Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!

unbekannter Gast
vom 21.08.2021, aktuelle Version,

Grießenpass

Grießenpass
(Talwasserscheide)
Pass Grießen, Passhöhe, Blick nach Westen zur Magnesit-Hütte in Hochfilzen

Pass Grießen, Passhöhe, Blick nach Westen zur Magnesit-Hütte in Hochfilzen

Himmelsrichtung West Ost
Höhe 975 m ü. A.
Bezirk Kitzbühel Zell am See
Wasserscheide Fieberbrunner Ache Leoganger Ache
Talorte Fieberbrunn Leogang
Ausbau B164 Hochkönig Straße
Salzburg-Tiroler-Bahn
Gebirge Kitzbüheler Alpen
Profil
Ø-Steigung 2,8 % (195 m / 7 km) 1,6 % (187 m / 12 km)
Karte
Grießenpass (Österreich)
Koordinaten 47° 27′ 29″ N, 12° 38′ 25″ O
x

Der Grießenpass oder Pass Grießen ist das Hochtal zwischen den Kitzbüheler Alpen und den Leoganger Steinbergen. Eine weitere historische, allerdings nicht eindeutige Bezeichnung ist Hochfilzensattel.

Geografie

Der Grießenpass verbindet die Gemeinden Hochfilzen in Tirol und Leogang in Salzburg miteinander, liegt aber zur Gänze auf Salzburger Gebiet. Er erreicht etwa einen Kilometer südöstlich von Hochfilzen seine höchste Stelle mit 975 m ü. A. Am Scheitel des Talgrundes (Talwasserscheide) liegen der Grießensee und das Grießener Moor, von denen sich die Namen der beiden nächstgelegenen Orte Hochfilzen und Grießen und damit auch die Namen des Passes herleiten: Bairisch „Gries“ steht für Ufersand,[1] „Filz“ für Moor.[2]

Verkehr

Seit dem Wiener Kongress bildet der Grießenpass eine der niedrigsten innerösterreichischen Verbindungen zwischen Tirol und den nordöstlichen Teilen des Staatsgebietes einschließlich Ober- und Niederösterreich.

Über den Sattel führt die Salzburg-Tiroler-Bahn, auch „Giselabahn“ genannt. Bis zum 28. Mai 1995 existierte der Bahnhaltepunkt Berg Grießen. Parallel dazu verläuft auf der südlichen Talseite die Hochkönig Straße B 164, auf der nördlichen Talseite ein durchgehend asphaltierter Radwanderweg.

Geschichte

Plan der Solarischanze

Die versumpfte Passhöhe bildete schon frühzeitig die Grenze zwischen Salzburg und Tirol. Da beide Länder miteinander stark konkurrierten, war diese stark befestigt.

Im Jahre 1424 wurde ein befestigter Pass erstmals urkundlich erwähnt:

„Erzbischof Eberhard III. übergibt den Brüdern Hansen und Marien Ramseiden in Saalvelden und iren 6 rechtlichen Sunen den See in der Werung im Pintzgew …“

1525 besetzten Bauern den Pass. Im Jahre 1636 wurde die Befestigung im Auftrag von Erzbischof Paris Lodron verstärkt, bereits vier Jahre später ließ er durch den Dombaumeister Solari eine Schanze errichten.[3]

Im 17. Jahrhundert gehörte der Grießenpass zu den Pässen, mit Hilfe derer man teure Mautgebühren, Zölle oder auch nur lästige Handelsbeschränkungen umgehen konnte. Um dem entgegenzutreten, ließ die Salzburger Seite auf der Passhöhe einen Wächter stationieren. Dank entsprechender Ausbauten entwickelte sich der Weg über den Grießenpass zu einer vielbefahrenen Strecke. Besonders rege war der Transport von Welschwein, im 18. Jahrhundert dann auch des beliebten Etschbranntweins.[4]

Als Salzburg nach dem Wiener Kongreß zu Österreich kam, wurde der Pass militärisch bedeutungslos und die Befestigungen dem Verfall preisgegeben. Der Vogt von Hochfilzen erhielt 1858 die Erlaubnis, Steine in der Ruine zu brechen, die zum Bau der Hochfilzener Kirche verwendet wurden.[3]

Beim Bau der Bahnstrecke 1873 bis 1875 wurden die letzten Reste der Befestigung abgetragen und als Baumaterial verwendet.[3][5]

Kurioses

Auf der Passhöhe steht ein Schild mit der falschen Höhenangabe „1000 m Seehöhe“.

Bilder

Commons: Grießenpass  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Griesz. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Hrsg.): Deutsches Wörterbuch. Band 9: Greander–Gymnastik – (IV, 1. Abteilung, Teil 6). S. Hirzel, Leipzig 1935 (woerterbuchnetz.de).
  2. Filz 2.). In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Hrsg.): Deutsches Wörterbuch. Band 3: E–Forsche – (III). S. Hirzel, Leipzig 1862 (woerterbuchnetz.de).
  3. 1 2 3 Infotafel im Bergbau- und Gotikmuseum Leogang
  4. Steffan Bruns: Alpenpässe – vom Saumpfad zum Basistunnel. Band 4
  5. Pass Grießen. (PDF) In: ortsgeschichte-leogang.at. Gemeinde Leogang, S. 366, abgerufen am 15. Oktober 2017.

License Information of Images on page#

Image DescriptionCreditArtistLicense NameFile
Grießenpass mit falscher Höhenangabe und dem Magnesit-Tagebau Weißenstein in Hochfilzen Eigenes Werk Ulamm ( Diskussion ) 22:11, 2 November 2014 (UTC)
CC BY-SA 3.0
Datei:656Hochfilzen-Pass.jpg
Sign of Bundesstrasse in Austria Straßenverkehrszeichenverordnung (StVZVO), BGBl. 1998 II 1205-1227, 1217. EssensStrassen
Public domain
Datei:B164-AT.svg
The Wikimedia Commons logo, SVG version. Original created by Reidab ( PNG version ) SVG version was created by Grunt and cleaned up by 3247 . Re-creation with SVG geometry features by Pumbaa , using a proper partial circle and SVG geometry features. (Former versions used to be slightly warped.) Reidab , Grunt , 3247 , Pumbaa
CC BY-SA 3.0
Datei:Commons-logo.svg
Flagge Österreichs mit dem Rot in den österreichischen Staatsfarben, das offiziell beim österreichischen Bundesheer in der Charakteristik „Pantone 032 C“ angeordnet war ( seit Mai 2018 angeordnet in der Charakteristik „Pantone 186 C“ ). Dekorationen, Insignien und Hoheitszeichen in Verbindung mit / in conjunction with Grundsätzliche Bestimmungen über Verwendung des Hoheitszeichens sowie über die Fahnenordnung des Österreichischen Bundesheeres. Erlass vom 14. Mai 2018, GZ S93592/3-MFW/2018 . Bundesministerium für Landesverteidigung
Public domain
Datei:Flag of Austria.svg
Kapelle am Greißenpass Eigenes Werk Tnemtsoni
CC BY-SA 3.0
Datei:Kapelle-Grießenpass.jpg
Shiny red button/marker widget. Used to mark the location of something such as a tourist attraction. Eigenes Werk Andux
Public domain
Datei:Red pog.svg
Reliefkarte Österreich Eigenes Werk Tschubby
CC BY-SA 3.0
Datei:Reliefkarte Österreich.png
Darstellung der von dem Salzburger Dombaumeister Santino Solari errichteten Schanze am Grießenpaß im Bergbau- und Gotikmuseum Leogang. Leogang, Land Salzburg, Österreich. Eigenes Werk Markscheider
CC BY-SA 4.0
Datei:Solarischanze Bergbaumuseum Leogang.jpg
tussen Griessenpass en Leogang, Panorama Eigenes Werk Michielverbeek
CC BY-SA 3.0
Datei:Tussen Griessenpass en Leogang, wegpanorama foto2 2012-08-07 18.00.jpg