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vom 06.02.2021, aktuelle Version,

Francisco Araiza

Francisco Araiza als Romeo
( Opernhaus Zürich, 1990)

Francisco Araiza (* 4. Oktober 1950 in Mexiko-Stadt) ist ein mexikanischer Opernsänger in der Stimmlage Tenor.

Araiza gehört zu den lyrischen Tenören, der vor allem als Mozart- und Rossini-Tenor, aber auch als Liedersänger Maßstäbe setzte und ab Mitte der 1980er-Jahre dann durch seine Facherweiterung ins dramatischere Lirico-Spinto-Fach (mit Rollen von Verdi, Puccini, Massenet, Gounod und schließlich Wagner) Erfolge feierte.

Biographie

Er studierte Gesang bei Irma Gonzalez am Conservatorio Nacional de Música und deutsches Repertoire bei Erika Kubacsek in seiner Heimatstadt. Zuvor hatte er an der dortigen Universität bereits ein Studium der Betriebswirtschaft abgeschlossen. 1970 gab er in Mexiko-Stadt sein Operndebüt und wurde 1974 Preisträger beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD in München. Unmittelbar darauf folgte die Verpflichtung an das Badische Staatstheater Karlsruhe. 1977 engagierte ihn das Zürcher Opernhaus als festes Ensemblemitglied. Spätestens nachdem Herbert von Karajan ihn 1980 als Tamino für seine Einspielung der Zauberflöte und zu den Salzburger Festspielen eingeladen hatte, begann seine Weltkarriere, die ihn an die großen Opernhäuser der Welt, allen voran die Bayerische Staatsoper München, die Staatsoper Wien, das Royal Opera House Covent Garden und die Metropolitan Opera New York, und zu allen internationalen Festspielen führte, wo er mit den bedeutendsten Dirigenten wie Karl Böhm, Carlos Kleiber, Karl Richter, Carlo Maria Giulini, Colin Davis, Neville Marriner, James Levine, Claudio Abbado, Riccardo Muti, Seiji Ozawa, Giuseppe Patane, Wolfgang Sawallisch, Nikolaus Harnoncourt, Franz Welser-Möst und Daniel Barenboim und Regisseuren wie Jean-Pierre Ponnelle, Harry Kupfer, August Everding, Otto Schenk, Götz Friedrich, Giorgio Strehler, Franco Zeffirelli, Roman Polański, David Pountney und Robert Wilson zusammenarbeitete.

Seit Ende der 1990er-Jahre trat er zunehmend als Gesangslehrer in Erscheinung, mit Meisterklassen, als Juror bei Gesangswettbewerben und schließlich von 2003 bis 2016 als Professor an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart. Von 2007 an wirkte er für zwei Jahre als Künstlerischer Leiter der Internationalen Hugo-Wolf-Akademie. Am Internationalen Opernstudio Zürich lehrte er bis 2013 stimmtechnische und stilistische Fortbildung. Innerhalb der Bertelsmann-Stiftung war er als Juror und Dozent sowie im Stiftungsrat der Liz Mohn Kultur- und Musikstiftung und ist im Stiftungsvorstand der Europäischen Kulturstiftung Europamusicale tätig. 2016 rief der Staatssekretär für Kultur zusammen mit dem Instituto Nacional de Bellas Artes y Literatura eigens für Francisco Araiza einen Lehrstuhl mit dem Namen „Catedra Francisco Araiza“ am Conservatorio Nacional de Musica in Mexiko-Stadt ins Leben. Von der Universität Morelia Universidad Michoacana San Nicolas de Hidalgo, Mexiko, wurde ihm 2017 die Ehrendoktorwürde verliehen. Seit 2019 ist er Professor der Catedra de Canto Alfredo Kraus der Escuela Nacional de Musica Reina Sofia in Madrid.

Rollen

Auszeichnungen

Araiza hat über hundert Titel auf CD und DVD eingespielt und erhielt zahlreiche Auszeichnungen wie den Orphèe d’Or und den Deutschen Schallplattenpreis. 1988 wurde ihm der Titel Kammersänger der Wiener Staatsoper verliehen, 1991 die Mozart-Medaille der Universität von Mexiko-Stadt, 1995 der Mario del Monaco-Preis Otello d’ Oro und der Darsteller-Preis Goldener Merkur 1996 in München. Im Juli 2011 wurde er anlässlich seines 40-jährigen Gesangsjubiläums vom Instituto de Bellas Artes y Literatura y la Compania Nacional de Opera in Mexiko-Stadt mit der Goldmedaille der schönen Künste geehrt.

Literatur

Film

  • Die Schönheit der Stimme. Ein Jahr am internationalen Tonstudio Zürich. Dokumentarfilm, Schweiz, Deutschland, 2011, 52 Min., Buch und Regie: Sabine Gisiger, Produktion: unico film, Loftmusic, ZDF, arte, SRF, Erstsendung: 12. Februar 2012 bei arte,[1] für Schweizer Zuschauer.
    Araiza ist hier als Gesangslehrer am Opernhaus Zürich zu sehen.
  • Francisco Araiza – Ich bin ein Romantiker. Dokumentarfilm (Künstlerporträt), Deutschland, Mexiko, USA, Schweiz, Österreich 1990, 45 Min., Regie: Jochen Richter, Produktion: Evelyn Paulmann, ZDF 1991

Diskografie (Auswahl)

Solo-Alben
  • No Limits – Legendary Live-Recordings (SM194)
  • Das Lied von der Erde – Gustav Mahler (Deutsche Grammophon)
Oper

Gioachino Rossini:

Mitwirkende: Thomas Allen (Figaro), Francisco Araiza (Conte Almaviva), Agnes Baltsa (Rosina), Robert Lloyd (Basilio), Ambrosion Opera Chorus, Academy of St. Martin in the Fields, Neville Marriner (Dirigent). (Phillips Classics 1983/Decca 2002)

Wolfgang Amadeus Mozart:

Mitwirkende: Francisco Araiza (Tamino), Edith Mathis (Pamina), José van Dam (Sarastro), Chor der Deutschen Oper Berlin, Berliner Philharmoniker, Herbert von Karajan (Dirigent). (Deutsche Grammophon 1985)

Charles Gounod:

Mitwirkende: Francisco Araiza (Faust), Kiri Te Kanawa (Margerite), Jewgeni Jewgenjewitsch Nesterenko (Mephisto), Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Colin Davis (Dirigent). (Philips 1985/Decca Records 2012)

Fernsehaufzeichnungen (Auswahl)

Commons: Francisco Araiza  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Belege

  1. Inhaltsangabe von arte und online-Video

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