Gardebataillon (Bundesheer)



Die Garde ist ein eigener Truppenkörper im Österreichischen Bundesheer, der ausschließlich in der Maria-Theresien-Kaserne in Wien stationiert ist und sowohl für Repräsentationsaufgaben sowie als infanteristische Kampftruppe Verwendung findet. Kommandant des Gardebataillons ist der aus Tirol stammende Oberst Stefan Kirchebner. Im Zuge der Bundesheerreform 2016 wurde das Gardebataillon dem Militärkommando Wien als Teil der Territorialkräfte zugeordnet.
Geschichte
Das Gardebataillon wurde 1935 aufgestellt. Vom Wiener Kunsthistorischen Museum erhielt es die Fahne der k.u.k. Trabantenleibgarde mit Maria als „Madonna Immaculata“ auf der Rückseite und dem dreifach gekrönten Doppeladler auf der Vorderseite. Die Neuerrichtung in der Zweiten Republik erfolgte 1957.[1]
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Vorderseite
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Rückseite
Aufgaben
Die Garde setzt sich aus der 1.–5. Gardekompanie, der Stabskompanie Garde, einer KPE Einheit und der Gardemusik zusammen. Auch die Jägerbataillone Wien 1 und Wien 2 sowie die Jägerkompanie W13 "Hietzing" sind der Garde unterstellt.
Von den vier Gardekompanien sind maximal zwei als Ehrenkompanien aktiv und übernehmen die militärischen Repräsentationsaufgaben für den Bundespräsidenten bzw. die Bundesregierung (Akkreditierungen, Ehrenbegräbnisse-Kondukt und Empfänge mit militärischen Ehren).
Uniform

Soldaten der Garde unterscheiden sich durch das scharlachrote Barett, den roten Kragenspiegel mit weißem Vorstoß, dem Tragen einer Fangschnur sowie dem Exerzieren mit dem StG 58 von den übrigen Einheiten des Bundesheeres. Außerhalb des Protokolldienstes wird aber das Standardgewehr StG 77 verwendet. Unteroffiziere tragen im Repräsentationseinsatz eine geladene Pistole P80 und die Offiziere Offizierstiefel und einen Säbel.
Sonstiges
Die Grundausbildung findet in Horn und in Allentsteig statt, nach der Grundausbildung wird in die Maria-Theresien-Kaserne nach Wien zurückverlegt. Zur Ausbildung gehören neben einer umfassenden infanteristischen Ausbildung, deren Schwerpunkt u. a. im Häuserkampf liegt, auch das intensive Einüben von Gewehrgriffen und des Exerzierens.
Nach einigen Quellen sollen 2008 über 40 Prozent des Gardebataillons Muslime gewesen sein. In der Wiener Maria-Theresien-Kaserne gibt es für sie seit 2004 einen eigenen Gebetsraum.[2]
Die Rekruten einiger Einrückungstermine erlernen neben den Standard-Exerziergriffen auch zusätzliche, besonders effektvolle Griffe, um an Showvorführungen teilzunehmen.
- Empfang durch die Garde - 1980
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Musikcorps der Garde in Habtachtstellung
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Garde in Habtachtstellung vor der Präsidentschaftskanzlei
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Der Dienstwagen mit Regierungsvertretern und Diplomaten fährt vor
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Begrüßung durch Tambourmajor, Musikcorps und Garde
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Der Herr Botschafter und Regierungsvertreter verlassen den Dienstwagen
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Begrüßung durch Gardehauptmann und Musikcorps vor dem Bundeskanzleramt
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Abschreiten der Ehrengarde – Erster Teil
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Die österreichische Ehrengarde steht Spalier, im Hintergrund die Präsidentschaftskanzlei
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Die Garde – Botschafter und Begleiter betreten die Präsidentschaftskanzlei
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Abmarsch der Garde und des Musikcorps, dahinter das Bundeskanzleramt
Weblinks
- Bundesheer - Waffengattungen - Garde, abgerufen am 26. August 2016.
Einzelnachweise
- ↑ Garde: Die Visitenkarte des Bundesheeres "Die Presse", Print-Ausgabe, 6. Februar 2011.
- ↑ Gerd Millmann: Österreich Für Allah, Volk und Vaterland in Zeit vom 23. Oktober 2008. Eingesehen am 12. Februar 2011.