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Recht auf Stadt für Gehschweber#

von P. Kotauczek

Gehschweber
Foto: Archiv Kotauczek
Gehschweber
Foto: Archiv Kotauczek

Unterstütztes Gehen findet derzeit nur in sozialen Randgruppen statt. Beginnend bei den Säuglingen im Kinderwagen über die Kids mit den Laufrädern und den Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen bis zu den Senioren mit dem Rollator. Alles Menschen, die des Gehens noch nicht, oder nicht mehr ohne Schwierigkeiten mächtig sind.

Neu hinzu kommt der Mensch, der aus reinem Vergnügen sein Gehen mechanisch unterstützen will um in der Stadt umher zu flanieren. Entweder weil er sich dadurch besser auf das Schauen und Fühlen konzentrieren kann, oder kleine Lasten wie Taschen oder Gepäckstücke mühelos transportieren will. Oder weil es einfach gut ist dahinzugleiten.

Für diese Menschen gibt es einen neuen Lifestyle: das Spazierschweben. Und eine Anlaufstelle für Informationen und Kontakt zu Gleichgesinnten: den Spazierschweberclub.

Der Spazierschweberclub identifiziert und bewertet Geräte am Weltmarkt, soziale Bewegungen und Phänomene wie Leihsysteme, Geräte-Sharing, oder Guided-Tours, ob sie in das Raster des Spazierschwebens passen und bringt sie nach Österreich. Verbunden mit physiotherapeutischer Beratung entsteht ein ganz neues Lebensgefühl.

Früher oder später wird sich der Gedanke des mechanisierten Flanierens durchsetzen und ein wichtiger Beitrag zur städtischen Lebensqualität werden.

Wichtig ist uns die Beachtung der Harmonie zwischen Fußgänger und Spazierschweber sowie die Entwicklung von Verhaltensweisen des konfliktfreien Miteinanders in öffentlichen Räumen. Einfach um den Unmut zu vermeiden, der sich mancherorts bereits zwischen Radfahrern und Fußgängern abzeichnet, weil es sich um nichtkompatible Fortbewegungsarten handelt. Radfahrer müssen stets eine gewisse Mindestgeschwindigkeit aus Balancegründen aufrechterhalten, Spazierschweber können ganz langsam sein. Radfahrer sitzen gebückt, Spazierschweber stehen aufrecht mit erhobenem Haupt auf Augenhöhe mit den Fußgängern.

Eine besondere Gruppe sind jene Menschen die ein Leben lang gut zu Fuß waren aber aus Altersgründen oder Krankheitsbedingt keine Freude mehr am Gehen längerer Wege finden. Für diese Menschen haben wir das Konzept des Einspur-Rollators „Gehschweber“ entwickelt. Dabei handelt es sich um ein mechanisches Hilfsmittel, das auf dem bewährten Konzept des „Drais´schen Laufens“ aufbaut und es mit den technischen Mitteln des 21. Jahrhunderts optimiert.

Der gehschwebende Mensch nutzt seine Beine, aber ohne das Körpergewicht tragen zu müssen. Dadurch kann er viel längere Strecken mühelos „gehen“ und mit wesentlich jüngeren, fitteren Partnern geschwindigkeitsmäßig mithalten.

Das fördert die Kommunikation und damit das Vertrauen. Und ist damit ein wichtiger Beitrag zur Inklusion und Lebensqualität alter Menschen.

Die Stadt gehört uns allen. Wir haben ein Recht darauf, ohne Diskriminierung am Verkehrsgeschehen teilnehmen zu können. Barrierefrei. Der Einspur-Rollator macht´s möglich!