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vom 24.02.2022, aktuelle Version,

Günther Groissböck

Günther Groissböck (geboren am 24. September 1976 in Waidhofen an der Ybbs) ist ein österreichischer Opernsänger der Stimmlage Bass.

Leben

Groissböck studierte Gesang an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien, zu seinen Lehrern zählten Robert Holl und José van Dam. Im Jahr 2002 debütierte er als einer der vier Könige in Strauss' Die Liebe der Danae bei den Salzburger Festspielen und wurde danach als Ensemblemitglied an die Wiener Staatsoper verpflichtet, wo er als Luther in Offenbachs Les Contes d'Hoffmann debütierte und u. a. den 2. Maat in Billy Budd, den 2. Geharnischten in der Zauberflöte und den 2. Gralsritter im Parsifal sang. Als Sarastro debütierte er 2003 in Klosterneuburg.

Bühne

2003 holte ihn Alexander Pereira ans Opernhaus Zürich, wo er vier Jahre fest engagiert war und sich in größeren Partien bewähren konnte, u. a. als Sarastro in der Zauberflöte, als Sparafucile im Rigoletto oder als Titurel im Parsifal. 2005 sang er bei den Salzburger Festspielen – als Zweitbesetzung neben René Pape – den Sarastro, 2006 und 2007 übernahm er dort kleinere Rollen im Idomeneo und im Freischütz.

Seit 2007 ist Groissböck freischaffend tätig – an der Metropolitan Opera New York, der Mailänder Scala, der Bayerischen und der Berliner Staatsoper, der Opéra National de Paris, der Deutschen Oper Berlin, an der De Nederlandse Opera in Amsterdam, in Chicago, Los Angeles, San Francisco, Houston, am Teatro Real von Madrid und am Teatro Liceu von Barcelona. Der Bass hat sich in ein breites Repertoire erarbeitet, darunter fast alle wichtigen Wagner-Rollen (Fafner, Fasolt, Hunding, Landgraf, Pogner, König Marke, Gurnemanz und König Heinrich), den Orest in der Elektra, den Fürsten Gremin und den Sekundanten Saretzki in Eugen Onegin, sowie die Titelpartie in Boris Godunow.

Erst im Herbst 2010 kehrte Groissböck – als Sarastro – nach Wien zurück, sang dort 2011 Fafner und Hunding und trat 2014 in zwei Staatsopern-Premieren auf: als Wassermann in Dvořáks Rusalka und als Heinrich der Vogler in Wagners Lohengrin. Bei den Bayreuther Festspielen debütierte er 2011 als Landgraf Hermann im Tannhäuser, sang diese Rolle dort auch 2012 – unter Christian Thielemann – und 2013, übernahm zuletzt auch den Fasolt in Frank Castorfs kontroverieller Neuinszenierung des Rings des Nibelungen.

Bei den Salzburger Festspielen 2014 folgte Groissböcks erfolgreiches Rollendebüt als Ochs auf Lerchenau in Harry Kupfers Rosenkavalier-Inszenierung: „Günther Groissböck als Ochs war einer der Trümpfe des Abends, bis zuletzt bestens bei Stimme. Wie selbstverständlich nahm er die sängerische Herausforderung der sonst gestrichenen pikanten Prahlerei mit seinen – billigen – Weibereroberungen hin, er ist überhaupt ein "neuer" Ochs. Quasi idealtypisch im Sinne der Erfinder, kein derber fetter Trottel, sondern im Dunstkreis des Kaiserhofs tätig, aber "verbauert". Und verschlagen, wie sich später herausstellt. Könnte sein, dass dies ein Klischee außer Kraft setzt, das seit Richard Mayr, dem beleibten Salzburger, der zur Legende wurde, jahrzehntelang von rundlichen Komikern gepflegt wurde.“[1] Den Ochs wird Groissböck auch an der Met in New York, in Wien, München und Berlin verkörpern.[2]

2016 war er als Sarastro der Zauberflöte in am Hessischen Staatstheater Wiesbaden zu sehen. In der Bayreuther Inszenierung der Meistersinger von Barrie Kosky im Jahr 2017 wurde Groissböcks Darstellung des Veit Pogner von der Kritik positiv herausgestellt.[3] 2017 sang er an der Mailänder Scala den Kaspar im Freischütz.

Konzert

Groissböck ist auch als Konzertsänger erfolgreich, u. a. trat er in der Berliner Philharmonie, im Gewandhaus Leipzig und in der Dresdner Frauenkirche, in der Münchner Philharmonie am Gasteig, in Wien sowohl im Musikverein, als auch im Konzerthaus, in der Boston Symphony Hall und 2014 in der New Yorker Carnegie Hall auf. Er singt die klassischen Basspartien in großen Chor- und Orchesterwerken, wie Haydns Schöpfung und Jahreszeiten, Beethovens Missa solemnis und Bruckners Te Deum, die Requien von Mozart und Verdi, sowie Beethovens Neunte und Mahlers Achte.

Aufnahmen (Auswahl)

Film

  • KulturWerk. Opernsänger Günther Groissböck. Gespräch mit Video-Einspielungen, Österreich, 2014, 45:20 Min., Moderation: Barbara Rett, Produktion: Don’t panic Productions, ORF III, Reihe: KulturWerk, Erstsendung: 12. August 2014 bei ORF III, Inhaltsangabe von ORF.

Auszeichnungen

Commons: Günther Groissböck  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Nachweise

  1. Ernst P. Strobl: Nachtkritik zum Rosenkavalier: Die Welt von gestern, Salzburger Nachrichten, 2. August 2014
  2. Christoph Irrgeher: Wassermann und Jung-Ochs, Wiener Zeitung, 22. Januar 2014
  3. Der Spiegel, Die Festwiese als Nürnberger Prozess, 26. Juli 2017 – abgerufen am 29. Juli 2017@1@2Vorlage:Toter Link/www.spiegel.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  4. Österreichischer Musiktheaterpreis an Günther Groissböck. In: musik-heute.de. 18. Juli 2020, abgerufen am 18. Juli 2020.