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vom 29.05.2022, aktuelle Version,

Gleisdorf

Stadtgemeinde
Gleisdorf
Wappen Österreichkarte
Gleisdorf (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Weiz
Kfz-Kennzeichen: WZ
Fläche: 38,80 km²
Koordinaten: 47° 6′ N, 15° 42′ O
Höhe: 365 m ü. A.
Einwohner: 11.072 (1. Jän. 2021)
Bevölkerungsdichte: 285 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 8200, 8302
Vorwahlen: 03112, 03133
Gemeindekennziffer: 6 17 60
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Rathausplatz 1
8200 Gleisdorf
Website: www.gleisdorf.at
Politik
Bürgermeister: Christoph Stark (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(31 Mitglieder)
18
6
4
3
18  6  4  3 
Insgesamt 31 Sitze
Lage von Gleisdorf im Bezirk Weiz
AngerFloingNaasRattenThannhausen
Lage der Gemeinde Gleisdorf im Bezirk Weiz (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

BW

Gleisdorf ist eine Stadt mit 11.072 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2021) im Bezirk Weiz in der Oststeiermark, rund 21 km östlich von Graz. Gleisdorf (vormals Gerichtsbezirk Gleisdorf) liegt im Gerichtsbezirk Weiz. Am 1. Jänner 2015 wurde Gleisdorf im Rahmen der Gemeindestrukturreform in der Steiermark mit den Gemeinden Labuch, Laßnitzthal, Nitscha und Ungerdorf zusammengeschlossen. Die neue Gemeinde führt den Namen „Gleisdorf“ weiter.[1]

Geografie

Gleisdorf liegt im Tal der Raab, an der Mündung von Laßnitz und Rabnitz in diese, sowie mit Ortsteilen auch in der umgebenden Hügel- und Riedellandschaft der Oststeiermark. Gleisdorf ist ein regionales Zentrum mit entsprechender Infrastruktur und aufgrund seiner Lage wichtiger Verkehrsknoten, sowie Wohnort mit kontinuierlichem Zuzug.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende zehn Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2021[2]):

Die Stadt besteht aus den Katastralgemeinden Arnwiesen, Gamling, Gleisdorf, Kaltenbrunn, Labuch, Nitscha, Ungerdorf, Unterlaßnitz und Urscha.

Klima

Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Gleisdorf
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) 3,2 6,1 10,9 16,1 21,2 24,1 26,2 25,6 21,0 15,3 8,4 3,5 Ø 15,2
Min. Temperatur (°C) −5,6 −4,6 −0,7 3,4 8,3 11,6 13,5 13,1 9,2 4,8 0,1 −3,9 Ø 4,1
Temperatur (°C) −2,1 −0,3 4,1 9,1 14,4 17,6 19,5 18,6 14,0 8,9 3,2 −0,9 Ø 8,9
Niederschlag (mm) 23 28 41 53 83 114 99 120 82 60 50 44 Σ 797
Luftfeuchtigkeit (%) 66,7 54,3 49,5 44,8 47,2 50,3 48,5 49,8 53,1 59,4 67,5 72,2 Ø 55,3
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
3,2
−5,6
6,1
−4,6
10,9
−0,7
16,1
3,4
21,2
8,3
24,1
11,6
26,2
13,5
25,6
13,1
21,0
9,2
15,3
4,8
8,4
0,1
3,5
−3,9
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
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c
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23
28
41
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83
114
99
120
82
60
50
44
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Nachbargemeinden

Ludersdorf-Wilfersdorf Albersdorf-Prebuch Ilztal
Eggersdorf bei Graz
(Bez. Graz-Umgebung)
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Sinabelkirchen
Nestelbach bei Graz
(Bez. Graz-Umgebung)
St. Margarethen an der Raab Hofstätten an der Raab

Geschichte

Ab dem 1. Jahrhundert bis um die Mitte des 3. Jahrhunderts bestand an dieser Stelle eine römische Siedlung (vicus).

Der Ort wird in einer Urkunde vom 17. September 1229 erstmals namentlich erwähnt. 1284 erhielt Gleisdorf das Marktrecht. Der später zu einem Türkeneinfall umgedichtete Ungarneinfall von 1418 zog auch Gleisdorf in Mitleidenschaft. Erst 1532 wurde der Ort vom türkischen Heer belagert und weitgehend zerstört. Die Befestigungsanlage, der (Tabor) rund um die St.-Laurentius-Kirche hielt jedoch stand.

Bis 1570 gehörte Gleisdorf zur Herrschaft Riegersburg, dann ging es an die Grafen Kollonitsch, die nördlich der Stadt das Schloss Freiberg besaßen. Die Pfarrkirche wurde unter Einbeziehung gotischer Teile 1648–1672 in barockem Stil neu errichtet; der heutige, neugotische Turm stammt von 1875. Im Revolutionsjahr 1848 rüstete Gleisdorf eine bedeutende Abteilung der Nationalgarde aus.

Mit dem Bau der Eisenbahn 1872 begann für den Markt Gleisdorf ein wirtschaftlicher Aufschwung, der seinen Höhepunkt mit der Errichtung eines Wasserkraftwerkes in der Stubenbergklamm erreichte. Auch das Rathaus wurde in dieser Zeit errichtet.

Am 8. Juni 1920 wurde Gleisdorf zur Stadt erhoben (LGBl. 1920, Nr. 156). Gleisdorf war damit in der Ersten Republik die erste Gemeinde, die in den Stadtrang gelangte. In den 1970er Jahren brachte der Anschluss an die Süd Autobahn einen neuerlichen Aufschwung, da sich damit mehr Industriebetriebe ansiedelten.

Die Steirische Landesausstellung 2001 in Gleisdorf war dem Thema Energie gewidmet. Eine Reverenz an die langjährige Arbeit der „AEE INTEC“ („Arbeitsgemeinschaft Erneuerbare Energie – Institut für Nachhaltige Technologien“)[3], die in der Stadt als „Solaranlagen-Selbstbaugruppe“, begonnen hatte, schließlich als „Arge Erneuerbare Energie“ (1988 wurde von ehemaligen Baugruppenleitern Arbeitsgemeinschaft Erneuerbare Energie ein gemeinnütziger Verein gegründet.)[4] aktiv wurde. Gleisdorf ist Teil der LEADER-Region „Energieregion Weiz-Gleisdorf“.[5]

Am 1. Jänner 2015 wurden die Nachbargemeinden Labuch, Laßnitzthal, Nitscha und Ungerdorf im Zuge der Steiermärkischen Gemeindestrukturreform mit der Stadt Gleisdorf zusammengeschlossen. Dadurch vergrößerte sich die Fläche von 4,75 km² auf 38,66 km², die Einwohnerzahl stieg von 6.122 auf 10.274.

Bevölkerungsentwicklung

Politik

Hauptplatz von Gleisdorf mit Pfarrkirche hl.  Laurentius (2005)

Der Bürgermeister wird mit Christoph Stark von der ÖVP gestellt.

Bei der aufgrund der vollzogenen Gemeindestrukturreform nötigen Gemeinderatswahl am 22. März 2015 erreichte die ÖVP mit einem Stimmenanteil von 52,5 Prozent die absolute Mehrheit der 31 Mandate (17 ÖVP, 8 SPÖ, 3 FPÖ, 3 GRÜNE). Der Stadtrat (Gemeindevorstand) besteht aus sieben Mitgliedern (4 ÖVP, 2 SPÖ, 1 FPÖ).

Bei der Gemeinderatswahl 2020 kam die ÖVP auf 57,9 Prozent und konnte so ihre absolute Mehrheit auf 18 Mandate ausbauen, die restlichen Mandate verteilen sich wie folgt: 6 GRÜNE, 4 SPÖ, 3 FPÖ.

Wappen

Die Verleihung des Gemeindewappens erfolgte am 21. Juli 1922.[6] Wegen der Gemeindezusammenlegung verlor das Wappen mit 1. Jänner 2015 seine offizielle Gültigkeit. Die Wiederverleihung erfolgte mit Wirkung vom 20. März 2016.[7]

Die Blasonierung lautet:

„Im roten Schild unter silbernem, mit aus der Teilung wachsender halben grünen Lilie belegtem Schildhaupt ein silberner Querbalken, diesem unterlegt ein silbernes Lateinisches Kreuz mit oben und seitlich verbreiterten Balkenenden.“

Partnerschaften und Netzwerke

Städtepartnerschaften

Netzwerke

  • Kleinregion Gleisdorf[8]
  • 8 Städte (Die Oststeirische Städtekooperation)[9]
  • LEADER Energieregion Weiz-Gleisdorf[5]
  • Gleisdorf ist, neben Weiz, eine der oststeirischen „smart cities“[10] im Zusammenhang von europaweit etablierten „smart cities“ und „smart regions“.[11]

Kultur

  • Kulturreferent: Alois Reisenhofer
  • Kulturbeauftragter: Gerwald Hierzi

Kultur: historisch

Der Flecken Gleystorf auf einem Stich von Georg Matthäus Vischer um 1680
Gleisdorf um 1830,
Lith. Anstalt J.F. Kaiser, Graz
  • 1681: In der „Topographia Ducatus Stiria“ von Georg Matthäus Vischer zeigt der Stich „Freiberg“ das gleichnamige Schloss vom Gutshof her, was auch den Blick auf „Gleystorf“ ermöglicht. Laut Historiker Robert F. Hausmann „das erste überlieferte Bild des Marktes“.[12]
  • Die Poststation als Kommunikationsknotenpunkt und Umschlagplatz für Informationen, ein früher kultureller Brennpunkt des Ortes: „Während viel größere Orte erst in den Vierzigerjahren des vorigen Jahrhunderts (= 1840er Jahre, Anm.) eine k. k. Post erhielten, hat Gleisdorf seit 1701 eine solche…“[13]
  • Die Marienkirche (Kirche Mariä Reinigung), auch „Spitalskirche“ genannt, erbaut von 1744 bis 1747, war über Jahrhunderte ein kulturelles Zentrum, überdies ein Wallfahrtsort. Sie beherbergte ein Archiv und eine Bibliothek. Ein Spital, „das von der Herrschaft Freiberg unterhalten wurde“[14] war angeschlossen.
  • Im 1882 errichteten Dominikanerinnenkloster unterhielten die Dominikanerinnen eine Schule und einen Kindergarten. „Wegen der Überalterung der Schwestern mussten das Jugenderziehungswerk und das Kloster Gleisdorf von den Dominikanerinnen aufgegeben werden. Der noch aus acht Schwestern bestehende Konvent übersiedelte 1996 nach Graz. Das Haus in Gleisdorf wurde zum heutigen Kulturzentrum umgebaut.“[15] Anlässlich der Steirischen Landesausstellung 2001 zum Thema „Energie“ wurde das Kloster unter dem Namen „Forum KLOSTER“[16] als kulturelles Veranstaltungszentrum präsentiert.

Kultur: traditionell

  • 1875: Ein „Musikverein Gleisdorf“ wird urkundlich erwähnt.
  • 1909: Die Statthalterei für Steiermark bestätigte am 1. Juli 1909 die Statuten des „Musikverein Gleisdorf“
  • 1948: Am 12. Dezember fand die Gründung der „Stadtkapelle Gleisdorf“ statt.[17]

Museum im Rathaus

Das „MiR – Museum im Rathaus“ als Ausstellungsraum

Das MiR – Museum im Rathaus wurde 2008 in den Kellerräumen des denkmalgeschützten Rathauses eingerichtet. Der Hauptteil des „MiR“ wird als Ausstellungsraum im Sinne eines White Cube genutzt und ganzjährig bespielt. Die Museums-Artefakte sind ausgelagert. Dafür ist ein Nebenraum des „MiR“ von Historiker Robert F. Hausmann als „Geschichte-Raum“ gestaltet worden. Dort wird auf drei Erzählebenen die Geschichte Gleisdorfs zu jener Österreichs und zur Weltgeschichte in Beziehung gesetzt.

Kultur: Gegenwartskunst

Im Raum Gleisdorf sind Aktivitäten ganzjährig der Gegenwartskunst und den Voluntary Arts gewidmet.[18] Das bezieht neben Kunstveranstaltungen auch Kunstdiskurs und themenbezogene Regionalentwicklung ein.

2001 gastierte unter der Leitung von Wolfgang Zinggl die handlungsorientierten Kunstgruppe WochenKlausur[19] in der Stadt und stellte die Ergebnisse ihrer Ergebungen öffentlich zur Diskussion.

Ein Gleisdorfer Kunstprojekt (kultur.at) hat 2007 erstmals eine lokale Kooperation mit dem Festival Steirischer Herbst realisiert („next code: love“).[20] 2010 war für ein Folgeprojekt eine Abordnung der Konzeptkunst-Formation Kollektive Aktionen (Andrei Monastyrski)[21] eine Woche in der Stadt.

2008 wurde Gleisdorf durch kultur.at ein Schauplatz der ersten steirischen regionale („next code: divan“).[22]

2014: Gleisdorf wird zum Angelpunkt der Kulturspange, einer Kooperation von drei Kulturinitiativen: Heterotopia PerpetuumMobile (Belgrad), Kunst Ost (Gleisdorf) und Netzwerk Salzkammergut (Bad Mitterndorf). Auf zweiter Ebene ist die „Kulturspange“ mit der Kulturinitiative Fokus Freiberg verbunden, dessen Schlüsselperson der Unternehmer Ewald Ulrich ist.

Kultur: Veranstaltungsorte

  • Dieselkino
  • Forum Kloster[23]
  • Galerie einraum. Die Privatinitiative Einraum Gleisdorf war von 2008 bis 2018 eine Galerie in der Gleisdorfer Innenstadt[24] und wurde 2020 als Pop Up-Galerie wieder zum Leben erweckt.[25]
  • Haus der Musik[26]
  • Kulturkeller[27][28]
  • Marienkirche
  • Literaturcafé in der Stadtbücherei Gleisdorf[29]
  • MiR – Museum im Rathaus[30]
  • Pfarrsaal Gleisdorf

Sehenswürdigkeiten

Bauwerke und Denkmale

  • Stadtpfarrkirche Hl. Laurentius: Eine erste urkundliche Erwähnung der Gleisdorfer Kirche erfolgte 1229 als Tochterkirche der Pfarre Sankt Ruprecht an der Raab. 1648–1672 wurde die heutige Barockkirche erbaut und dem heiligen Laurentius von Rom geweiht. Historistische Erweiterungen sind von 1891–1893. An der Außenfassade findet sich ein Römerstein des 2. Jahrhunderts
  • Auf dem Hauptplatz, vor der Stadtpfarrkirche, steht eine Mariensäule aus dem Jahr 1665. Die „Frauensäule“ war anlässlich des Sieges von Montecuccoli über die Osmanen bei St. Gotthard/Mogersdorf (1664).[31] Die Statue auf der „Türkensäule“ blickte ursprünglich in die entgegengesetzte Richtung.
  • Ehemaliges Piaristenkloster (1774–1824):
  • Das Gleisdorfer Rathaus steht am Florianiplatz und wurde von 1892 bis 1894 erbaut. Hervorstechend sind ein vorspringender Giebel und der Eckturm. Neben den Amtsräumen befinden sich das Heimatmuseum, zahlreiche Römerfunde, eine Porträtgalerie aus Schloss Freiberg und eine Mineraliensammlung in den Räumlichkeiten.[32] Hinter dem Rathaus befinden sich das Forum Kloster und ein Veranstaltungsort. Ursprünglich diente der Trakt als Dominikanerinnenkloster.
  • Der 32 Meter hohe Aussichtsturm am Kleeberg im Ortsteil Labuch ist eine moderne Mischung aus Aussichtsturm und Skulptur.
Solarbaum am Hauptplatz (2005)

Technik

  • Solarbaum: Ein zentraler Punkt der „Straße der Solarenergie“ ist der 1998 errichtete Solarbaum. Dieser 17,3 Meter hohe und 12,7 t schwere Stahlbaum besteht aus 140 Solarmodulen, die jährlich zusammen 6.650 kWh produzieren. Die erzeugte Energie wird für 70 Straßenleuchten in der Innenstadt verwendet. Der Solarbaum – das neue Wahrzeichen der Stadt Gleisdorf – wurde vom steirischen Künstler Hartmut Skerbisch entworfen, der auch das „Lichtschwert“ vor der Grazer Oper schuf.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Auto Novo (Mobilität und Mobilitätsgeschichte, im Herbst)
  • Internationale Musicalwerkstatt (im August)
  • TIP-Kirta (immer am letzten Juliwochenende, seit 1975)
  • Gleisdorf Solar (Solarthermie etc., alle zwei Jahre, zuletzt 2016)

Technologie

Gleisdorf gilt als Einkaufsstadt, ist aber auch ein Technologiestandort, was sich in der Themenwahl für die Zugehörigkeit zu einer steirischen LEADER-Region ausdrückt. Diese trägt den Titel „Energieregion Weiz-Gleisdorf“.[5] Gleisdorf ist als „Solarstadt“ den erneuerbaren Energien gewidmet; im Kontrast zum ersten LEADER-Kulturprojekt der Steiermark, das von dieser Stadt ausging. Die Hauptthemen „Energie-Region“ sind – gemäß dieser Themenstellung und wirtschaftlichen Situation – Energieautarkie und Mobilität.

Die Nutzung von Photovoltaik basiert hier nicht bloß auf privater Initiative, sondern wird – nebst anderen Maßnahmen – auch von der städtischen Feistritzwerke STEWEAG GmbH[33] forciert. Die Firma befindet sich zum größten Teil im Eigentum der Gemeinde und kümmert sich gemeinsam mit dem Mutterbetrieb der Stadtwerke Gleisdorf[34] mit innovativen Projekten um die sichere Versorgung mit Strom, Wärme und Wasser sowie die Abfallentsorgung.

Mit „Ingenos ZT GmbH“[35] gehört eines der größten Ziviltechniker-Büros Österreichs zur Stadt. Mit der „AEE INTEC“[3] beherbergt Gleisdorf jene zweitgrößte Forschungseinrichtung Österreichs zum Thema „Erneuerbare Energie“, von der 1988 die Arbeitsgemeinschaft Erneuerbare Energie gegründet wurde.

Verkehr

Autobahn

Im Dezember 1969 wurde der Abschnitt Graz-Gleisdorf der Südautobahn A 2 eröffnet. Erst Jahre später wurde der Abschnitt Gleisdorf-Hartberg als Sparautobahn auf der Trasse der Richtungsfahrbahn Wien errichtet und als Gegenverkehrsbereich freigegeben. Der Vollausbau dieses 42 Kilometer langen Abschnittes erfolgte erst nach zahlreichen schweren Verkehrsunfällen, die durch die fehlende bauliche Trennung der Fahrstreifen mit verursacht wurden. Anschlussstellen der A 2 im Bereich von Gleisdorf sind Gleisdorf-Süd (157) und Gleisdorf-West (161).

Bundesstraßen

Gleisdorf liegt an vier ehemaligen Bundesstraßen:

Eisenbahn

Bahnsteig 1 am Bahnhof Gleisdorf (2010)
Güterzug mit Lokomotive der ÖBB Reihe 2016 im Bahnhof Gleisdorf (2019)

Der Bahnhof Gleisdorf liegt im südwestlichen Stadtgebiet. Er wurde am 1. Mai 1873 mit der Eröffnung des letzten Abschnittes der steirischen Ostbahn von Jennersdorf nach Graz als Durchgangsbahnhof in Betrieb genommen. Seit 28. August 1889 ist Gleisdorf auch Ausgangspunkt und Anschlussbahnhof der Landesbahn Gleisdorf – Weiz.

Im Jahr 1999 wurde der Bahnhof Gleisdorf mit einem Aufwand von 155 Mio. Schilling zur Verkehrsdrehscheibe ausgebaut.[36] Im Rahmen des Projektes wurde ein Bahnsteigtunnel und ein überdachter Inselbahnsteig mit Zungenbahnsteig für die Weizer Bahn errichtet. Die im Bahnhofsbereich liegende Eisenbahnkreuzung Mühlstraße wurde durch eine Unterführung ersetzt, der Busbahnhof verlegt und Park&Ride-Parkplätze sowie überdachte Stellplätze für Fahrräder gebaut.

Im Jahr 2000 wurde ein elektronisches Stellwerk ESTW SMC 86 in Betrieb genommen. Der Bahnhof Laßnitzhöhe sowie die betrieblichen Ausweichen Laßnitzthal (Bahnhaltestelle) und Autal werden von hier ferngesteuert.[37]

Die im Bahnhofsbereich seit 1999 bestehende Park&Ride-Anlage mit einer Kapazität von 95 Zweirad-Stellplätzen und 163 Pkw-Stellplätzen wurde bis Ende Oktober 2013 um weitere 64 auf 227 Pkw-Stellplätze erweitert. Die bislang dritte Erweiterung der Park&Ride-Anlage wurde im Oktober 2015 abgeschlossen und damit die Kapazität auf insgesamt 350 Pkw-Stellplätze sowie 190 Zweirad-Stellplätze, davon 110 Fahrrad-Stellplätze, erhöht.

In Gleisdorf Bahnhof halten alle Regional-, Regionalexpress- und S-Bahn-Züge der Ostbahn, sowie alle Züge der Nebenbahn nach Weiz, die in Gleisdorf West einen weiteren Halt haben. Mit Fahrplanwechsel Dezember 2019 sind das an Werktagen von Montag bis Freitag 63 Zugverbindungen mit Graz (davon 30 nach Graz und 33 von Graz), sowie 50 mit Weiz (jeweils 25 von und nach Weiz), insgesamt 113 Züge täglich, die planmäßig von vier Bahnsteigen verkehren. An Werktagen außer Samstag verkehren 5 direkte S-Bahn-Züge von Weiz nach Graz, sowie von Graz nach Weiz, die in Gleisdorf Kopf machen. An Samstagen, wenn Werktag, bestehen 38 Zugverbindungen mit Graz (davon 18 nach Graz und 20 von Graz), sowie 14 Zugverbindungen mit Weiz, insgesamt 52 Züge täglich, die planmäßig verkehren. An Sonn- und Feiertagen werden 34 Zugverbindungen mit Graz angeboten (jeweils 17 nach Graz und von Graz). Die an der Ostbahn gelegene Bahnhaltestelle in Laßnitzthal ist seit 1. Jänner 2015 die dritte S-Bahn-Station im Gemeindegebiet von Gleisdorf. Auf der Nebenbahn von Gleisdorf nach Weiz ist an Sonn- und Feiertagen der Personenverkehr eingestellt.

Nach Abschluss der wichtigsten streckenbaulichen Maßnahmen (Ausweichbahnhöfe und Haltestellen, Informations- und Sicherungstechnik) wurde am 12. Dezember 2010 auf der Trasse der Ostbahn der Betrieb der Linie 3 der S-Bahn Steiermark aufgenommen. Die Nebenbahn von Gleisdorf nach Weiz wurde als Linie S 31 in das S-Bahn-Netz integriert. Mit Fahrplanwechsel Dezember 2018 wurde das Zugangebot der Linie S 31 an Werktagen ausgebaut und in Tagesrandlagen sowie an Samstagen verbessert. Die Betriebssperre der S 31 an Sonn- und Feiertagen wurde beibehalten.

Alle wichtigen Regionalbuslinien fahren mit ihren Kursen den Bahnhof Gleisdorf an, wo die Haltestellen am Bahnhofvorplatz oder in kurzer Gehwegdistanz zu diesem eingerichtet sind und den fahrplanmäßigen Umstieg im ÖPNV ermöglichen.

Bis 2027 wird der Betrieb auf der Bestandsstrecke der steirischen Ostbahn von Dieseltraktion auf Elektrotraktion umgestellt. Die Bestandsstrecke wird gemäß Rahmenplan der ÖBB Infrastruktur AG in den Jahren 2023 bis 2027 im eingleisigen Verlauf von Graz Ostbahnhof bis Jennersdorf (nächst der Staatsgrenze zu HU) streckenbaulich attraktiviert und elektrifiziert.

Eine zwischen Graz und Gleisdorf zu errichtende Neubaustrecke war im behördlichen Prüfungs- und Genehmigungsverfahren. Das Projekt wurde jedoch im Generalverkehrsplan rückgereiht und soll nun erst nach 2030 realisiert werden. Die eingereichte und genehmigte Trasse soll entlang der bestehenden Autobahn A 2 verlaufen und die Laßnitzhöhe in einem Basistunnel unterqueren. Die NBS soll in Raaba bei Graz mit der Bestandsstrecke nach Graz, sowie im Bereich von Feldkirchen bei Graz mit der in Bau befindlichen Koralmbahn verbunden werden. Über die NBS sollen auch Güterzüge von und zum Terminal Werndorf geführt und damit dessen Anbindung via Ostbahn nach Ungarn verbessert werden. Nach Inbetriebnahme der NBS soll auf der Bestandsstrecke via Laßnitzhöhe der PNV verdichtet und zwischen Graz - Gleisdorf (-Weiz) als Schnell- oder Stadt-Bahn geführt werden.

Fahrrad

Gleisdorf liegt am Radweg R11, dem Raabtal-Radweg, der vom Raab-Ursprung bei Passail bis nach Szentgotthárd in Ungarn führt. Durch Gleisdorf führt auch der Pilger(rad)weg von Kleinmariazell nach Mariazell.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Mit der Stadt verbundene Persönlichkeiten

Literatur

  • Franz Arnfelser: Gleisdorf in alter und neuer Zeit. Leykam, Graz 1928.
  • Robert Friedrich Hausmann und Siegbert Rosenberger: Gleisdorf 1229–1979. Stadtgemeinde Gleisdorf 1979.
  • Thuri Lorenz, Christian Maier und Manfred Lehner (Hrsg.), Der römische Vicus von Gleisdorf. Bericht über die Ausgrabungen 1988–1990. In: Veröffentlichungen des Instituts für klassische Archäologie der Karl-Franzens-Universität Graz. Band 2, Wien 1995.
Commons: Gleisdorf  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 140. Kundmachung der Steiermärkischen Landesregierung vom 14. November 2013 über die Vereinigung der Stadtgemeinde Gleisdorf und der Gemeinden Labuch, Laßnitzthal, Nitscha und Ungerdorf, alle politischer Bezirk Weiz. In: Das Land Steiermark (Hrsg.): Landesgesetzblatt. Jahrgang 2013, 34. Stück, 2. Dezember 2013, ZDB-ID 705127-X, S. 671 (bka.gv.at [PDF; 179 kB]).
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2021 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2021), (xlsx)
  3. 1 2 Willkommen bei AEE - Institut für Nachhaltige Technologien_ - AEE Intec. In: aee-intec.at. Abgerufen am 16. Mai 2022.
  4. Home. In: aee.at. Abgerufen am 16. Mai 2022.
  5. 1 2 3 Energieregion Weiz-Gleisdorf. In: energieregion.at. Abgerufen am 14. September 2020.
  6. Mitteilungen des Steiermärkischen Landesarchivs. Nr. 13, 1963, S. 72.
  7. 41. Verlautbarung der Steiermärkischen Landesregierung vom 10. März 2016 über die Verleihung des Rechtes zur Führung eines Gemeindewappens an die Stadtgemeinde Gleisdorf (politischer Bezirk Weiz). In: Das Land Steiermark (Hrsg.): Landesgesetzblatt. Jahrgang 2016, 15. März 2016 (bka.gv.at).
  8. Kleinregion Gleisdorf - Landentwicklung - Land Steiermark. In: www.landentwicklung.steiermark.at. Archiviert vom Original am 19. November 2012; abgerufen am 19. November 2012.
  9. 24 Cities. In: www.8staedte.at. Archiviert vom Original am 26. August 2014; abgerufen am 26. August 2014.
  10. Smart Urban Region Weiz-Gleisdorf. In: www.smartcities.at. Archiviert vom Original am 26. August 2014; abgerufen am 26. August 2014.
  11. european smart cities. In: smart-cities.eu. Abgerufen am 14. September 2020.
  12. Robert Friedrich Hausmann, Siegbert Rosenberger: Gleisdorf 1229–1979. Hrsg.: Stadtgemeinde Gleisdorf. 1979, S. 215.
  13. Franz Arnfelser: Gleisdorf in alter und neuer Zeit Leykam. Graz 1928.
  14. Robert Friedrich Hausmann, Siegbert Rosenberger: Gleisdorf 1229–1979. Hrsg.: Stadtgemeinde Gleisdorf. 1979, S. 248.
  15. Graz (Dominikanerinnen). In: orden-online.de. Abgerufen am 14. September 2020.
  16. forumKLOSTER Willkommen im forumKLOSTER! In: forumkloster.at. Abgerufen am 14. September 2020.
  17. stadtkapelle-gleisdorf.at abgerufen am 15. April 2012
  18. Home. In: aee.at. Abgerufen am 16. Mai 2022 (offizielle Website von Creative Lives; hieß bis Juni 2021 Voluntary Arts).
  19. .:wochenklausur - projektauswahl:. In: wochenklausur.at. Abgerufen am 16. Mai 2022.
  20. next code: love. In: van.at. Abgerufen am 16. Mai 2022.
  21. Moskauer Konzeptualismus. In: conceptualism.letov.ru. Abgerufen am 16. Mai 2022.
  22. next code: divan. In: van.at. Abgerufen am 16. Mai 2022.
  23. forumkloster.at Forum Kloster, abgerufen am 10. April 2013
  24. einraum gleisdorf. In: einraumgleisdorf.wordpress.com. Abgerufen am 16. Mai 2022.
  25. Einraum for future. In: facebook.com. Abgerufen am 16. Mai 2022.
  26. gleisdorf.at Haus der Musik, abgerufen am 10. April 2013
  27. gleisdorf.at Kulturkeller, abgerufen am 10. April 2013
  28. myspace.com Kulturkeller auf „myspace“, abgerufen am 10. April 2013
  29. gleisdorf.at Stadtbücherei, abgerufen am 18. April 2013
  30. gleisdorf.at MiR – Museum im Rathaus, abgerufen am 10. April 2013
  31. Franz Arnfelser: Gleisdorf in alter und neuer Zeit Leykam, Graz 1928, Seite 129
  32. DEHIO Steiermark S. 139
  33. Unsere Umweltkraftwerke – Feistritzwerke. In: feistritzwerke.at. Abgerufen am 16. Mai 2022.
  34. Stadtwerke Gleisdorf – Ihr Versorger mit Herz. In: stadtwerke-gleisdorf.at. Abgerufen am 16. Mai 2022.
  35. Ingenos - Wir sind Ingenieure Architekten Ökologen Ingenos. In: ingenos.at. Abgerufen am 16. Mai 2022.
  36. Pressemitteilung der ÖBB vom 12. September 1999
  37. Antrag einschließlich Kurzbeschreibung des Vorhabens, barrierearm (PDF; 38 kB)