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vom 28.05.2021, aktuelle Version,

Maria-im-Walde-Kirche (Dolina)

Autobahnkirche
Innenansicht

Die Filialkirche Maria im Walde, auch als Autobahnkirche Dolina bezeichnet, ist eine römisch-katholische Kirche in der Ortschaft Dolina in der Gemeinde Grafenstein in Kärnten. Sie gehört zur zweisprachigen Pfarre Poggersdorf.

Geschichte

Drei slowenische Mädchen aus Dolina hatten 1849 eine Marienerscheinung an drei aufeinanderfolgenden Tagen. Sehr rasch verbreitete sich die Kunde und so manche Genesung soll auf den Besuch des wundersamen Ortes zurückgehen. Auf Drängen der Einheimischen aus Poggersdorf wurde auf bischöfliche Anordnung eine kirchliche Untersuchung durch den Tainacher Probst durchgeführt, während die Einheimischen bereits Gelder für die Errichtung der Kirche sammelten.[1]

Von 1861 bis 1863 wurde nach den Plänen des Architekten Anton Bierbaum ein historistischer Kirchenbau vom Architekten Anton Faleschini errichtet. Das hohe Kirchenschiff mit zweiseitigem Chorschluss und späterer nordseitig angebauter Sakristei erhielt im Jahre 1882 einen Turm, der im Jahre 1889 einstürzte. Das Langhaus wurde vom Architekten Wilhelm Klebel neu errichtet, die Weihe war im Jahre 1957.

In den Jahren 1999 bis 2000 erfolgte mit den Architekten Ferdinand Čertov und Robert Morianz eine Neugestaltung durch einen Betonbau mit einer vorgestellten Wand als Eingangsfront und einer Dachkonstruktion über Stützen zu einer Autobahnkirche. Der Innenraum zeigt sich mit vertikalen und horizontalen Lichtschlitzen. Die Wandmalerei in unterschiedlichen Rottönen ist vom Maler Johanes Zechner. Zwei Glasfenster wurden von Giselbert Hoke gestaltet.

Es gibt eine Holzfigur Madonna mit Kind um 1420, mit späterer Fassung und Überschnitzung. Der barocke Hochaltar trägt ein Bild der Marienerscheinung vom Maler Peter Markovič aus dem Jahre 1906. Der goldgefasste Tabernakel wurde am Anfang des 20. Jahrhunderts geschaffen.

Altarbild vom akademischen Maler Peter Markovič aus Rosegg

Slowenische Kulturgeschichte

Die Wallfahrt Dolina mitten im Klagenfurter Feld hat einen besonderen Stellenwert in der regionalen slowenischen Kulturgeschichte. Sie wurde sehr rasch sehr beliebt. Deren Bedeutung unterstreichen das Altarbild vom slowenischen akademischen Maler aus Rosegg Peter Markovič, der slowenische Kreuzweg aus dem Ende des 19. Jh., wenn auch in einem sehr volkstümlichen Stil gehalten.

1. Station vom Kreuzweg in Dolina

1871 fand im Nachbarort Oberwuchel/Zgornja Buhlja die 3. Kärntner (und gleichzeitig der 17. und letzte) bedeutende slowenische politische Versammlung unter dem Namen Tabor statt, an der über 7.000 Teilnehmer waren. Die zentralen Forderungen waren die Vereinigung aller Slowenen in einer staatlichen Einheit unter habsburgischer Krone, die Verwirklichung der im Grundrechtskatalog der Dezemberverfassung 1867 gewährleisteten Rechte, ein gerechtes Schulwesen, dass das Erlernen der slowenischen Muttersprache gewährleisten sollte sowie die Schaffung eines slowenischen Genossenschaftswesens und die Errichtung slowenischer Kulturvereine.[2] Gerade diese sollten in der Folge in der näheren Umgebung auch errichtet werden. Die Wahl des Versammlungsortes, einen Katzensprung neben dem bekannten und beliebten slowenischen Wallfahrtsort ist kein Zufall.[3]

Literatur

  • Dehio Kärnten 2001, Dolina, Filialkirche Maria im Walde, S. 83.
  • Stefan Singer: Kultur- und Kirchengeschichte des Dekanates Tainach. Klagenfurt/Celovec [e.a.] 1995.
  • P. O. Hajnšek: Marijine božje poti. v Celovcu 1971.
Commons: Autobahnkirche Dolina  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Stefan Singer: Kultur- und Kirchengeschichte des Dekanates Tainach. Klagenfurt/Celovec [e.a.] 1995, S. 176.
  2. Avguštin Malle: Tabori na Koroškem. In: Zgodovinski časopis 41 (Ljubljana 1987) 599–622
  3. B.-I. Schnabl: Celovško polje, neznani zaklad osrednje slovenske kulturne pokrajine, Izsledki enciklopedijskih raziskovanj. In: Koroški koledar 2013. Celovec 2012, 107–122.

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Wallfahrtskirche Dolina, Gemeinde Poggerdorf /Pokrče in Kärnten, Kreuzweg, 1. Station mit slowenischer Inschrift ("Jesus ist zum Tode verurteilt") Eigenes Werk Bojan2005
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Innenansicht der röm.-kath. Filial- bzw. Autobahnkirche Maria im Walde in Dolina, eine Ortschaft in der Kärntner Marktgemeinde Grafenstein. Die jetzige Erscheinungsform erhielt die Kirche im Zuge des Umbaus und der Generalsanierung 1999/2000. Für die Ausgestaltung des Kirchenschiffes war in erster Linie der akademische Maler Johannes Zechner zuständig: 1 . Eigenes Werk C.Stadler/Bwag
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Südwestansicht der röm.-kath. Filial- bzw. Autobahnkirche Maria im Walde in Dolina, eine Ortschaft in der Kärntner Marktgemeinde Grafenstein. Die Kirche wurde nach einer Marienerscheinung im Jahr 1849 errichtet und 1863 von Bischof Valentin Wiery geweiht. 1887 begann man mit dem Bau des Turmes, der am 6. Juli 1889, zwei Tage vor dem Kirchweihfest, einstürzte und das Kirchenschiff zerstörte. In der Folge begnügte man sich mit dem Altarraum. In den 1950er Jahren wurde dann doch ein einfaches Kirchenschiff an das mächtige Presbyterium angebaut und am 11. August 1957 geweiht. Ende der 1990er Jahre erfolgte eine Generalsanierung und Umgestaltung, die nach Plänen der Architekten Ferdinand Certov und Robert Morianz erfolge. Da zu dieser Zeit in unmittelbarer Nähe die Südautobahn gebaut wurde, adaptierte man sie gleichzeitig zur ersten Autobahnkirche Österreichs (feierliche Weihe am 7. Mai 2000 durch Bischof Egon Kapellari): 1 . Eigenes Werk C.Stadler/Bwag
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Datei:Dolina (Grafenstein) - Kirche.JPG
Altarbild Madonna mit Kind (Maler Peter Markovič 1906) in der Filialkirche „Heilige Maria im Walde“ in Dolina, Marktgemeinde Grafenstein , Bezirk Klagenfurt Land, Kärnten / Österreich / EU Eigenes Werk Johann Jaritz
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