Max Scheffenegger
Max Scheffenegger (* 30. Mai 1883 in Kirchdorf an der Krems; † 24. März 1963 in Wien) war ein österreichischer Rechtsanwalt und Mitglied des Verfassungsgerichtshofes.
Leben
Dr. jur. Max(imilian) Scheffenegger wurde als Sohn eines Gerichtsdieners geboren. Nach dem Studium der Rechte war er ab 1908 als Rechtspraktikant in Graz, später in Marburg (Maribor) und ab 1912 als Richter in Gonobitz (ehem. Untersteiermark, heute Slovenske Konjice) tätig. Im Ersten Weltkrieg war er Reserveoffizier und Militärrichter, ab 1919 Richter in St. Pölten. 1925 bekannte er sich zur Sozialdemokratie. 1928 wurde er in den Ruhestand versetzt, danach war er als Rechtsberater in der Gemeindeverwaltung von Atzgersdorf und als Strafverteidiger tätig. Im Februar 1934 wurde Scheffenegger wegen Hochverrats verhaftet, aber nach drei Wochen wieder freigelassen[1]. Im Juli 1934 verteidigte er den sozialistischen Freiheitskämpfer Josef Gerl[2]. Danach war er Rechtsanwalt in Wien. Vom April bis Dezember 1945 war er Unterstaatssekretär für Justiz in der Provisorischen Staatsregierung Renner 1945. Von 1946 bis 1953 war Scheffenegger Mitglied des Österreichischen Verfassungsgerichtshofes[3]. Er wurde am Neustifter Friedhof bestattet.[4]
1971 wurde die Scheffeneggergasse in Wien-Liesing nach ihm benannt.
Verdienste
Stets um kompromisslose Gerechtigkeit bemüht, war Scheffenegger Strafverteidiger für Sozialdemokraten (darunter der Februarkämpfer Josef Gerl[5]), Kommunisten, Juden und Nationalsozialisten. Schon im Juni 1945 regte er die Abschaffung der Todesstrafe an[6]. In mehreren Aufsätzen[7] begründete er seinen Standpunkt. In seiner Eigenschaft als Standesvertreter trat Scheffenegger wiederholt öffentlich auf, u. a. entkräftete er Vorwürfe gegen die Justiz im Zusammenhang mit Egon Schieles Verhaftung im Jahre 1912.[8]
Publikationen
Literatur
Weblinks
- Max Scheffenegger auf den Webseiten des österreichischen Parlaments
Einzelnachweise
- ↑ 'Elisabeth Euler: Antifaschismus und Widerstand in Österreich anhand der drei Biographien Raoul Bumballa, Emanuel Treu, Albrecht Gaiswinkler und die Rezeptrion in der 2. Republik, phil. Diss. Universität Wien 2014, S.251
- ↑ Gerlhof. In: dasrotewien.at – Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie. SPÖ Wien (Hrsg.)
- ↑ Mitglieder des Österr. Verfassungsgerichtshofes (Memento des Originals vom 6. August 2007 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Maximilian Scheffenegger in der Verstorbenensuche bei friedhoefewien.at
- ↑ Wien im Rückblick, zum 5. Juni 1950: "Die Stadt Wien ehrt Freiheitskämpfer - Drei Kundgebungen in der Brigittenau", Gerlhof
- ↑ Gertrude Enderle-Burcel et al. (Hg), Protokolle des Kabinettsrates der Prov. Regierung Karl Renner 1945, Bd. I, Horn-Wien 1995, S. 263–271
- ↑ Claudia Kuretsidis-Hauder, Heimo Halbrainer, Elisabeth Ebner (Hg.) Mit dem Tode bestraft. Historische und rechtspolitische Aspekte zur Todesstrafe in Österreich im 20. Jahrhundert und der Kampf um ihre weltweite Abschaffung, Graz: Clio 2008
- ↑ Christian M. Nebehay. Egon Schiele. Leben und Werk in Dokumenten und Bildern, München: dtv 1993, S. 111
Personendaten | |
---|---|
NAME | Scheffenegger, Max |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Rechtsanwalt und Richter |
GEBURTSDATUM | 30. Mai 1883 |
GEBURTSORT | Kirchdorf an der Krems |
STERBEDATUM | 24. März 1963 |
STERBEORT | Wien |
License Information of Images on page#
Image Description | Credit | Artist | License Name | File |
---|---|---|---|---|
Wappen der Republik Österreich : Nicht gesetzeskonforme Version des österreichischen Bundeswappens, umgangssprachlich „Bundesadler“, in Anlehnung an die heraldische Beschreibung des Art. 8a Abs. 3 Bundes-Verfassungsgesetz mit zwar nach Wappengesetz detailliertem, aber schwarzem statt grauem Gefieder, mit zu grellem Gelb sowie mit inkorrekter Darstellung des Bindenschilds, da die weiße Binde zu breit und der untere rote Balken zu schmal sowie der Spitz, statt halbrund zu sein, zu flach gerundet ist: Das ursprüngliche Staatswappen wurde in der ersten Republik Österreich im Jahr 1919 eingeführt. Im austrofaschistischen Ständestaat wurde es im Jahr 1934 wieder abgeschafft und, im Rückgriff auf die österreichisch-ungarische Monarchie, durch einen Doppeladler ersetzt. In der wiedererstandenen (zweiten) Republik im Jahr 1945 wurde das Bundeswappen mit dem Wappengesetz in der Fassung StGBl. Nr. 7/1945 in modifizierter Form wieder eingeführt. Der Wappenadler versinnbildlicht, diesem Gesetzestext entsprechend (Art. 1 Abs. 1), „die Zusammenarbeit der wichtigsten werktätigen Schichten: der Arbeiterschaft durch das Symbol des Hammers, der Bauernschaft durch das Symbol der Sichel und des Bürgertums durch das Symbol der den Adlerkopf schmückenden Stadtmauerkrone …. Dieses Wappen wird zur Erinnerung an die Wiedererringung der Unabhängigkeit Österreichs und den Wiederaufbau des Staatswesens im Jahre 1945 dadurch ergänzt, dass eine gesprengte Eisenkette die beiden Fänge des Adlers umschließt.“ Mit dem Bundesverfassungsgesetz vom 1. Juli 1981, mit dem das Bundes-Verfassungsgesetz in der Fassung von 1929 geändert wird, BGBl. Nr. 350/1981, wurden die Wappengesetze von 1919 und 1945 außer Kraft gesetzt und dem Text des Bundes-Verfassungsgesetzes mit Artikel 8a B-VG eine Verfassungsbestimmung über die Farben, die Flagge und das Wappen der Republik Österreich hinzugefügt. Mit der Neuverlautbarung des Wappengesetzes mit BGBl. Nr. 159/1984 in § 1 in der grafischen Umsetzung der Anlage 1 wurde das Bundeswappen in seiner aktuellen Version eingeführt. | Heraldische Beschreibung des Art. 8a Abs. 2 B-VG , in der Fassung BGBl. Nr. 350/1981 , in Verbindung mit dem Bundesgesetz vom 28. März 1984 über das Wappen und andere Hoheitszeichen der Republik Österreich (Wappengesetz) in der Stammfassung BGBl. Nr. 159/1984 , Anlage 1 . | Austrian publicist de:Peter Diem with the webteam from the Austrian BMLV (Bundesministerium für Landesverteidigung / Federal Ministry of National Defense) as of uploader David Liuzzo ; in the last version: Alphathon , 2014-01-23. | Datei:Austria Bundesadler.svg | |
Piktogramm zum Kennzeichnen von Informationen bei einer Wahl/Abstimmung. | Own illustration, 2007 | Arne Nordmann ( norro ) | Datei:Pictogram voting info.svg |