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vom 20.11.2012, aktuelle Version,

Fritz Wotruba

Kirche „Zur Heiligsten Dreifaltigkeit“ in Wien-Mauer

Fritz Wotruba (* 23. April 1907 in Wien; † 28. August 1975 ebenda) gilt als einer der bedeutendsten österreichischen Bildhauer des 20. Jahrhunderts. In seinem Werk löst er zunehmend die figürlichen Komponenten zugunsten geometrischer Abstraktion mit dem Kubus als Grundform auf. Trotzdem wehrte er sich zeitlebens gegen die Bezeichnung "Postkubismus".

Leben

Mahnmal: „Mensch, verdamme den Krieg“ (1932)

1907 wurde Fritz Wotruba, Sohn von Adolf (Schneidergehilfe aus Böhmen) und Maria Wotruba (Dienstmädchen aus Ungarn), geborene Kocsi, als jüngstes von acht Kindern in Wien geboren.

1921-1925 machte er eine Ausbildung zum Stanzengraveur als Lehrling in der Graveur- und Stanzenwerkstätte in Wien von Josef Schantin. Er besuchte von Februar bis Sommer 1926 an der Kunstgewerbeschule des Österreichischen Museums für Kunst und Industrie in Wien offene Abendkurse im Aktzeichnen. Mit dem Herbstsemester 1926 begann er sein Studium in der Fachklasse für Bildhauerei der Kunstgewerbeschule. Bis zum Ende dieses Studiums 1928 war er Schüler Anton Hanaks, und erhielt von der Gesellschaft zur Förderung moderner Kunst in Wien, der Arbeiterkammer und der Gemeinde Wien ein Stipendium. In Hanaks Klasse lernte er Marian Fleck (geb. 10. Mai 1905 in Düsseldorf, gest. 30. August 1951 in Wien), Tochter eines jüdischen Kaufmanns aus Düsseldorf, kennen, die er am 27. Dezember 1929 auf dem Standesamt im Wiener Rathaus heiratete.

Von 1938-45 lebte er in der Emigration in der Schweiz und war ab 1945 Professor an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Im Jahr 1948 und 1952 war er der österreichische Vertreter auf der Biennale in Venedig. Fritz Wotruba war Teilnehmer der documenta II im Jahr 1959 und war danach weiterhin auch auf der documenta III 1964 und der documenta 6 1977 (posthum) in Kassel als Künstler vertreten.

Sein Ehrengrab befindet sich auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 32 C, Nummer 32).

Werk

Sein größtes Werk, an dem er bis zu seinem Tod arbeitete, war die Planung der Kirche Zur Heiligsten Dreifaltigkeit in Wien-Mauer, besser bekannt als Wotrubakirche. Den Abschluss des Kirchenbaus im Jahre 1976 hat er nicht mehr erlebt. 1956 schuf er die Plastik des Gekreuzigten über dem Haupteingang der Parscher Pfarrkirche Zum Kostbaren Blut in (Salzburg). Für die Hofkirche Bruchsal (Baden-Württemberg) hat Wotruba ein Kruzifix geschaffen und die künstlerische Ausstattung des Altarraumes übernommen (Weihe 1969; wv 294 und 347). Viele seiner Statuen stehen in öffentlichen Parks in Wien.

Sein Nachlass umfasst unter anderem rund 400 Skulpturen, 2.500 Zeichnungen und 1.500 druckgrafische Blätter. Der Nachlass befindet sich heute im 21er Haus, dem ehemaligen 20er Haus, unter der Obhut der Österreichischen Galerie im Belvedere. Der Nachlass ist im 21er Haus für die Forschung zugänglich, des Weiteren ist hier eine für die Öffenlichkiet zugängliche ständige Ausstellung der Skulpturen Wotrubas eingerichtet.[1]

Die Münchener Pinakothek der Moderne stellte vom 26. September 2007 bis zum 25. November 2007 Zeichnungen und Skulpturen von Wotruba aus. [2]

Schüler

  • Anna Mahler nennt Fritz Wotruba als bedeutenden Einfluss, sie erhielt von ihm in loser Form Unterricht und Anregungen.[3]
  • Alfred Hrdlicka, österreichischer Bildhauer, war von 1953 bis 1957 Schüler von Wotruba in der Klasse für Bildhauerei, Akademie der bildenden Kunst, Schillerplatz, Wien
  • Adolf Kloska (zwischen 1948 und 1957)

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. Bericht bei orf.at
  2. Wotruba-Ausstellung der Münchener Pinakothek der Moderne
  3. Elke Pressler: Wie wenn man einen Stein in ein stilles Wasser wirft - Die Bildhauerin Anna Mahler in: dradio.de, Deutschlandfunk, Das Feature, 20. Oktober 2011 Manuskript: (21. Oktober 2011)

Literatur

  • Alfred Weidinger, Agnes Husslein-Arco: Fritz Wotruba. Einfachheit und Harmonie. Skulpturen und Zeichnungen aus der Zeit von 1927-1949. Belvedere, Wien 2007, ISBN 978-3-901508-32-5
  Commons: Fritz Wotruba  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien