Korolupy
Korolupy | ||||
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Basisdaten | ||||
Staat: | Tschechien | |||
Region: | Jihomoravský kraj | |||
Bezirk: | Znojmo | |||
Fläche: | 1547 ha | |||
Geographische Lage: | 48° 56′ N, 15° 39′ O | |||
Höhe: | 433 m n.m. | |||
Einwohner: | 157 (1. Jan. 2021)[1] | |||
Postleitzahl: | 671 07 | |||
Struktur | ||||
Status: | Gemeinde | |||
Ortsteile: | 1 | |||
Verwaltung | ||||
Bürgermeister: | Luboš Kyprý (Stand: 2014) | |||
Adresse: | Korolupy 69 671 07 Uherčice u Znojma |
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Gemeindenummer: | 594253 | |||
Website: | www.obec-korolupy.cz |
Korolupy (deutsch Kurlupp) ist ein Dorf mit 168 Einwohnern im Okres Znojmo in Südmähren, Tschechien. Es befindet sich sieben Kilometer vom Grenzübergang Vratěnín/Drosendorf zu Österreich entfernt.
Etymologie
Am Ende des 13. Jahrhunderts, als sich spezialisierte Handwerker oder landwirtschaftliche Produktion in der Ortschaft niederließen, entstand der Ortsnamen Korolupy. Dieser Benennungstyp wurde im Mittelalter oft verwendet.[2] Ortsnamen mit dem alttschechischen Possessivsuffix -jъ waren am Ende des 13. Jahrhunderts eher am Rücktritt. Es handelte sich um einen Ort, an dem Baumrinde geschält wurde – „Rindeschäler“.[3][4]
Im Laufe der Jahrhunderte kam es zu verschiedenen Namensänderungen des Ortes: 1372 Chirlobw, 1493 Chrlopy, 1571 Kurlup, 1869 Chrlopí (Bezirk Znojmo), 1880–1890 Chrlopy (Bezirk Znojmo), 1900–1910 Chrlopy (Bezirk Moravské Budějovice), 1921–1938 Korolupy, deutsch Kurlupp (Bezirk Moravské Budějovice), 1938–1945 Kurlupp (Gau Niederdonau, Horn), 1945–1961 Korolupy (Bezirk Moravské Budějovice, nach dem Jahr 1961 Bezirk Znojmo).
Geografie
Das Dorf liegt auf einem Plateau in einer Höhe von 433 Metern in der Nähe einer kleinen Anhöhe Kopka (deutsch Kuppen) und auf dem rechten Ufer des Flusses Blatnice. Nicht nur die Lage des Dorfes im Westen des Bezirks Znojmo im südwestlichen Teil der Region Südmähren und an der Grenze des Bezirks Jindřichův Hradec (Jihomoravský kraj), Třebíč (Vysočina) und Österreich hatte einen entscheidenden Einfluss auf die historische Entwicklung des Dorfes. Auch die isolierte Lage von den großen urbanen Zentren wirkte sich in land- und forstwirtschaftlichen Tätigkeiten der Bevölkerung aus.
Nachbargemeinden
Lubnice (Hafnerluden) | Police u Jemnice (Pulitz) | Vysočany (Wissokein) |
Mešovice (Nespitz) | Oslnovice (Höslowitz) | |
Vratěnín (Fratting) | Uherčice (Ungarschitz) Drosendorf | Podhradí nad Dyjí (Freistein) Drosendorf |
Geschichte
Die Geschichte des Dorfes Kurlupp ist mit der Entstehung der Ortschaft Lubnice (deutsch Hafnerluden) eng verbunden. Die Gegend um den Zusammenfluss von österreichischen und böhmischen Thaja war schon im IX. Jahrhundert im Besitz des Deutschen Reiches und bildete eine Grenzmark gegen Böhmen ebenso wie gegen Mähren hin. Mit dieser Grenzwacht wurden die Burgen Raabs und Drosendorf beauftragt. Ein anderes Schloss, welches seit Anfang des XII. Jahrhunderts mit Raabs, Drosendorf und auch anderen Festen an der Thaya in enger Verbindung stand, war Pernegg bei Horn, wo die Herren, später Grafen von Pernegg, Verwandte der Babenberger, ihren Wohnsitz hatten.[5]
Nach dem Aussterben der Babenberger wurde der treue Diener Boczko 1252 von dem neuen Herzog Österreich Ottokar II. zum Leiter der Verwaltung des Herrschaftsgutes in der Grafschaft Pernegg ernannt. Die Zahl der Pfarren, welche dem Prämonstratenser einverleibt waren, vermehrte sich um die Kirche in Fratting, als Wichard von Thürnau (de Tyrna) sein Patronats- und Verleihungsrecht samt Kirche in Fratting dem Stifte auf immerwährende Zeiten übergab, damit dort die Brüder in Gottesfurcht den Gottesdienst getreu und eifrig hegen und pflegen. Aus dem Wortlaute der Schenkungsurkunde ergibt sich, dass Wichard von Thürnau in dem nahen Mähren begütert war, und zwar entweder durch Kauf, oder vielmehr durch Heirat, da unter den Zeugen auch mährische Adelige genannt werden, z. B. Wernhard von Butsch und dessen Bruder Ulrich sowie Gaytmar de Freistein. Die Herren von Freistein hatten mit dem Thürnauer ganz gleiches Wappen, waren daher mit ihnen wohl nahe verwandt.[5]
Aus dem Jahre 1250 stammen die ersten Nachrichten über die Burg „Vreynsteyne“ an der Thaya, deren Besitzer die Brüder Gaytmar und Hartleb von Freistein waren. 1331 kam die Burg auch mit der Ortschaft Lubnice (samt anderen Dörfern) in den Besitz Konrads von Vöttau. Das Dorf Korolupy wurde am 28. Oktober 1372 erstmals als „villa Chirlobw“ urkundlich erwähnt, da der Ritter Seifried von Hafnerluden und seine Gemahlin Bohuslawa (Lichtenburg?) eine Kapelle zu Hafnerluden, dem hl. Georg und der hl. Katharina gewidmet, und ein Petersaltar zu Fratting stifteten.[6][5]
Das Dorf Korolupy wurde als Rundling angelegt, was an die Gründung zu deutschem Recht von dem Ritter Seifrid von Plank (von Hafnerluden) mit überwiegend slawischer Bevölkerung schließen lässt. Die Ortschaft Lubnice stand schon längst unter der Herrschaft Freistein. Die bis 1945 gesprochene Ui-Mundart (bairisch-österreichisch) und die alten Flurnamen weisen auf eine Assimilierung der tschechischen Bevölkerung mit deutscher Bevölkerung hin.
Gregor Wolny beschrieb das Dorf Korolupy wie ein Dorf Kurlupp (Chrlopy) und 1 Mühle mit Brettsäge an dem Klampfnerbach nach Vöttau eingepfarrt, mit einer eigenen Schule und eine 1798 erbaute Pfarrkirche Skt. Laurenzkapelle, in welcher an gewissen Tagen im Jahre Messen gelesen werden. Der Ort, welcher im 15. Jahrhundert 1 Hof enthielt und 1561 gleichfalls von der Anfallsverpflichtung befreit wurde, war, wie so viele andere in dieser Gegend, in der Vorzeit, der Sprache nach, ganz Mährisch, und erst 1832 starb der letzte so redende Bauer im 95. Lebensjahre. 2 dasige Ansassen gehören zum Domin. Vöttau.[7]
Collalto et San Salvatore
Nach dem Ersten Weltkrieg zerfiel der Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn und der Ort wurde Teil der Tschechoslowakei.
Nach einem überaus häufigen Wechsel der Grund- und Lehensherrschaft kam die Herrschaft Ungarschitz und damit auch das Dorf Korolupy 1769 an das Grafen- und spätere Fürstengeschlecht Collalto et San Salvatore. Nach Gründung der Ersten Republik blieben ausgenommen von der Beschlagnahme der Hof Neu-Ungarschitz, Mitrowitz, die Brennerei, der Kalkofen und das Elektrizitätswerk Neu-Ungarschitz. Verstaatlicht wurden die Forstwirtschaft und die Ruine Freistein. Das Restgut Kurlupp wurde dem Lande Mähren-Schlesien und dann an eine tschechische Familie verkauft. Das Restgut Gösingshof wurde neu geschaffen, beschlagnahmt blieb der Neuhof. Für die Bevölkerung, meist in der Landwirtschaft tätig, richtete die Herrschaft (Fürsten Collalto) das Arbeiterhaus für die mittellose Arbeiterschaft ein.[7] [8][9][10][11] | |
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Landwirtschaft, Gewerbe bis 1945
In erster Linie lebte die Bevölkerung vom Getreideanbau. Daneben wurden auch Erbsen, Linsen, Wicken und Klee angebaut. Weitere wichtige Bereiche waren die Viehwirtschaft (543 Rinder und 224 Schweine um 1910) und Waldarbeit (563 ha um 1900). Sägewerk und Ziegelbrennerei, eine Mühle mit Wasserantrieb und zwei Gastwirtschaften mit Kegelbahn. Später wurde eine Gastwirtschaft mit Lebensmittelgeschäft eingerichtet. Ansonsten noch Kleingewerbe und Kleinhäusler.[12]
Einrichtungen und Vereine bis 1938
- 1770 Deutsche Volksschule (1891 neue Gebäude, einklassig, später zweiklassig, 1939 auch Kindergarten)[13]
- 1798 Kirche St. Laurentius[14]
- 1806 Friedhof[14]
- 1857 Pfarrhaus[14]
- 1886 Deutscher Schulverein für Fratting und Umgebung (ab 1910 unter Ortsgruppe Ungarschitz)[15]
- 1893 Freiwillige Feuerwehr Kurlupp (VIII. Bezirk Znaim, dann XXIII. Bezirk Frain)[16]
- 1899 Bund der Deutschen Südmährens für Umgebung Fratting-Ungarschitz[17]
- 1903 Landwirtschaftlicher Verein Fratting und Umgebung[18]
- 1903 Spar- und Darlehenskassen-Verein für Kurlupp (später Raiffeisenkasse)[19]
- Zuständiges Postamt Fratting, später in Ungarschitz, ab 1. Jänner 1906 eine k. k. Postablage Kurlupp[20]
- 1912 Milchgenossenschaft Kurlupp[21]
- Kastanienallee am Dorfplatz[22]
- 1921 Tschechische Volksschule[23]
- 1928 Getreidereinigungsstation[22]
- 1930 Ortsgruppe Národní jednota pro jihozápadní Moravu[22]
- Feuerwehrhaus mit Tanzsaal und Bühne[22]
- Deutsche Gemeindebücherei[22]
- Zwei Armenhäuser[22]
- Lagerhaus und Lagerhausgenossenschaft[22]
- 1936 Elektrifizierung[22]
1938–1945 DRITTES REICH GAU NIEDERDONAU[24] 141 | |
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GEMEINDE 15 – Dorf Kurlupp | LANDKREIS HORN |
Amtsgericht | Frain – Vranov nad Dyjí |
Post – Ablage | Ungarschitz – Uherčice |
Matriken | Fratting – Vratěnín |
Gendarmerie | Fratting (1876–1939)[25] |
Arbeitsamt | Znaim – Znojmo |
Fläche | 1 587 ha |
Häuser | 85 (1942) |
Bevölkerung | 407 davon 202 M (1942) |
Landwirtschaftliche Betriebe | 76 (1942) |
1939 wurde eine Molkereigenossenschaft gegründet, die die Milch aus 78 Ortschaften und einem Einzugsgebiet von 900 Quadratkilometern erfasste. Die Planung einer neuen angeschlossenen Käserei übernahmen die Architekten Ernst Otto Hofmann und Adolf Hoch. Am 8. Mai 1942 wurde das Gebäude in Langau dem Betrieb übergeben. Das Einzugsgebiet reichte von Theras bis Kurlupp und von Großau bis Retz. Im Käsereibetrieb wurden pro Jahr bis zu 20.000 Liter Milch zu Tilsiterkäse verarbeitet. Mit der anfallenden Molke wurden Alkohol, Fruchtsäfte und andere Produkte erzeugt, nebst bis zu 180 Tonnen Butter.[26]
Vertreibung 1945/46
Am 9. Juni 1945 kamen die ersten tschechischen „Partisanen“ mit Lastwagen in den Ort. Den deutschen Bewohnern von Kurlupp wurde befohlen sich innerhalb einer Stunde bei der Kirche zu sammeln. Nun wurden sie von ihren tschechischen Bewachern über die Grenze nach Österreich vertrieben. Tschechische Partisanen übernahmen die Herrschaft in dem Dorf. Alle Bücher, Musikinstrumente, Radios, Fahrräder und vieles andere musste abgegeben werden. Dann kamen die tschechischen Hausbesetzer. Sie eigneten sich nicht nur Haus und Hof an, die deutschen Hausbesitzer mussten für sie weiterhin die Arbeiten verrichten. Anfang 1946 erfolgte die organisierte Zwangsaussiedlung der Deutschen. Alles private und öffentliche Vermögen der deutschen Ortsbewohner wurde durch die Beneš-Dekrete konfisziert und die katholische Kirche in der kommunistischen Ära enteignet. Eine Wiedergutmachung ist seitens der Tschechischen Republik nicht erfolgt.[27]
Kommunismus
Die Vertreibung der deutschen Einwohner wurde eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass man die Westgrenzen großräumig befestigen konnte. Im Jahre 1950 richtete KSČ der Eisernen Vorhang ein. Er bestand aus Stacheldraht, Schießbefehlen, Hundelauf-Anlagen, Wachtürmen, Selbstschussanlagen, Minenfeldern und kilometerbreiten Sperrzonen auf östlicher Seite. Die gesamte Grenze war vollständig abgeriegelt. Damit sollte vor allem verhindert werden, dass Menschen aus kommunistisch regierten Staaten nach Westeuropa flohen. In der Folge wurden viele Verkehrswege in Richtung Westen verbarrikadiert, viele der einst zahlreichen Grenzübertrittsstellen geschlossen. Sogar Ortschaften und Gebäude wurden abgerissen oder gesprengt; viele waren bereits verlassen oder verfallen. Ein wesentlicher Teil des deutschen konfiszierten Eigentums hat die Kommunistische Partei einfach verschwendet. In fünfziger Jahren ruinierte die ländliche Intelligenz und den Privatsektor, die Sozialisation in den kommenden Jahren zeigte sich durch kulturellen und geistigen Niedergang des Dorfes aus.[28]
Siegel
Als König Wladislaw II. den Kurluppern 1498 verschiedene Privilegien bestätigte, war darunter ein Recht auf Siegelführung nicht enthalten. Kurlupp führte später ein Gemeindesiegel, das die Muttergottes mit dem Jesukind stehend zwischen zwei Blütenstängeln über dem Ortsnamen zeigt. Gemeindestempel des 20. Jahrhunderts. tragen eine bildlose Umschrift. Ein Wappen hat die rd. 400 Einwohner zählende Gemeinde nicht geführt.[7][29] Die Matriken wurden seit 1858 mitgefűhrt (davor ab 1751 bei Vöttau) und befinden sich jetzt im Landesarchiv Brünn.
Gemeindegliederung
Für die Gemeinde Korolupy sind keine Ortsteile ausgewiesen. (Ortsnamen vor 1945)
Bevölkerung
Jahr | Einwohnerzahl | Erwachsene | Katholisch | Häuser |
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1862 | 386 | k. A | 386 | k. A |
1874 | 390 | k. A | 390 | 73 |
1900 | 413 | k. A | 413 | 76 |
1910 | 404 | 334 | 404 | 77 |
1930 | 432 | 255 | 432 | 83 |
1938 | 443 | k. A | k. A | 83 |
Jahr 1938: 85 % Deutscher, 15 % Tschechen und 5 Mischehen
Persönlichkeiten
- Beer Augustin (* Kurlupp, † 20. März 1860 Waidhofen an der Ybbs), Pfarrer Beer stammte aus einer dasigen alten Müllerfamilie. Dekan und Rektor, (Dekanat Waidhofen an der Ybbs der Diözese St. Pölten), spendete im Jahr 1857 der Gemeinde Korolupy eine neue Schule und Pfarrei (im Wert 6 000 Gulden).[30][31]
- Johannes Heinrich Apeltauer (* 27. Dezember 1873 Kurlupp, † 10. Februar 1914 Stift Tepl), Prämonstratenser im Stift Tepl.[32][33]
- Leopold Scherer (*?, † Kurlupp), Oberlehrer, im Jahr 1877 Silbernes Verdienstkreuz mit der Krone (Zivil-Verdienstkreuz wurde durch Kaiser Franz Joseph I. gestiftet und „zur Belohnung treuer und tätig bewährter Anhängigkeit an Kaiser und Vaterland, vieljähriger, anerkannt erprießlicher Verwendung im öffentlichen Dienst oder sonstiger um das allgemein Beste erworbener Verdienste“ verliehen).[34]
- Petr Waněk (* 29. Juni 1845 Vanov u Telče, † 16. Mai 1928 Kurlupp), Mühlmeister und langjährige Bürgermeister in Kurlupp.[35]
- Franz Blažek (* 8. April 1857 Loukovice, † 31. Mai 1918 Kurlupp), gelehrter Schneider, Kaufmann in Kurlupp und Ungarschitz, der Mitglied des Gemeinderates in Kurlupp, der Gründer und langjähriger Kommandant FF Kurlupp.[36][37][38]
- Anton Pošvář (* Újezd bei Mährisch Kromau, † 23. August 1924 Kurlupp), seit 1907 Pfarrer in Kurlupp und seit 1909 auch excurrendo in Hafnerluden, Obmann der Feuerwehr und Ortsschulrat.[37]
- Ernest Körner (* ?, † 7. Juli 1943 in Znaim), Oberlehrer in Kurlupp, der Zahlmeisters der Ortsgruppe Deutscher Schulverein, Mitglied der Ortsgruppe Bund der Deutschen, im Verein der Lehrer- und Schulfreunde und gleichzeitig als ausgezeichneter Festwart in den Vereinen tätig.[39][40]
Abwanderung
Die Arbeitslosenquote ist unter der höchsten in der gesamten Republik. Die Abwanderung vor allem junger Familien aus dem Dorf hält. Die Infrastruktur ist nicht genügend entwickelt und Projekte für nachhaltige Entwicklung des Dorfes wurden von der Seite der Gemeinde in den Jahren 2010–2014 nicht akzeptiert.[41]
Dorfentwicklung
Die von großen industriellen Eingriffen verschonte Landschaft ist das größte Potential des Dorfes und auch der Region. Der Wald prägt die Landschaft der Ortschaft, bietet Erholung und ist Teil der dörflichen und kulturellen Identität.[41] Unter dem Bürgermeister Martin Hanek (1998–2010) hat die Dorfgemeinde mit dem Bau einer Erdgasleitung, einer Trinkwasserleitung und mit einer Abwasserentsorgung angefangen (EU Subvention). Damit hat das Dorf Korolupy seit 2015 Kanalisation, Kläranlage, Trinkwasserleitung, Stromleitung und Gasleitung geschaffen.[42]
Das Dorf liegt direkt in der Mikroregionen um Frain an der Thaya und Jamnitz. Es handelt sich um eine ländliche Gegend ohne Störelemente moderner Zivilisation. | |
Im Rahmen des Landschaftsprogramms für die ökologische Stabilität des Gebietssystems wurden in der Ortschaft 9 Biozentren, 13 Biokorridoren und 10 Interaktionselementen vorgeschlagen. Zwischen Frain an der Thaya und Retz fließt die Thaya durch eine einzigartige Tallandschaft. Um dieses Durchbruchstal an der Grenze zu Österreich in seiner Ursprünglichkeit zu erhalten, wurde Nationalpark Podyjí gegründet. Er arbeitet sehr eng mit dem Nationalpark Thayatal.[41] | |
Ein Schwerpunkt der Regionalentwicklung liegt vor allem im Ausbau des sanften Tourismus, der meist von Einzelpersonen aufgebaut wurde. Außerhalb des Ortes mit kulturellen und historischen Sehenswürdigkeiten in der Umgebung, liegt die Entwicklung des Agrotourismus vor. Ein Vorteil ist die Lage Korolupy an der Grenze zu Österreich. | |
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Sehenswürdigkeiten
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Literatur
- Adrian Arburg: Migrationsprozesse in der Tschechoslowakei. Die Vertreibung der Deutschen und ihre binnenstaatlichen Folgen 1945–1950. München 2007, S. 241–284 (1. und 2. Auflage; Veröffentlichungen des Collegium Carolinum, 111).
- Adrian von Arburg: Kdo byl německým antifašistou? / Wer war ein deutscher Antifaschist? In: Tomáš Okurka (Hrsg.): Zapomenutí hrdinové: Němečtí odpůrci nacismu v českých zemích / Vergessene Helden: Deutsche NS-Gegner in den böhmischen Ländern. Ústí nad Labem (Aussig) 2008, S. 9–24.
- Joachim Bahlcke, Winfried Eberhard, Miloslav Polívka: Handbuch der historischen Stätten. Böhmen und Mähren. September 1998.
- Josef Bartoš, Jindřich Schulz, Miloš Trapl: Historický místopis Moravy a Slezska v letech 1848–1960, 9: Okresy Znojmo, Moravský Krumlov, Hustopeče, Mikulov, 12: Okresy: Třebíč, Moravské Budějovice, Dačice. Ostrava (Ostrau) 1966.
- Jan Berwid-Buquoy: Integration und Separation der Sudetendeutschen in der ČSR 1918–1920. Theorien der Nationalismen. Dissertation, České Budějovice (Budweis) 2005.
- Walfried Blaschka: Historisches Ortsverzeichnis Südmährens. In: Beiträge zur Geschichte und Landeskunde Südmährens, Heft 8, Geislingen/Steige 1982.
- Felix Bornemann: Kunst und Kunsthandwerk in Südmähren. Geislingen/Steige 1990.
- Hellmut Bornemann: Land an der Thaya.
- Hellmut Bornemann: Znaim. Stadt an der Thaya. Lebendige Vergangenheit. Wien 2007.
- Detlef Brandes: Der Weg zur Vertreibung 1938–1945: Pläne und Entscheidungen zum Transfer der Deutschen aus der Tschechoslowakei und aus Polen. München 2001 (Veröffentlichung des Collegium Carolinum, Band 94).
- Reiner Elsinger: Vertreibung der Deutschen aus Südmähren.
- Gerald Frodl, Walfried Blaschka: Die Kreise Neubistritz und Zlabings von A–Z. Geislingen/Steige 2008.
- Gerald Frodl, Walfried Blaschka: Der Kreis Znaim von A–Z. Geislingen/Steige 2010.
- Hrabcová Lucie: Organizace veřejné správy v období první republiky (s přihlédnutím k Organizaci veřejné správy v politickém okrese Hustopeče). Diplomová práce, Brno 2006.
- Richard Mgr Jašš: Pokus o geografické vymezení německé iredenty v českých zemích na podzim roku 1918. disertační práce.
- Bruno Kaukal: Die Wappen und Siegel der südmährischen Gemeinden. Geislingen/Steige 1992.
- Leopold Kleindienst: Die Siedlungsformen, bäuerliche Bau- und Sachkultur Südmährens. 1989.
- Anton Kreuzer, Gerald Frodl, Alfred Schickel: Geschichte Südmährens. 3 Bände, Geislingen/Steige 1975, 1996 und 2001.
- Kronika obce Korolupy.
- Fritz Lange: Südmähren. Bilder erzählen Geschichte. Erfurt 2010.
- Hans Lederer: Die germanische Besiedlung Südmährens. In: Beiträge zur Geschichte und Landeskunde Südmährens, Heft 9, Geislingen/Steige 1986.
- Altösterreichisches Lesebuch
- Mnichovská dohoda a osud sudetských Němců (kolektiv autorů, překlad P. Kamas), guidemedia Brno 2012, ISBN 978-80-905310-0-0, Vazba: brožovaná, počet stran: 160, Rozměry: 240×170
- Miloš Papírník: Bibliografie okresu Znojmo. Brno 1992.
- Friedrich Prinz: Böhmen und Mähren. Siedler, Berlin 1993.
- Bohumír Prokůpek, Paul Prokop u. a.: Jižní Morava. Příroda a Památky/Südmähren. Die Natur und die Denkmäler. Praha 1991.
- Franz Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogtums Österreich unter der Enns. Viertel unter dem Manhartsberg. Bände 1, 2, 7. 1833/35
- Ferdinand Seibt: Deutschland und die Tschechen. Geschichte einer Nachbarschaft in der Mitte Europas. 3. aktualisierte Auflage. Piper, München / Zürich 1997.
- Tomáš Staněk: Verfolgung 1945: Die Stellung der Deutschen in Böhmen, Mähren und Schlesien (außerhalb der Lager und Gefängnisse). Wien/Köln/Weimar 2002 (Buchreihe des Institutes für den Donauraum und Mitteleuropa, 8, Original: Perzekuce 1945, Übersetzung aus dem Tschechischen).
- Tomáš Staněk: Internierung und Zwangsarbeit. Das Lagersystem in den böhmischen Ländern 1945–1948. In: Veröffentlichungen des Collegium Carolinum, Band 92. Aus dem Tschechischen von Eliska und Ralf Melville. München 2007.
- Ilse Tielsch-Felzmann: Südmährische Sagen. München 1969. Vlastivěda moravská, Dil II: 27.
- Franz Weisz, Reiner Elsinger: Die historischen Ursachen der Vertreibung der Deutschen aus Südmähren 1945–1946 und die völkerrechtlichen Konsequenzen. Ein zeitgeschichtliches Forschungsprojekt. Wien 1996.
- Thomas Winkelbauer: Kontakte und Konflikte. Böhmen, Mähren und Österreich. Aspekte eines Jahrtausends gemeinsamer Geschichte. Waidhofen a.d. Thaya 1993 (Schriftenreihe des Waldviertler Heimatbundes, Band 36).
Einzelnachweise
- ↑ Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2021 (PDF; 349 kB)
- ↑ Wie Kováry, Bednáry, Štítary, Vinaře u. a.
- ↑ Hamalčíková Petr, Bc.:Ústav germanistiky, nordistiky a nederlandistiky, Německý jazyk a literatura, Deutsche und tschechische Ortsnamen im Vergleich, Magisterská práce, 2010, deutsch
- ↑ Lub - Rinde, online
- 1 2 3 Mayer Anton: Blätter des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich, neue Folge, XXIX. 1895.
- ↑ Urkunden (1188–1992) 1372 X 28. In: Monasterium.net. ICARUS – International Centre for Archival Research (AT-StiAGe).
- 1 2 3 Gregor Wolny: „Die Markgrafschaft Mähren“, Znaimer Kreis, Brünn 1837
- ↑ Jašš Richard Mgr: Pokus o geografické vymezení německé iredenty v českých zemích na podzim roku 1918, disertační práce, tschechisch
- ↑ 30. výročí vydání církevních zákonů v Československu – publikace Sekretariátu pro věci církevní ministerstva kultury ČSR
- ↑ Dorfchronik Korolupy
- ↑ Bludovský, Z. a kolektiv: Lesní hospodářství v České republice. Hradec Králové : Lesy ČR, s. p., 1998.
- ↑ Frodl Gerald/Blaschka, Walfried: Die Kreise Neubistritz und Zlabings von A–Z. Geislingen/Steige 2008.
- ↑ Státní okresní archiv Znojmo, Obecná škola (německá) Korolupy, Školní kronika 1891–1944 (Schulchronik). Dorfchronik Kurlupp.
- 1 2 3 Archiv Biskupství brněnského, Děkanský úřad Vranov nad Dyjí 1724–1989.
- ↑ Znaimer Wochenblatt, 27. November 1886
- ↑ Österreichische Verbands-Feuerwehr-Zeitung, 20. Juli 1893.
- ↑ Fratting, Znaimer Tagblatt, 20. August 1899.
- ↑ Dorfchronik Fratting
- ↑ Znaimer Wochenblatt, 12. Mai 1909, S. 4.
- ↑ Znaimer Tagblatt, 4. Januar 1906.
- ↑ Znaimer Tagblatt, 3. Juni 1916, Art. Bund der Deutschen Südmährens.
- 1 2 3 4 5 6 7 8 Státní okresní archiv Znojmo, Archiv obce Korolupy.
- ↑ Státní okresní archiv Znojmo, Základní devítiletá škola, 1.–5. postupný ročník, Korolupy, Školní kronika 1921-1958, 1959-1977, třídní výkazy 1923-1949.
- ↑ Ostmark Jahrbuch Niederdonau, 1942, str.
- ↑ Státní okresní archiv Znojmo, Četnická stanice Vratěnín (1876-1939, 1946-1950), Památník četnické stanice.
- ↑ Dorfchronik Langau
- ↑ Arburg, Adrian: Migrationsprozesse in der Tschechoslowakei. Die Vertreibung der Deutschen und ihre binnenstaatlichen Folgen 1945–1950, München 2007 (1. und 2. Auflage; Veröffentlichungen des Collegium Carolinum, 111)
- ↑ Eiserne Vorhang
- ↑ Bruno Kaukal: Die Wappen und Siegel der südmährischen Gemeinden, Geislingen, darin a) ZDB VI/14, XVI/46 u. a.; St. Archiv (Prag) VI/574; b)Vrbka: Heimatkunde des polit. Bez. Znaim (1898) S. 13; S 05/137; SM 1952/175,413; E. Polly Zlabings und das Zlabingser Ländchen (Rottweil 1988) S. 38;
- ↑ Pfarrer von Waidhofen
- ↑ Wolny, Gregor: Kirchliche Topographie von Mähren meist nach Urkunden und Handschriften, Brünn, Selbstverlag des Verfassers 1855–1866.
- ↑ Pilsener Tagblatt, 15. Februar 1914, S. 4.
- ↑ Matrika Korolupy 14025, str. 22
- ↑ Welt Blatt, 11. August 1877.
- ↑ Matrika obce Korolupy.
- ↑ Matriken Gemeinde Korolupy und Grossau
- 1 2 Fromme’s Österreichischer Feuerwehr-Kalender, 1883–1921
- ↑ Matriken Korolupy 14026
- ↑ Znaimer Tagblatt, 8. Juli 1943, S. 4 – Todesfall.
- ↑ Matrika Korolupy a Uherčice.
- 1 2 3 Program rozvoje cestovního ruchu v JMK pro roky 2007–2013
- ↑ Gemeinde Korolupy, Gemeinde Dokumentation und EU Subvention.
- ↑ foto.mapy.cz
- ↑ foto.mapy.cz
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- ↑ foto.mapy.cz
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