Gustav von Mauthner
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Gustav von Mauthner (* 16. April 1848 in Horschitz; † 19. Mai 1902 in Bad Vöslau) war ein österreichischer Bankier.
Gustav von Mauthner stammte aus einer bekannten Kaufmannsfamilie und war Vetter von Ludwig Wilhelm Mauthner von Mauthstein.
Er besuchte die deutsche Handelsakademie in Prag und war ab 1864 Kontorist in der Anker-Versicherung. 1866 zog er mit seinem Bruder Ernst (1844–1923), dem späteren Gründer einer Baumwollspinnerei und -weberei in Bubentsch nahe Prag, nach Wien, wo er in einer Fabrik arbeitete. Ab 1869 war er bei der Creditanstalt und blieb dort den Rest seiner Karriere, bis auf die Zeit von 1872 bis 1874 als Leiter der Wechselstube bei der Österreichischen Allgemeinen Bank. 1878 wurde er stellvertretender Direktor der Creditanstalt und 1880 als Nachfolger seines Schwiegervaters Carl Weiss von Weissenhall[1] Direktor und 1889 Direktionsvorsitzender.
Die Haupteinnahmen kamen aus dem laufenden Bankgeschäft, das er forcierte. Ab den 1890er Jahren finanzierte er aber auch zunehmend wieder Gründungen (nach Zurückhaltung in Folge des Gründerkrachs 1873).
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Von 1888 bis 1895 leitete er die Verhandlungen mit der Rothschild-Gruppe zur Goldbeschaffung für den österreichischen Staat in Vorbereitung der 1892 beschlossenen Währungsreform (Übergang zur reinen Goldwährung, an der er auch als Mitglied der Währungs-Enquete-Kommission beteiligt war). Er war im Verwaltungsrat einiger großer Firmen (so bei den Lokomotivfabriken in Wiener Neustadt, bei der Prager Eisenindustrie-Gesellschaft, bei der Versicherung Providentia, bei der AG für Naphta-Industrie Lemberg, bei den Skoda-Werken Pilsen, bei der Hirtenberger Patronenfabrik) und in der Direktion (Mineral-Raffinerie-AG in Budapest, Ungarische Allgemeine Kredibank Budapest, Kaschau-Oderberger Eisenbahn). Außerdem war er in mehreren Minister-Ausschüssen als Finanzexperte tätig.
Mauthner wurde 1899 lebenslängliches Mitglied des Herrenhauses und war dort in der Wirtschaftspolitik aktiv. Er war Mitglied der Verfassungspartei.
Neben Aufsätzen zu Finanz- und Wirtschaftsthemen, schrieb er auch Theaterstücke und Gedichte.
1884 wurde er geadelt. Nach seinem Ableben wurde Gustav von Mauthner in der Alten jüdischen Abteilung des Wiener Zentralfriedhofs (Tor 1) in der Familiengruft Weiss von Weissenhall bestattet.
Literatur
- Hannes Stekl: Mauthner, Gustav von. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 6, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1975, ISBN 3-7001-0128-7, S. 161.
Weblinks
- Gustav von Mauthner im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
- Mauthner, Gustav Ritter von (1884). Kurzbiografie auf der Webseite des Österreichischen Parlaments
Einzelnachweise
- ↑ Parte Carl Weiss Ritter von Weissenhall. In: Neue Freie Presse, Abendblatt, 11. März 1896, S. 4 (Online bei ANNO).
Personendaten | |
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NAME | Mauthner, Gustav von |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Bankier |
GEBURTSDATUM | 16. April 1848 |
GEBURTSORT | Horschitz |
STERBEDATUM | 19. Mai 1902 |
STERBEORT | Bad Vöslau |
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Gustav Ritter von Mauthner (1848–1902), österreichischer Bankier | Wiener Salonblatt , vol. 24, nr. 3 (15. Januar 1893), p. 5 http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=wsb&datum=18930115&seite=5 | Autor/-in unbekannt Unknown author | Datei:Gustav Ritter von Mauthner 1893 Wiener Salonblatt.png | |
Grab des Bankiers Gustav von Mauthner (1848, Horschitz/Hořice–1902, Bad Vöslau) und Mitgliedern der Familie Weiss von Weissenhall im alten israelitischen Teil des Wiener Zentralfriedhofes (5b/1/9). | Eigenes Werk | Papergirl | Datei:Gustav von Mauthner and Weiss von Weissenhall grave, Vienna, 2017.jpg |