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Klimawandel #

Von H. Maurer, Februar 2018

Einleitung#

In den letzten Jahrzehnten hat eine stetige globale Erwärmung der Erdatmosphäre und der Meere stattgefunden. Meist misst man das, indem man den Mittelwert der Oberflächentemperaturen Land und Meer angibt. Verwendet man den Mittelwert der Jahre 1951- 1980 als Ausgangspunkt, dann ist dieser Wert in den ca. 50 Jahren von 1970 bis 2018 um insgesamt knapp 1° gestiegen. Dies ist deutlich schneller als etwa in den 50 Jahren 1920 bis 1970, wo der Anstieg nur 0.2° ausmachte.

Die Meinungen, ob man deshalb bereits von einem Klimawandel sprechen darf gehen auseinander. So schreibt etwa die österreichische Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik: Das Klima beschreibt den typischen Zustand der Atmosphäre über lange Zeiträume von Jahren bis zu Jahrmillionen.

Ob also 50 Jahre ausreichen um von einem Klimawandel zu sprechen wird von viele Spezialisten bezweifelt, doch die Medien haben beschlossen: Wir haben nicht nur eine zweifelsfreie globale Erwärmung sondern einen Klimawandel. Also wird diese Terminologie auch im Austria-Forum an viele Stellen verwendet.

Beachte#

Man beachte aber, dass es auch heute noch ernst zu nehmende Wissenschaftler gibt, die an den Klimawandel, vor allem an die Prognosen des IPCC (International Panel on Climate Change nicht glauben. So meint Vincent Courtillot etwa: „Der Trend verläuft in Nordamerika und Europa unterschiedlich und ist mit linearen oder konstanten Trends, unterbrchen von Sprungstellen, charakteristisch für nicht-lineares Verhalten, zu beschreiben, die wenig mit den IPCC-Vorhersagen eines Einflusses des Anstiegs des Kohlendioxids aus numerischen Modellen korrelieren.

Eine Video von Courtillot dazu findet sich im Austria-Forum.

Gründe für den Klimawandel #

Die Gründe für den Klimawandel sind quantitativ nicht klar. So kann es sein, dass die Sonneneinstrahlung, die Erdmagnetfelder (Courtillot!) oder die kosmische Strahlung sich (für wie lange?) verändert haben.

Caspar David Friedrich 'Frau vor untergehender Sonne'
Caspar David Friedrich greift in "Frau vor untergehender Sonne" möglicherweise die Lichtphänomene nach dem Tambora-Ausbruch auf.
Aus: Wikicommons, unter PD
Große Vulkanausbrüche sorgen oft für eine Staubschicht in der Atmosphäre, die die Sonneneinstrahlung behindert und die Temperaturen verändert, wie das im „Jahr ohne Sommer“ 1816 nach dem Ausbruch des indonesischen Vulkan Sinabung geschah Boberski, H.: Das Monster aus dem Vulkan.

Umgekehrt führen Vulkanuasbrüche auch zum Ausstoß klimagefährlicher Gase, denn sicher spielt der immer wieder zitierte Treibhauseffekt eine grosse Rolle:

Energie, die z.B. von der Sonne auf die Erde gelangt, wird im Wärmebereich der Strahlung (Infrarotbereich) durch die Luft (und vermehrt durch Verunreinigungen in der Luft) nur teilweise ins Weltall abgegeben. Tatsächlich wäre die Durchschnittstemperatur auf der Erde ohne diesen Effekt bei – 15°!

Der Treibhauseffekt wird durch verschiedne Gase verstärkt: mengenmäßig am meisten durch Wasserdampf, am stärksten durch Methan, aber auch durch CO2 (10 mal schwächer als Methan pro Mengeneinheit), wie es bei jedem Verbrennungsprozess auftritt. Insofern sind alle Prozesse, die CO2 erzeugen für den Klimawandel mitverantwortlich, wobei das Ausmaß in verschiedenen Quellen sehr unterschiedlich eingeschätzt wird.

Der Klimawandel hat also eine anthropogene (menschliche) Komponente. Die Verringerung des CO2 Ausstoßes durch Verzicht auf fossile Stoffe (Kohle, Öl, Gas) für Heizung, Energieerzeugung oder Motoren ist also genau so sinnvoll wie die CO2 Extraktion aus Abgasen (z.B. bei der Zementerzeugung).

Zwei Aspekte werden leider oft nicht hinreichend berücksichtig: Es wäre wichtig, die Forschung, wie man CO2 insgesamt aus der Atmosphäre filtern und binden kann stark zu fördern; zudem darf nicht übersehen werden, dass Anzahl und Lebensstandard der Menschen natürlich den CO2 Ausstoß massiv beeinflussen. Wenn man bedenkt, dass 1900 ca. 1 Milliarde Menschen und verglichen mit heute bescheiden lebten, heute 7.6 Milliarden Menschen leben, mit immer wachsendem Lebensstandard und weiterem Bevölkerungswachstum, scheint es an der Zeit das Problem der Bevölkerungsentwicklung ernster zu nehmen.

Folgen des Klimwandels #

Genau wie die Gründe für den Klimawandel nicht klar sind, gilt dies auch für das Ausmaß und die Folgen. Dass höhere Temperaturen Gletscher verkleinern (siehe etwa die Geschichte und Bilder zum Goldbergkees ) und das Eis in Grönland, der Antarktis und der Arktis zurückgeht ist inzwischen wohlbekannt:

Die Nordwestpassage kann heute im Sommer ohne schwere Eisbrecher durchfahren werden. Die Nordwestpassage ist bekanntlich der zirka 5780 Kilometer lange Seeweg, der nördlich des amerikanischen Kontinents den Atlantischen Ozean mit dem Pazifischen Ozean verbindet und huderte Jahre gesucht wurde. Eine verwendbare Durchfahrt wäre vor der Eröffnung des Panamakanals wirtschaftlich ungemein wichtig gewesen. Die Durchfahrt und gelang (nach vielen oft tödliche Fehlversuchen wie die der Franklin Expedition 1845) erstmals Roald Amundsen 1903−1906. Heute werden Fahrten für Touristen angeboten, zuerst in russischen Eisbrechern. Aber im August 2016 meldete die NASA, dass das Eis in der Arktis so stark getaut ist, dass Schiffe die Nordwestpassage durchfahren können!

Für Österreicher besonders interessant sind historisch gesehen auch die österreichischen Arktisexpeditionen etwa von Payer und Weyprecht auf deren Spuren man sich heute gleichfalls fast eisfrei bewegen kann.

Kaiserpinguine
Kaiserpinguine. Foto: Badener, 2011. Wikicommons, unter CC BY-SA 3.0
Der Lebensraum der Pinguine in der Antarktis und der Eisbären in der Arktis gilt durch den Rückgang des Eises als gefährdet. Alpine Blumen scheinen immer höher hinauf zu gedeihen („Blumenwanderung“). Mit dem Schmelzen des Eises erhöht sich der Wasserspiegel der Meere und gefährdet damit Küstengebiete oder sehr flache Inseln in z.B. der Südsee.

Durch die starke Erwärmung können Teile der Welt fast unbewohnbar und noch trockener und unfruchtbarer werden. Freilich kann dem entgegen wirken, dass wärmere Luft mehr Wasserdampf enthält und daher zu höheren Niederschlagsmengen führt. Wo es diese geben wird, unwetterartig wie oft prognostiziert wird in vielen bewohnten Teilen der Welt, oder über trockenen Fast- Wüsten, die dann wieder Pflanzen tragen könnten wird kontrovers diskutiert.

Manchmal hört man auch, dass sich die Landwirtschaft durch die Erwärmung nach Norden erweitert werden kann, etwa in Nordkanada oder Sibirien. Freilich wird gewarnt, dass durch das Tauen des Permafrost viel Methangas entweicht, welches den Treibhauseffekt weiter steigern würde.

Kein Modell erfasst alle Parameter#

Die Komplexität der globalen Erwärmung ist so groß, dass kein Simulationsmodell alle erforderlichen Parameter erfassen kann, weshalb es immer wieder zu heftigen Kontroversen kommt. Angesichts der Endlichkeit fossiler Rohstoffe und den Gefahren starker Luftverschmutzung sind Maßnahmen zur sauberen Energieerzeugung, ein Zurückdrängen übertriebener Globalisierung, eine Abkehr von der Wegwerf- zu einer Reparaturgesellschaft, und zu Überlegungen der Kontrolle, ja Umkehr des Bevölkerungswachstums, sinnvoll, wenn gleichzeitig die Forschung für den Kampf um saubere Energie (Geothermie und neue ungefährliche Varianten der Atomenergie, Stichwort Fusion) und die Verwendung von Abgasen wie CO2 als Rohstoffe, sowie unorthodoxe Methoden der globalen Wärmekontrolle nicht vernachlässigt werden.

Die Situation ist verwirrend#

Wie verwirrend die Situation sich für uns alle darstellt sein an einem Beispiel belegt.

Als ich kurz nach der Jahreswende Mangos aus Afrika kaufte wurde ich verbal attackiert, dass ich damit den Transport der Früchte von weit weg und damit Energieverschwendung unterstützte, ich möge lieber frische steirische Äpfel kaufen. Leider kommen diese Äpfel aus großen Kühlhäusern, wo sie seit Herbst mit hohem Energieaufwand liegen um ihr schönes Aussehen zu bewahren!

Weiterführendes#

Allerdings wird ein Aspekt meist kaum berücksichtigt. Zwar ist es klar, dass die Menschen zur globalen Erwärmung beitragen (und zwar um so mehr je unvernünftig verschwenderisch sie leben und immer mehr werden, noch dazu mit dem Bestreben nach immer höherem Lebensstandard, aber es ist nicht klar, ob die globale Erwärmung nicht auch ohne Menschen eintreten würde (zweifelslos langsamer), weil sie vielleicht von kosmischen Parametern ausgelöst wird, die Menschen nicht kontrollieren können. Immerhin hat es lange Zeiten in der Erdgeschichte gegeben, wo die Erde zur Gänze eisfrei (und menschenfrei) war. Dann wären andere Maßnahmen, als sie heute propagiert werden vielleicht wichtiger, z.B. die Anlage unteriridscher Siedlungen (wie es in Teilen der australischen Wüsten wegen der hohen Temperaturen oder unter Teilen Torontos wegen der zu tiefen Wintertemperauren erfolgreich getan wird.)

Viele weitere Beiträge und Firmen zum Thema Klimawandel.


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