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vom 25.03.2020, aktuelle Version,

Emil Spannocchi

Emil Spannocchi (* 1. September 1916 in Aigen bei Salzburg; † 29. August 1992 in Wiener Neustadt) war ein österreichischer General.

Herkunft

Emil Spannocchi kam als jüngstes von drei Kindern von Anton Graf Spannocchi und Gabriele Gräfin von Attems 1916 auf Schloss Aigen in der Nähe von Salzburg zur Welt. Seine Mutter war die Enkelin von Moritz Graf O’Donnell, dem Bruder von Maximilian Karl Graf O’Donell von Tyrconell, der 1853 Kaiser Franz-Josef vor dem Attentat durch Janos Libényi bewahrte und sich als Belohnung dafür eine Villa im Salzburger Mirabellgarten erbauen durfte. Er heiratete Gräfin Therese Czernin von und zu Chudenitz. Aus dieser Ehe gingen fünf Kinder (Eugen, Elisabeth, Silvia, Huberta, Paul) und siebzehn Enkelkinder hervor. Sein Bruder Lelio Spannocchi war Politiker und als solcher wirkte er als oberösterreichischer Landtagspräsident. Emil Spannocchi starb an den Folgen eines Reitunfalls im Ruhestand.

Biographie

Spannocchi trat am 1. September 1934 als Einjährig-Freiwilliger beim Dragonerregiment Nr. 2 in Enns beim Bundesheer der Ersten Republik ein.

Ab 1935 besuchte er die Theresianische Militärakademie in Wiener Neustadt. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938 wurde Spannocchi in die Wehrmacht übernommen, erhielt in der Folge sein Offizierspatent als Leutnant und wurde zum Kavallerie-Regiment 17 nach Bamberg versetzt.

Nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges war er bis Dezember 1939 Zugführer bei der Aufklärungs-Abteilung 7 der 7. Infanterie-Division, wo er am Überfall auf Polen teilnahm. Während dieser Zeit wurde er zum Oberleutnant befördert.

Beim Westfeldzug diente er als Schwadronchef beim Reiter-Regiment 2 der 1. Kavallerie-Division in Frankreich, Holland und Polen.

Er wechselte zur Panzertruppe und kämpfte im Deutsch-Sowjetischen Krieg mit dem Panzer-Regiment 24 der 24. Panzer-Division, wobei er eine Panzerkompanie übernahm. 1942 erfolgte die Beförderung zum Rittmeister und seine Einheit wurde von der Heeresgruppe Mitte zur Heeresgruppe Süd verlegt. Später wurde er Abteilungskommandeur und nach Frankreich versetzt.

Im Sommer 1943 begann Spannocchi die Generalstabsausbildung an der Kriegsakademie in Hirschberg im Riesengebirge, die er im Oktober 1944 abschloss. Er kam als Kompaniechef erneut zum Panzer-Regiment 24, diesmal nach Italien. Er nahm an einen Schulungslehrgang für die schweren Panzer Panther und Tiger teil und wurde zum Major i. G. befördert.

Er kam dann ab Dezember 1944 zur 2. Panzer-Division an die Westfront, wo er in Luxemburg, Belgien und Deutschland stationiert wurde.

Das Kriegsende erlebte er von 27. April bis 3. Juni 1945 in amerikanischer Kriegsgefangenschaft.

Während der Fronteinsätze wurde er zwei Mal verwundet und wurde mit dem Eisernen Kreuz II. und I. Klasse, dem Infanterie-Sturmabzeichen in Silber, der Ehrenblattspange des Heeres und dem Verwundetenabzeichen in Schwarz ausgezeichnet.

Nach dem Krieg war Spannocchi in Mailand in der Privatwirtschaft tätig. Trotz schlechterer Bezahlung trat er 1954 wieder ins Militär ein, in die B-Gendarmerie, und war an der Neuaufstellung des Bundesheeres beteiligt.

1956 kam er als Oberstleutnant des höheren militärischen Dienstes in die Zentralleitung des neu aufgestellten Bundesministeriums für Landesverteidigung nach Wien. Er wurde 1957 Kommandant der Panzertruppenschule in der Kaserne Götzendorf. 1960 wurde Spannocchi Kommandant der 9. Panzergrenadierbrigade und 1963 bis 1973 war er Kommandant der Landesverteidigungsakademie.

Bekannt wurde er durch die unter seiner Federführung als Armeekommandant erstellte „Spannocchi-Doktrin“, einem Raumverteidigungskonzept, nach der das Bundesheer in den Jahren 1973 bis 1986 unter Bundeskanzler Bruno Kreisky umorganisiert wurde. Weiters war Spannocchi erster Präsident der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Soldaten (1973–77).

1978 wurde er zum Leiter der Sektion III im Bundesministerium für Landesverteidigung bestellt, bis er am 30. September 1981 in den Ruhestand versetzt wurde. Auch nach seinem Ausscheiden blieb er dem Bundesheer verbunden, so hielt er Vorträge und gab militärjournalistische Stellungnahmen ab. Im Mai 1992 erlitt er während eines Ausrittes einen Schlaganfall und zog sich durch einen Sturz von einem Pferd schwere Kopfverletzungen zu, infolgedessen er am 29. August 1992 im Krankenhaus Wiener Neustadt verstarb.

Würdigung

Auf Initiative von Verteidigungsminister Thomas Starlinger erfolgte Anfang 2020 eine Umbenennung der Stiftskaserne in General-Spannocchi-Kaserne.[1][2]

Publikationen

Literatur

Einzelnachweise

  1. Gerhard Vogl: Neue Namen für Wiener Kasernen. In: Die Presse. 26. Dezember 2019, abgerufen am 27. Januar 2020.
  2. Neue Namen für Wiener Kasernen. In: ORF.at. 27. Januar 2020, abgerufen am 27. Januar 2020.

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Friedhof der Theresianischen Militärakademie - Grabstätte Spannocchi, Emil Eigenes Werk ViennaUK
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