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vom 26.12.2019, aktuelle Version,

Älteste Stadt Österreichs

Welche Stadt die älteste Stadt Österreichs ist, ist bislang noch nicht endgültig geklärt. Die Städte und deren Bewohner verwenden, oft aus lokalpatriotischen oder touristischen Gründen, verschiedene Kriterien als Grundlage.

Bei der Frage nach der ältesten mittelalterlichen Stadt Österreichs geht es dabei selten um die tatsächlich älteste Stadt, sondern darum, welche Stadt über das älteste Stadtrecht verfügt.

Geschichte

Römerzeit

Als älteste Stadt Österreichs wird heute die Stadt auf dem Magdalensberg gesehen, die schon vor Christus bestand. Der größte Teil des heutigen Österreichs wurde um 15 v. Chr. vom Römischen Reich besetzt. Die Römer gründeten neue und erhoben bestehende Orte zu Städten. Kaiser Claudius erhob in seiner Amtszeit zwischen 41 und 54 n. Chr. Aguntum und Iuvavum (Salzburg) zu Municipia, um das Jahr 50 folgten Brigantium (Bregenz), Teurnia und Virunum. Kaiser Vespasian verlieh Flavia Solva um 70 das Stadtrecht, Kaiser Hadrian erhob in seiner Amtszeit von 117 bis 138 Carnuntum, Cetium (St. Pölten) und Ovilava (Wels). Vindobona (Wien) und Lauriacum (Enns) wurden erst 212 Municipia. Diese Städte wurden nach der Völkerwanderung meist nicht mehr bewohnt.

Mittelalter

Neue Städte entstanden erst wieder im Hochmittelalter ab dem 12. Jahrhundert. Kennzeichnend waren eine Befestigung und das Marktrecht, später die teilweise Selbstverwaltung und das Mitspracherecht der Bürger. Die Stadtrechte vergaben die Stadtherren. Leopold VI. erhob 1212 Enns, 1221 Wien und 1222 Eferding zu Städten. Lange Zeit galt das Wiener Stadtrecht als das älteste des heutigen Österreichs.[1]

Heutige Ansprüche

Heute beanspruchen mehrere Städte für sich das älteste Stadtrecht.

Salzburg

Kaiser Otto III. gewährte Salzburg 996 das Recht, einen täglichen Markt abzuhalten und Münzen zu prägen. Die Stadt Salzburg gibt an, dass dieses Recht Salzburg im mittelalterlichen Rechtssinn zur Stadt gemacht habe.[2][3]

St. Pölten

Am 3. Mai 1159 verlieh Konrad II. von Babenberg einem Teil der Bürger (burgenses) St. Pöltens gerichtliche Privilegien. Die Stadt gibt an, damit das älteste Stadtrecht Österreichs zu haben und feierte 2009 dessen 850-jähriges Jubiläum.[4]

Zwettl

Zwettl erhielt am 28. Dezember 1200 von Leopold VI. gewisse Rechte verbrieft. Dieses im sogenannten Leopoldinum geschriebenen Rechte waren als die gleichen, die auch Krems an der Donau hatte, aufgeführt.[5]

Enns

Enns wird oftmals als älteste Stadt Österreichs angegeben. Die Stadt gibt die Stadtrechtsurkunde von 1212 als älteste erhaltene Österreichs an, was sie zur ältesten Stadt mache.[6]

Siehe auch

  • Eintrag zu Stadt im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
  • Das St. Pöltner Stadtrecht im Originalwortlaut im Buch Archiv für Kunde österreichischer Geschichts-Quellen, Zehnter Band. Herausgegeben von der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien 1853. Seite 91, online bei Google Books
  • Das Ennser Stadtrecht im Originalwortlaut im Buch Archiv für Kunde österreichischer Geschichts-Quellen, Zehnter Band. Herausgegeben von der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien 1853. Seite 96, online bei Google Books

Einzelnachweise

  1. Joseph von Hormayr, 1823: Wien, seine Geschicke und Denkwürdigkeiten, Seite XXXVIII, online bei Google Books
  2. Urkunde Nr. 208 in: Theodor Sickel (Hrsg.): Diplomata 13: Die Urkunden Otto des II. und Otto des III. (Ottonis II. et Ottonis III. Diplomata). Hannover 1893, S. 619–620 (Monumenta Germaniae Historica, Digitalisat)
  3. Geschichte der Stadt Salzburg im Überblick
  4. Geschichte der Stadt St.Pölten
  5. Das Leopoldinum vom 28. Dezember 1200, zwettl.gv.at
  6. Die Geschichte der Stadt Enns