Raunächte#
Bezeichnung für die Thomasnacht (21. 12.), die Christnacht, die Nacht von Silvester und die Nacht vom 5. auf den 6. Jänner (Dreikönig). Die Christnacht und die Dreikönigsnacht gelten als "foaste" Raunächte: Dem Geschehen in diesen Nächten kommt größere Bedeutung zu. Die Raunächte markieren den Jahreswechsel, ihnen wurde geheimnisvolle Bedeutung für die Zukunft zugewiesen (Tiere reden, Wäsche darf nicht über Nacht hängen bleiben). In Los- und Orakelbräuchen dachte man, in die Zukunft zu blicken, durch Räuchern (daher auch Rauchnächte) und durch geweihte "Maulgaben" für das Vieh sollte Unheil von Haus und Hof abgewehrt werden, Spenden an Heischende (Sternsinger, Müllabfuhr) sollen das Glück bewahren. Die Bezeichnung Raunächte hängt mit den verbreiteten wilden, pelzverhüllten Masken (Perchten) zusammen (althochdeutsch "ruh" = rau, grob, haarig, ungezähmt), die die Wilde Jagd symbolisieren.
Weiterführendes#
- Engele, R.: Vor der letzten Raunacht des Winters (Essay)
- ABC: Rau(ch)nächte (ABC zur Volkskunde Österreichs)
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