Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast
Dies ist Version . Es handelt sich nicht um die aktuelle Version und kann folglich auch nicht geändert werden.
[Zurück zur aktuellen Version]    [Diese Version wiederherstellen]
vom 20.06.2014, aktuelle Version,

Gravitationskonstante

Physikalische Konstante
Name Gravitationskonstante
Formelzeichen
Wert
SI
Unsicherheit (rel.)
Quellen und Anmerkungen
Quelle SI-Wert: CODATA 2010, Direktlink: physics.nist.gov

Die Gravitationskonstante ist die Naturkonstante, welche die Masse mit der Gravitation verknüpft. Sie wurde von Isaac Newton im Rahmen seiner Gravitationstheorie eingeführt und findet heute auch in der allgemeinen Relativitätstheorie uneingeschränkt Anwendung. Für die Beschreibung astronomischer Größen und Vorgänge besitzt sie ebenso fundamentale Bedeutung wie für die Geowissenschaften. Als Formelzeichen sind oder üblich. Der Wert der Gravitationskonstante beträgt:[1]

Definition

Nach dem newtonschen Gravitationsgesetz ziehen sich zwei kugelsymmetrische Körper mit den Massen und , deren Mittelpunkte einen Abstand haben, gegenseitig mit der Kraft

an. Die in der Gleichung auftretende Proportionalitätskonstante ist die Gravitationskonstante.

Wert und Einheiten

Im Internationalen Einheitensystem (SI) beträgt der Wert nach der aktuellen Empfehlung CODATA 2010:[1]

(also mit einer geschätzten Standardabweichung von 0,000 80 · 10−11)

Im CGS-Einheitensystem hat den Wert:

Die Gravitationskonstante kann auch mit anderen Naturkonstanten ausgedrückt werden, zum Beispiel mit Hilfe des reduzierten Planckschen Wirkungsquantums und der Lichtgeschwindigkeit („natürliche Einheiten“). Nach CODATA 2010 ergibt sich als Wert:[2]

Verglichen mit anderen Grundkräften der Physik ist die Gravitation eine sehr schwache Wechselwirkung, was sich in dem kleinen Wert der Gravitationskonstanten ausdrückt. Berechnet man beispielsweise das Verhältnis zwischen der Gravitationskraft und der elektrostatischen Kraft zwischen zwei Protonen, so erhält man:

Genauigkeit

Unter den grundlegenden Naturkonstanten ist zurzeit diejenige mit der größten relativen Messungenauigkeit.[3] Grund ist die sehr geringe Stärke der Gravitationskraft zwischen zwei Körpern im Laborversuch. Auch mit aufwändig konstruierten und gegen Störeinflüsse abgeschirmten Apparaturen konnte bisher der Unsicherheitsbereich nicht unter 1,2 · 10 −4 gedrückt werden. Zum Vergleich: Das plancksche Wirkungsquantum ist mit einer relativen Ungenauigkeit von nur 1,7 · 10 −7 bekannt.

Wesentlich genauer kann für einen Himmelskörper, der von einem Begleiter umkreist wird, der sogenannte Gravitationsparameter bestimmt werden, wenn Bahnradius und Umlaufkreisfrequenz entsprechend genau bekannt sind (für die Erde bis zu 10-stellig, siehe WGS 84). Es gilt bis auf Bahnstörungen durch dritte Körper die Gleichung (s. Keplersche Gesetze). Trotz der Ungenauigkeit, mit der bekannt ist, kann sich hieraus die Masse des Himmelskörpers wesentlich genauer ergeben als man sie aus seinem Durchmesser und dem Dichteverlauf schätzen kann.

Gravitationswaage

Hauptartikel: Gravitationswaage

Im Jahr 1798 hat Henry Cavendish in einem Laborexperiment mit einer Gravitationswaage die zwischen bekannten Massen wirkende Kraft gemessen.[4] Die Messanordnung bestand aus zwei großen Kugeln mit zusammen  = 316 kg und zwei an einem Torsionsdraht drehbar aufgehängten Kugeln mit zusammen  = 1,46 kg. Es wurde die Kraft ermittelt, die bei einem Abstand erforderlich ist, damit die Gravitationskraft der Kugeln sie nicht weiter aufeinander zubewegen konnte. Die dazu nötige Torsionssteifigkeit des Drahtes bestimmte er aus der Periodendauer der Torsionsschwingung. Zusätzlich bestimmte er das Gewicht seiner Testmasse , also die Gravitationskraft , mit der die Testmasse von der Erdmasse angezogen wird.

Anschließend setzte er entsprechend dem Newtonschen Gravitationsgesetz die Werte seiner Messung ins Verhältnis zu den entsprechenden Werten und der Erde:

Diese Beziehung nutzte Henry Cavendish, um die Dichte der Erde zu bestimmen. Aus seiner Versuchsbeschreibung ist nicht ersichtlich, ob er auch den Wert der Gravitationskonstanten bestimmt hat. Aus seinen Messwerten lässt sich jedoch ein Wert für die Konstante errechnen:[5]

.

Erst nachdem der Wert der Gravitationskonstanten bekannt war, konnten auch die Massen weiterer Himmelskörper bestimmt werden.

Siehe auch

Literatur

  Wiktionary: Gravitationskonstante  – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. 1 2 CODATA Recommended Values. National Institute of Standards and Technology; abgerufen am 17. Juni 2011. Wert für die Gravitationskonstante in Basiseinheiten
  2. CODATA Recommended Values. National Institute of Standards and Technology; abgerufen am 17. Juni 2011. Wert für die Gravitationskonstante in natürlichen Einheiten
  3. Spiegel Online: Gravitationskonstante - Forscher bestimmen Gravitationskonstante neu, abgerufen am 19. Juni 2014
  4. Henry Cavendish: Experiments to determine the Density of the Earth (PDF) 1798 (englisch)
  5. Michael Engel: Die Gravitation im Test – Gravitationskonstante und Äquivalenzprinzip