Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!

unbekannter Gast
vom 10.03.2021, aktuelle Version,

Kraftwerk Steyrdurchbruch

Kraftwerk Steyrdurchbruch
Lage
Kraftwerk Steyrdurchbruch (Oberösterreich)
Koordinaten 47° 51′ 51″ N, 14° 11′ 51″ O
Land Österreich
Oberosterreich Oberösterreich
Ort Molln
Gewässer Steyr
f1
Kraftwerk
Betreiber Energie AG Oberösterreich
Bauzeit 1907–1908
Technik
Engpassleistung 4,035[1] Megawatt
Durchschnittliche
Fallhöhe
13,6 m
Ausbaudurchfluss 38[1] m³/s
Regelarbeitsvermögen 20[1] Millionen kWh/Jahr
Turbinen 3 Francis-Turbinen[1]
1 Kaplan-Turbine[1]
Sonstiges

Das Kraftwerk Steyrdurchbruch (Gemeinde Molln) ist ein seit 1908 bestehendes Laufkraftwerk am Steyrfluss. Die Jugendstil-Architektur und die Kraftwerkstechnik vom Anfang des 20. Jahrhunderts sind weitgehend erhalten.

Geschichte und Technik

Blick auf den Stausee

Die Kirchdorfer Zementwerke Hofmann & Co (aus der die Kirchdorfer Gruppe entstand) ließen die Jugendstilanlage in der Steyrdurchbruch-Schlucht von April 1907 bis November 1908 errichten. Architekt war Mauriz Balzarek, ausführendes Unternehmen A. Buss & Co aus Graz, eine Tochterfirma des Schweizer Unternehmens Albert Buss & Cie. Mit zwei Maschinensätzen zu je 700 kW war das Kraftwerk damals eine der leistungsfähigsten Anlagen. 1922 lieferte es nicht nur Strom für das Kirchdorfer Zementwerk und umliegende Gemeinden, sondern sogar für die Linzer Straßenbahn. In den Jahren 1936 und 1937 verlandete der Stauraum zusehends, was einen Umbau der Wehranlage erforderlich machte. Seit 1972 ergänzt eine Kaplanturbine mit einer Leistung von 1,605 Megawatt in einer Kaverne neben dem alten Krafthaus die drei alten Francisturbinen mit insgesamt 2,430 Megawatt. Seit 1979/80 läuft das Kraftwerk im automatischen Betrieb.[2] Es ist ein oberösterreichisches Industriedenkmal, 2008 erhielt die Energie AG für die Sanierung und Erhaltung den Denkmalpflegepreis des Landes Oberösterreich.[3]

Die Schalttafel und die Generatoren mit sichtbar angebrachten Wicklungen stammen aus dem Jahr 1908 und die drei Francisturbinen aus den Jahren 1908 und 1925. Das Wasser gelangt durch einen Oberwasserkanal zu den Feinrechen und stürzt dann 13,6 Meter auf die Schaufelräder der Turbinen. Der Stausee im engen Flusstal ist rund 1,5 km lang. Da die Steyr zur Zeit der Erbauung noch zur Holztrift diente, ist die 13,6 Meter hohe und 43 Meter lange Wehranlage mit einer Triftrutsche ausgestattet. Diese ist für 6 bis 6,5 Meter langes Rundholz[4] ausgelegt. Das Kraftwerk wird von der Energie AG Oberösterreich betrieben und produziert jährlich 20 Millionen Kilowattstunden an elektrischer Energie. Es versorgt die Gemeinden Molln, Sierning, Kirchdorf und Klaus.[5]

Historische Bilder

Architektur

Das Turbinenhaus ist ein zwei- bzw. dreigeschossiger Bau mit turmartigem Eckbau und einem Walmdach mit glasierten Dachziegeln. Die Fassade wird durch Pilaster gegliedert, unterbrochen von einem über dem Erdgeschoss liegenden groß dimensionierten Gurtgesims, das Obergeschoss schließt ein wellenartig geschwungenes Traufgesims ab. Die Fenster im Erdgeschoss zwischen den Pilastern sind großflächig. Der erhöhte Eckturm trägt in großen Lettern die Aufschrift: „ELEKTRIZITÄTSWERK / STEYRDURCHBRUCH / HOFMANN & COMP“. Die Bogenbrücke über den Steyrfluss ist mit je zwei Jugendstil-Pylonen und einem durchbrochenen Geländer versehen. Die einzelnen Abschnitte der Schwergewichtsmauer der Wehranlage sind über filigrane Laufstege verbunden, diese nehmen an ihrer Unterseite die Bogenform auf und heben sich so von der Wehrmauer ab.[2]

Galerie

Drehort

Die ORF-Sportredaktion drehte 2016 ein Interview mit Michael Hayböck vor der Kulisse des Kraftwerkes. Dieses Interview wurde in der Vorberichterstattung der Vierschanzentournee gesendet.[6] Die Kraftwerksanlage ist auch einer der Schauplätze des Landkrimis Der Tote im See.[7]

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 5 Steyrdurchbruch-Broschüre. (PDF-Broschüre) Energie AG Oberösterreich, Mai 2015, abgerufen am 20. Dezember 2018.
  2. 1 2 Bundesdenkmalamt – Wasserkraftwerk Steyrdurchbruch aufgerufen am 9. November 2019
  3. LH Pühringer: Denkmalpreise 2008 vergeben aufgerufen am 7. Juli 2013
  4. Willibald Girkinger/Wolfgang Heizmann: Die Steyr. Landschaft und Menschen am Fluss. Landesverlag 1990 ISBN 3-85214-527-9 S. 141 (Die Trift auf der Steyr)
  5. Laufkraftwerk Steyrdurchbruch. Energie AG, archiviert vom Original am 13. Dezember 2013; abgerufen am 20. Dezember 2018.
  6. Wolfgang Denk: Energiegeladene Kulisse für Hayböck-Interview, Beitrag auf energieag.at vom 10. November 2016. Aufgerufen am 20. Dezember 2018
  7. Wolfgang Denk: Kraftwerk als Filmkulisse für Landkrimi, Beitrag auf energieag.at vom 19. Juli 2017. Aufgerufen am 20. Dezember 2018
Commons: Kraftwerk Steyrdurchbruch  – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

License Information of Images on page#

Image DescriptionCreditArtistLicense NameFile
Positionskarte von Oberösterreich Quadratische Plattkarte. Geographische Begrenzung der Karte: N: 48.78063° N S: 47.44388° N W: 12.73041° O O: 15.00183° O Own work, based on Austria Upper Austria location map.svg SRTM30 v.2 data Tschubby
CC BY-SA 3.0
Datei:Austria Upper Austria relief location map.png
The Wikimedia Commons logo, SVG version. Original created by Reidab ( PNG version ) SVG version was created by Grunt and cleaned up by 3247 . Re-creation with SVG geometry features by Pumbaa , using a proper partial circle and SVG geometry features. (Former versions used to be slightly warped.) Reidab , Grunt , 3247 , Pumbaa
CC BY-SA 3.0
Datei:Commons-logo.svg
Signet nach dem österreichischen Denkmalschutzgesetz Anhang 1 Eigenes Werk mittels: http://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XX/I/I_01769/fname_140694.pdf AustrianGov
Public domain
Datei:Denkmalschutz-AT.svg
Das Kraftwerk Steyrdurchbruch und der 1968-69 errichtete Talübergang (Steyrdurchbruchbrücke) Eigenes Werk Christoph Waghubinger ( Lewenstein )
CC BY-SA 3.0
Datei:Kraftwerk- und Talübergang Steyrdurchbruch.jpg
Die Triftrutsche des Kraftwerks Steyrdurchbruch Eigenes Werk Christoph Waghubinger ( Lewenstein )
CC BY-SA 3.0
Datei:Kraftwerk Steyrdurchbruch (Triftrutsche).jpg
Die Wehrmauer des Kraftwerks Steyrdurchbruch mit dem Laufsteg. Eigenes Werk Christoph Waghubinger ( Lewenstein )
CC BY-SA 3.0 at
Datei:Kraftwerk Steyrdurchbruch - Wehrmauer mit Laufsteg 19-05-2012.jpg
Kraftwerk Steyrdurchbruch Eigenes Werk Thomas Ledl
CC BY-SA 4.0
Datei:Kraftwerk Steyrdurchbruch Ansicht 2.jpg
Die Baustelle des Kraftwerks Steyrdurchbruch im Frühjahr 1908 Raimund Ločičnik: Das Steyrtal . Sutton Verlag 2010 ISBN 978-3-86680-647-4 S. 34 unbekannt
PD-alt-100
Datei:Baustelle Steyrdurchbruch im Frühjahr 1908.png
Die Baustelle des Kraftwerks Steyrdurchbruch im Sommer 1908 Raimund Ločičnik: Das Steyrtal . Sutton Verlag 2010 ISBN 978-3-86680-647-4 S. 34 unbekannt
PD-alt-100
Datei:Baustelle Steyrdurchbruch im Sommer 1908.png
Arbeiter und Bauherren vor dem Fundament der Staumauer des Kraftwerks Steyrdurchbruch Raimund Ločičnik: Das Steyrtal . Sutton Verlag 2010 ISBN 978-3-86680-647-4 S. 33 unbekannt
PD-alt-100
Datei:Fundament Steyrdurchbruch.png