, Landesjugendheim Kleinvolderberg, Gymnasium der Franziskaner, 2 Berufsschulen, Handelsakademie, private Meisterschule für Optiker, Haushaltungsschule und Krankenpflegeschule der Kreuzschwestern, Leopoldinum-Colleg der Franziskaner, Volkshochschule, Mädcheninternat der Schulschwestern; Laufkraftwerk Voldertal der Stadtwerke Hall in Tirol (errichtet 1966, 31.000 MWh, Gemeindegebiet Volders).
Dienstleistungssektor dominiert mit rund 59 % (besonders persönliche, soziale und öffentliche Dienste, Handel); in der Produktion: metallverarbeitende Industrie (Rohrbau, Armaturen, Turbinen- und Maschinenbau), Textilindustrie, Kunststoffverarbeitung (Kunststoffteile, Sportartikel), Nahrungs- und Genussmittelindustrie (Tee, Eierteigwaren, Käse und Milchprodukte), Holzverarbeitung (zum Beispiel Fenster), Natur- und Kunststeinwerk, Erzeugung von Markisen, Wachswaren, Großbaufirmen, Kfz-Großwerkstätte und -Verkauf; Fremdenverkehr (56.885 Übernachtungen); "Tiroler Zollfreizone" (Betriebsgesellschaft mit Lager für unverzollte Waren, besonders Neuwagen).
Salzabbau urkundlich seit dem 13. Jahrhundert, 1303 als Stadt erwähnt, bereits im Mittelalter wirtschaftliches Zentrum infolge Saline und Innschiffahrt, 1477-1809 Münzstätte, Einstellung des Salzbergbaus 1967. Geschlossen erhaltene, von ehemaligem Stadtgraben umgebene Altstadt; mittelalterlicher Oberer Stadtplatz mit Rathaus (15.-16. Jahrhundert), Pfarrkirche und spätgotischen Häusern (15.-16. Jahrhundert) mit Erkern und Rundbogenportalen; spätgotische Stadtpfarrkirche, Langhaus (bis 1352) mit Chor (1312-18), Turm (1345), 1420-37 Erweiterung, Fiegersche Kapelle (1490), 1751/52 barockisiert (Malerei von J. A. Mölk), barocker Hochaltar (Mitte 17. Jahrhundert) mit Altarblatt von J. E. Quellinus (1657), Marmorfiguren (1751 und 1754) von C. Wörndle, Waldaufkapelle (Weihe 1505) mit Schmiedeeisengitter; im Friedhof Magdalenenkapelle (14. Jahrhundert) mit spätgotischem Schnitzaltar (um 1490), jetzt Kriegergedächtniskapelle; frühbarocke Allerheiligenkirche (1608); ehemalige Damenstiftskirche (erbaut 1567-70), barockisierter Renaissancebau mit barockem Turmabschluss (1681); Stift mit Renaissancekreuzgang und "Sommerhaus" (1715/16); Franziskanerkloster und -kirche (errichtet 1644, spätere Umbauten); Kloster der Kreuzschwestern (1910/11); Salesianerinnenkloster und -kirche mit ehemaligem Ansitz Thurnfeld (1582); Salinenkapelle mit Deckenfresken von Mölk (1756); Burg Hasegg (1482-89, 1974-77 Renovierung und Ausbau zu Kulturzentrum, Stadtmuseum) mit Münzerturm (1489), dem Wahrzeichen von Hall in Tirol, und Kapelle (1515-19); Thöml-Schlössl; Ansitze Scheidenstein, Breitenau, Reinegg, ehemaliger Ansitz Scheibenegg (1534-1630 Sitz der Glasindustrie).
Weiterführendes#
- Bilder zu Hall (Bildlexikon)
- Münze Hall (Museen)
- Salt, Silver and Silk (Englisch, global-geography.org)
- Chronik über den Traditionsgasthof Badl
- Stadtpfarrkirche
- ehem.Jesuitenkirche Allerheiligen
- Franzikanerkirche
- ehem.Zufluchthaus Guter Hirte
- Benefizialkirche
- Ehem. Damenstift
- Ordenskirche Thurnfeld
- Salvatorkirche
- Pfarrkirche Schönegg
- Ehem. Spitalskirche
Literatur#
- H. Hochenegg, Kulturbilder aus Solbad Hall und Umgebung, 1979
- Österreichisches Städtebuch, Band V, Teil 1, Die Städte Tirols, 1980
- F.-H. Hye, Hall in Tirol. Geschichte, Kunst, Stadtbild, 1983.
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