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vom 24.03.2016, aktuelle Version,

Eppan

Eppan an der Weinstraße
(ital.: Appiano sulla Strada del Vino)
Wappen
Wappen von Eppan an der Weinstraße
Karte
Staat: Italien
Region: Trentino-Südtirol
Provinz: Bozen – Südtirol
Bezirksgemeinschaft: Überetsch-Unterland
Einwohner:
(VZ 2011/31.12.2016)
13.997/14.900
Sprachgruppen:
(laut Volkszählung 2011)
86,23 % deutsch
13,29 % italienisch
0,48 % ladinisch
Koordinaten 46° 27′ N, 11° 16′ O
Meereshöhe: 235–1864 m s.l.m. (Zentrum: 415 m s.l.m.)
Fläche: 59,69 km²
Dauersiedlungsraum: 26,6 km²
Fraktionen: Berg[1], Frangart, Gaid, Girlan, Missian, Montiggl, Perdonig, St. Michael, St. Pauls, Unterrain
Nachbargemeinden: Andrian, Bozen, Kaltern, Nals, Pfatten, Terlan, Unsere Liebe Frau im Walde-St. Felix;
im Nonstal (Trentino): Fondo, Malosco, Ronzone, Sarnonico, Cavareno
Partnerschaft mit: Anif (Salzburg/Österreich)
Postleitzahl: 39057
Vorwahl: 0471
ISTAT-Nummer: 021004
Steuernummer: 00264460213
Bürgermeister (2015): Wilfried Trettl (Bürgerliste Eppan)

Eppan an der Weinstraße ([ˈɛpan]; italienisch Appiano sulla Strada del Vino) ist eine Großgemeinde mit 14.900 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2016) in Südtirol (Italien). Eppan ist die sechstgrößte Gemeinde Südtirols und mit einer Kleinstadt vergleichbar. Eppan liegt an der Südtiroler Weinstraße im Überetsch zwischen Bozen und Kaltern.

Geografie

Das Gebiet von Eppan von Südosten aus gesehen: der das Landschaftsbild beherrschende Gantkofel, rechts unterhalb die im Überetsch verstreuten Dörfer von Eppan, im Vordergrund der Abbruch des Mitterbergs zum Talboden der Etsch

Die Gemeinde Eppan liegt im Süden Südtirols wenige Kilometer südwestlich der Landeshauptstadt Bozen. Die 59,69 km² große Gesamtfläche umfasst die nördliche Hälfte des Überetsch – einer über dem Talboden der Etsch erhöhten Hügellandschaft, in der sich die Siedlungszentren der Gemeinde befinden – sowie einen Abschnitt des westlich davon aufragenden Mendelkamms und kleine Teile der Sohle des Etschtals.

Die Bevölkerung der Gemeinde verteilt sich auf mehrere Dörfer, die in der Überetscher Landschaft verstreut liegen. Der Hauptort Eppans ist St. Michael (auch selbst Eppan genannt, 360–470 m s.l.m.), nahe der Grenze zur südlichen Überetscher Nachbargemeinde Kaltern. Nördlich von St. Michael liegen St. Pauls (380–460 m) und Missian (350–400 m). Im Nordwesten der Gemeinde befinden sich, schon deutlich höher gelegen, Perdonig (750–800 m) und – knapp vor der Gemeindegrenze zu NalsGaid (810–1000 m). Im Westen überragt werden diese fünf Dörfer von den in der Höhe zunehmend steiler werdenden Hängen des Mendelkamms (Teil der Nonsberggruppe), der die Grenze zum Trentino trägt und die Landschaft über Eppan mit dem Gantkofel (1866 m) und dem Penegal (1737 m) beherrscht.

Im Osten orientiert sich die Gemeindegrenze zu Pfatten und Bozen hin überwiegend am Höhenzug des Mitterbergs, der dort das Überetsch in Nord-Süd-Richtung von der Sohle des Etschtals trennt. In dieser Gegend befinden sich Montiggl (480–510 m) mit dem Kleinen (514 m) und dem Großen Montiggler See (492 m) – im äußersten Südosten des Gemeindegebiets noch direkt in die sanften Erhebungen des Mitterbergs eingebettet – und etwas weiter nördlich, wo der Mitterberg kaum mehr hervortritt, Girlan (430–450 m). Zwei der Eppaner Fraktionen liegen zudem am nördlichen Hangfuß des Überetsch, schon in den Talboden der Etsch übergehend: Frangart (240–300 m) in direkter Nachbarschaft zur Stadt Bozen und – nahe der nördlichen Gemeindegrenze zu Andrian und TerlanUnterrain (240–250 m).

Geschichte

Funde von Steinkistengräbern mit Grabbeigaben, zahlreiche Wallburgen (beispielsweise in Perdonig) und eine spätbronzealterliche Siedlung (Fundstelle Gamberoni) weisen auf die frühe Besiedlung von Eppan hin. Die Via Claudia Augusta führte vermutlich durch das heutige Gemeindegebiet, auch wenn ihr Verlauf nicht genau bekannt ist.

Historiker vermuten, dass der Name Eppan von einem römischen Gutsbesitzer namens Appius abstammt. 2005 wurden in St. Pauls, einer Fraktion von Eppan, bei Bauarbeiten Reste einer römischen Villa mit Fußbodenmosaiken aus dem 4. Jahrhundert und einer Thermenanlage gefunden, von der man vermutet, dass sie der Wohnsitz des Appius gewesen sein könnte. Die erstmalige urkundliche Erwähnung als „Appianum“ erfolgte 590 durch Paulus Diaconus im Zusammenhang mit dem Vorstoß der Franken in Richtung Süden.[2] Das Gebiet um Eppan gehörte damals zum langobardischen Herzogtum Trient. Der erste namentlich bekannte Bewohner Eppans ist der im Jahr 845 in einem Trienter Schiedsspruch mit dem Zusatz teutiscus (deutsch) urkundlich bezeugte Fritari de Apiano.[3]

Im Hochmittelalter kämpften die Grafen von Eppan mit denen von Tirol um die Herrschaft über das heutige Südtirol. Vom frühen Wohlstand der Gemeinde zeugt die 86 m hohe Pfarrkirche in St. Pauls, genannt „Dom auf dem Lande“. Sie wurde von 1460 bis 1647 erbaut. Der Kirchturm wurde im gotischen Stil begonnen, erhielt später aber einen barocken Zwiebelturm aufgesetzt. St. Pauls war das alte Zentrum der Gemeinde mit der nahe gelegenen Burg Altenburg, die als Gerichtssitz diente.

Sehenswürdigkeiten

Schloss Englar (heute Hotelanlage)
Kirche zum heiligen Joseph in St. Michael
Burg Hocheppan

Das Überetsch ist das burgenreichste Gebiet Europas. In der Region um Eppan finden sich über 200 kunsthistorische Baulichkeiten wie Burgen, Schlösser, Ansitze, Kirchen und Kapellen. Davon sind ca. 20 Burgen und Schlösser.

Wirtschaft

Tourismus

Eppan verfügt über ca. 90 gastgewerbliche Betriebe und 180 Privatzimmeranbieter mit rund 4.000 Betten (ca. 470.000 Gästeübernachtungen im Jahr 2006). Das Gebiet bietet zahlreiche Wandermöglichkeiten (3.166 ha Wald) in der Höhenlage von etwa 265 bis 1.866 Metern.

Weinbau

Eppan ist der Mittelpunkt des größten Weinbaugebietes Südtirols und zudem ein fruchtbares Obstanbaugebiet. Auf rund 1.050 ha Anbaufläche werden hier alljährlich weit über 100.000 Hektoliter Wein erzeugt . Über ein Dutzend der Sorten gehört zu den Spitzenweinen Südtirols. Eppan ist darüber hinaus einer der Hauptorte an der neuen Südtiroler Weinstraße, die von Sigmundskron bei Bozen nach Eppan verläuft und über Kaltern, Tramin, Kurtatsch, Kurtinig, Margreid bis Salurn führt.

Bildung

Auf Eppaner Gemeindegebiet gibt es sechs deutschsprachige Grundschulen in St. Michael, St. Pauls, Perdonig, Missian, Frangart und Girlan, sowie eine Mittelschule in St. Michael. Die vier erstgenannten Grundschulen bilden dabei einen gemeinsamen Schulsprengel, die zwei letztgenannten und die Mittelschule zusammen einen zweiten Schulsprengel.[4][5] Zudem besteht in St. Pauls die private Mittelschule „Mariengarten“.[6]

Das italienischsprachige Schulangebot beschränkt sich auf die Grundschule in St. Michael und die Mittelschule „Pascoli“ am selben Ort, die vom in Bozen angesiedelten Schulsprengel Europa 1 verwaltet werden.[7]

Sport

Zu den wichtigsten Eppaner Sportvereinen zählen die Fußballvereine A.F.C. Eppan und A.F.C. St. Pauls, die in der fünfthöchsten italienischen Liga (Oberliga) spielen, der Eishockeyverein HC Eppan Pirates, der das Eisstadion Eppan für seine Heimspiele in der italienischen Serie A nützt, sowie der SSV Eppan (Eliteliga-Handball und Ski). Außerdem gibt es mehrere Fußballplätze. Einer davon, jener in der Sportzone Rungg, diente der deutschen Fußballnationalmannschaft vor der WM 1990 und WM 2010 als Trainingsplatz.

Politik

Bürgermeister seit 1952:[8]

  • Friedrich Dellago: 1952–1977
  • Erwin Walcher: 1977–1990
  • Franz Lintner: 1990–2010
  • Wilfried Trettl: 2010–

Söhne und Töchter

Fotos

  Commons: Eppan  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Beschluss des Gemeinderates vom 17.03.2016
  2. LIBER TERTIUS Paulus Diaconus: Historia Langobardorum, Liber III, Kap. 31
  3. Hannes Obermair: Das Recht der tirolisch-trientinischen „Regio“ zwischen Spätantike und Frühmittelalter. In: «Concilium Medii Aevi» 9, 2006, S. 141–158, Bezug S. 155 PDF, 103 kB, cma.gbv.de
  4. Grundschulsprengel Eppan. Südtiroler Bürgernetz; abgerufen am 25. Oktober 2014.
  5. Schulsprengel Eppan. Südtiroler Bürgernetz; abgerufen am 25. Oktober 2014.
  6. Gleichgestellte Mittelschule St. Pauls/Eppan 'Mariengarten'. Südtiroler Bürgernetz; abgerufen am 25. Oktober 2014.
  7. Schulsprengel Europa 1. Südtiroler Bürgernetz; abgerufen am 25. Oktober 2014.
  8. Die Bürgermeister der Gemeinden Südtirols seit 1952. In: Festschrift 50 Jahre Südtiroler Gemeindeverband 1954–2004. Südtiroler Gemeindenverband, S. 139–159; abgerufen am 16. November 2015 (PDF; 15 MB).