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Premstätten#

Wappen Premstätten
Wappen von Premstätten

Bundesland: Steiermark Unterpremstätten, Steiermark
Bezirk: Graz-Umgebung
Einwohner: 5.783 (Stand 2016)
Bevölkerungsentwicklung: Statistik Austria
Höhe: 351 m
Fläche: 29,27 km²
Postleitzahl: 8054, 8141, 8143, 8144, 8401
Website: www.premstaetten.gv.at/
Mit 1.1.2015 wurden im Rahmen der Gemeindestrukturreform des Landes Steiermark die Gemeinden Unterpremstätten und
Zettling zusammengeschlossen.
Die Gemeinde führte zunächst den Namen Unterpremstätten-Zettling, änderte diesen aber mit Beginn des Jahres 2016 auf Premstätten.


Die Marktgemeinde Premstätten (Bezirk Graz-Umgebung) liegt am Südwest-Rand des Grazer Felds, ca. 5 km südlich der Landeshauptstadt Graz.

1156 wurde das heutige Zettling, 1179 wurden Ritter von "Preuenstaette" erstmals urkundlich genannt; als die Premstättener 1386 ausstarben, kam ihr Anwesen schließlich 1441 in den Besitz der Familie Saurau. Jörg von Saurau erhielt 1448 von König Friedrich (dem späteren Kaiser Friedrich III.) die Erlaubnis, Turm und Burgstall zu Oberpremstätten zu bauen. 1532 fielen die Türken erstmals in die Steiermark ein und zerstörten weite Teile des Landes – dabei wurde auch das Anwesen Premstätten 1532 schwer beschädigt.

(Das Gut wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach erweitert und zu einem Schloss ausgebaut - der Arkadenhof wurde in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts errichtet und erhielt hundert Jahre später seine Rokokoausstattung. Nach dem Aussterben der Saurau erlebte das Schloss mehrere Besitzerwechsel, ehe es von den Comboni-Missionaren als Schule genutzt und schließlich an die heutige Firma 'ams AG' verkauft wurde, in deren Besitz es sich bis heute befindet.)


An Bedeutung gewann die Gemeinde im 16. und 17. Jahrhundert durch eine Frachtgenossenschaft, die "Premstätter Fuhrluet".
(Die Bauern des Grazer Feldes rund um Premstätten hatten sich zusammengeschlossen und unternahmen nicht nur Fuhren in der näheren Umgebung, sondern legten im Dienste des Landesfürsten auch weite Fahrtwege zurück - sie transportierten nicht nur nach Triest, Wien, Linz und Laibach sondern bis nach Schwaben, Franken, Böhmen, Nordungarn und Südtirol.)
Ab 1660 ging die Premstätter Bauernfrächterei stark zurück, da sich die Grazer "Landkutscher" zünftisch organisierten und weitgehende Privilegien vom Landesfürsten erhielten.

Das Schloss Premstätten blieb bis 1846 im Besitz der Grafen von Saurau und war Mittelpunkt einer Herrschaft, die Untertanen bis in das Gebiet von Lieboch und Ligist hatte. Nach der Aufhebung der Grundherrschaft 1848 entstanden die eigenständigen Gemeinden.

1892 nahm das "Premstättner Falzziegelwerk" seinen Betrieb auf; darüber hinaus trugen Tonerzeugung, Acker- und Feldgemüsebau schon vor der Jahrhundertwende zu einem wirtschaftlichen Wohlstand bei und haben auch heute noch wirtschaftliche Bedeutung.


Premstätten, 1960 zur Marktgemeinde erhoben, präsentiert sich heute als Gemeinde mit guter Infrastruktur und als gefragter Wirtschaftsstandort.
(Durch die Ansiedlung des Elektronik-Werkes der Firma 'austriamicrosystems AG' bzw. durch die Einrichtung des Internationalen Business Centers (IBC) auf dem Gelände der Internationalen Gartenschau 2000, aber auch durch viele Klein- und Mittelbetriebe wurden viele Arbeitsplätze geschaffen.)


Sehenswert im Ort bzw. der Gemeinde sind u.a.

  • Gotisch-barocke Pfarrkirche (1549) mit prächtiger Rokokoausstattung, Hochaltar (1783) mit schönen Bildern und Statuen
  • Schloss Premstätten (urkundlich 1164, heutiger Bau 2. Hälfte 17. Jahrhundert, Innenausstattung nach 1770) mit Hofarkaden und Rokokostuckdecken; beherbergt seit 1983 die Fa. "ams AG", einen multinationaler Halbleiterhersteller
  • Kapelle (Weihe 1774) mit Malereien von J. C. Fiebich (1772) und marmornem Tabernakelaltar von Veit Königer (1773)
  • spätbarockes Gartenhaus
  • Gemeinde-Amt mit Biedermeierfassade
  • Schwarzl-Freizeitzentrum
  • Skulpturenpark: im Jahr 2000 fand auf einem 7 ha großen Areal eine "Internationale Gartenschau" statt; danach wurde auf einem Teil des Geländes der "Österreichische Skulpturenpark" angelegt und 2003 der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Park ist ein Standort des Universalmuseums Joanneum und zeigt mehr als 70 Skulpturen.

Mit den Rad- und Wanderwegen, den modernen Sportstätten und dem Schwarzl-Freizeitzentrum bietet die Tourismusgemeinde Premstätten ihren Bewohnern und Gästen ein ausgesprochen großes Freizeitangebot.

Weiterführendes#

Literatur#

  • W. Brunner, Unterpremstätten im Wandel der Zeit, Unterpremstätten, Oberpremstätten, Hautzendorf, Geschichte des Lebensraumes und seiner Bewohner, 1995