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Heiligenbrunn#

Wappen von Heiligenbrunn
Wappen von Heiligenbrunn

Bundesland: Burgenland Heiligenbrunn, Burgenland
Bezirk: Güssing
Einwohner: 759 (Stand 2018)
Bevölkerungsentwicklung: Statistik Austria
Höhe: 223 m
Fläche: 33,51 km²
Postleitzahl: 7522


Die Gemeinde Heiligenbrunn (Bezirk Güssing) liegt im Güssinger Hügelland und ist eine Weinbaugemeinde.

Die erste urkundliche Erwähnung einer Ortschaft am "Heiligen Brunnen" stammt aus dem Jahre 1198, schon in dieser Urkunde wurde bereits der Weinbau in Heiligenbrunn erwähnt.

Sehenswert sind die spätbarocke Pfarrkirche (1764) mit Barock­inventar, die Wallfahrtskapelle hl. Ulrich, das Kellerviertel mit strohgedeckten Holzblockbauten mit Balkendecken, Eichentüren und reichen Schnitzereien.

Uhudler#

Berühmt ist der Ort für den Uhudler. Im 19. Jhdt. gab es eine allgemeine Krise in der Weinwirtschaft, verschiedene Krankheiten und die Reblaus führten zu großflächigen Zerstörungen der Weinkulturen. Bald wurde bekannt, dass amerikanische Rebsorten gegen die Reblaus resistent waren und so wurden solche Sorten als Unterlagsreben verwendet, die mit den klassischen europäischen Sorten veredelt wurden. Da dieses Vorgehen kostspielig war, haben sich kleine Weinbauern die Anwendung dieser Methode nicht geleistet. So wurden auch in Heiligenbrunn diese amerikanischen Sorten unveredelt angebaut. Man ließ und lässt sie direkt tragen, daher auch der Name "Direktträger".

In der Region um Heiligenbrunn wird dieser Direktträgerwein, der vor allem aus den Sorten Isabella, Noah, Ripotella, Delaware und Othella besteht, als "Uhudler" bezeichnet. In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden die Direktträgerweine behördlich verboten, manche Weingärten mussten sogar gerodet werden. Trotzdem wurde der Wein weiterhin erzeugt und mit Leidenschaft getrunken. Seit 1992 ist die Produktion und der Vertrieb des Uhudlers wieder erlaubt und der Wein als regionale Spezialität zugelassen. Der herbe Wein mit dem typischen Erdbeergeschmack erfreut sich in den letzten Jahren so denn auch größerer Beliebtheit als je zuvor.

Kellerviertel #

Das Kellerviertel von Heiligenbrunn (2 km lang) steht unter Denkmalschutz und ist ein weitläufiges, nahezu vollständig erhaltenes Ensemble von Weinkellern, die seit dem 18. Jhdt. in Verwendung stehen. Die alten Weinkeller, zum Teil mit Stroh gedeckt, beinhalten meistens Weinpressen aus dem 17. Jhdt. Das Kellerviertel ist kein Museum, denn die meisten Weinkeller sind in Privatbesitz und noch in ihrer ursprünglichen Funktion, auch wenn sie inzwischen unter Denkmalschutz gestellt sind.

Die Weinkeller sind eigentlich keine Keller, sondern Holzblockbauten auf einem gestampften Lehmboden, die mit einem Lehm-Häcksel-Gemisch verputzt sind. Ihre Form, Größe und Bauart ergab sich aus den wirtschaftlichen Gegebenheiten und Anforderungen. Ein kleiner Depotraum, eine Stube und das Presshaus mit der großen Holzpresse sind zu einem lang gestrecktem Gebäude zusammengefasst.

Die Konstruktionsweise ist der Holzblockverband, bei dem sich horizontale Baumstämme kreuzweise überlagern. Das Balkenwerk ist lehmverschmiert und weiß gekalkt mit teilweise stohgedeckten Walmdächern. Ab Mitte des 19. Jhdts. wurde begonnen, das Kellerstöckel über einem halb in die Erde gegrabenen, massiv gemauerten Kellerraum in Hanglage zu errichten (zweigeschossige straßenseitige Giebelansicht, auch schon kleine Fenster).

Weiterführendes#

Literatur#

  • L. Lichtenecker, Kellerviertel H./Bgld., 1974.