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vom 01.03.2020, aktuelle Version,

Egon Schiele

Egon Schiele (undatiert)

Egon Leo Adolf Ludwig Schiele (* 12. Juni 1890 in Tulln an der Donau, Niederösterreich; † 31. Oktober 1918 in Wien) war ein österreichischer Maler des Expressionismus. Neben Gustav Klimt und Oskar Kokoschka zählt er zu den bedeutendsten bildenden Künstlern der Wiener Moderne.

Leben

Das Geburtshaus Egon Schieles in Tulln, NÖ [1]

Schiele war das dritte Kind des Tullner Bahnhofsvorstands Adolf Eugen Schiele (1850–1905) und dessen Gattin Marie Schiele (1862–1935), geborene Soukup, aus dem südböhmischen Krumau. Elvira (1883–1893), die älteste seiner drei Schwestern (die anderen beiden waren Melanie, 1886–1974, und Gertrude, 1894–1981), starb bereits im Alter von zehn Jahren. Melanie betätigte sich als Modistin und heiratete 1923 ihren Arbeitskollegen Gustav Schuster (1884–1933); die jüngste Schwester Gertrude heiratete 1914 den Künstler und Freund Schieles Anton Peschka. Sie stand Egon Schiele in seiner Frühzeit Modell.[2]

Egon Schieles Vater verstarb am Neujahrstag 1905 an Syphilis. Daraufhin wurde Egons Taufpate und Onkel Leopold Czihaczek (1842–1929) sein Vormund und Förderer. Dieses Ereignis war prägend für Schieles Leben und seine Kunst. Schiele besuchte 1901 die Volksschule in Tulln, anschließend das Realgymnasium in Krems und ab 1902 das Gymnasium Klosterneuburg wenige Kilometer nördlich von Wien. In dieser Zeit begann er zu zeichnen, vorrangig Episoden aus der Eisenbahnwelt.

Der Kunstlehrer Ludwig Karl Strauch und der Klosterneuburger Künstler Max Kahrer entdeckten bereits dort seine außergewöhnliche Begabung und unterstützten ihn bei seiner Bewerbung für die Wiener Akademie der bildenden Künste, in die er 1906, im Alter von 16 Jahren, aufgenommen wurde.

Dieses Berufsziel entsprach nicht den Vorstellungen seines Vormundes und führte deshalb bereits zu Auseinandersetzungen mit dem Onkel. In der Akademie lernte Schiele in der Malklasse bei Christian Griepenkerl. Anfangs begeistert, doch dann des starren Akademiealltags und der konservativen Auffassung einzelner Lehrkräfte müde, verließ Schiele bereits nach zwei Jahren die Akademie und gründete mit einigen Kommilitonen die Wiener Neukunstgruppe.

Schwarzhaariges Mädchen mit hochgeschlagenem Rock, 1911
Selbstporträt, 1912

1907 suchte Schiele den ersten persönlichen Kontakt zu Gustav Klimt, der ihm ein väterlicher Freund und Mentor wurde. Auch bezog er in Wien sein erstes eigenes Atelier, in der Kurzbauergasse 6 in der Leopoldstadt, am Rande des Wiener Praters. 1908 beteiligte sich Schiele zum ersten Mal an einer öffentlichen Ausstellung, und zwar im Kaisersaal des Stifts Klosterneuburg. Hier wurde Heinrich Bensch, ein späterer Sammler und Wegbereiter Egon Schieles, auf ihn aufmerksam. Erste Erfolge feierte Schiele 1909 mit der Ausstellung seiner Werke, die alle sehr an Gustav Klimts Stil erinnern, im Rahmen der Neukunstgruppe in der „Großen Internationalen Kunstschau“ in Wien. Neben Künstlern wie Gustav Klimt und Oskar Kokoschka konnte Schiele sich hier beim Kunstkritiker Arthur Roessler einen Namen machen, der in der Folgezeit durch seine exzellenten Kontakte für Schieles Fortkommen eine entscheidende Rolle spielte. Durch Roesslers Vermittlung lernte Schiele die Kunstsammler Carl Reininghaus und Oskar Reichel kennen, die seinen Einstand in der Wiener Kunstszene finanziell absicherten und ihn mit zahlreichen Auftragsarbeiten versorgten. Zu seinen Förderern zählte zudem der Kunstsammler Franz Hauer. Durch die kurze Freundschaft mit Max Oppenheimer, den er 1909 kennenlernte, entfernte sich Schiele vom dekorativen Jugendstil. Etwa zu dieser Zeit zeigte sich in seinen Arbeiten eine deutliche Hinwendung zum Expressionismus. Die Neukunstgruppe stellte im Dezember 1909 erstmals im Salon des Kunsthändlers Gustav Pisko in Wien aus.

Schieles künstlerische Selbstfindung schien zu dieser Zeit abgeschlossen zu sein, und in vielen seiner Arbeiten wurden die Grenzerfahrungen zwischen Eros und Tod sehr deutlich. Wegen bohemehafter Attitüden, wie sie sein Onkel nannte, legte Leopold Czihaczek die Vormundschaft nieder. Dies führte bei Schiele zu ernsthaften finanziellen Problemen. Eine erste Einzelausstellung von Schieles Arbeiten wird 1911 in der Wiener Galerie Miethke gezeigt. Im gleichen Jahr lernte er den Münchener Kunsthändler Hans Goltz kennen und wurde im November 1911 von der Künstlervereinigung "Sema" aufgenommen, zu der unter anderem Alfred Kubin und Paul Klee gehörten.

1910 lebte er mit Liliana Amon in seinem Atelier in der Alserbachstraße im 9. Bezirk. Vom Rummel in der Hauptstadt übersättigt, zog Schiele 1911 aus Wien weg. Gemeinsam mit Wally Neuzil (Wally = Walburga), seinem wohl bekanntesten Modell, übersiedelte er nach Krumau (tschechisch Český Krumlov), dem Geburtsort seiner Mutter. Dort begann für Schiele eine künstlerisch überaus produktive Periode. Die Altstadt Krumaus wurde zu dieser Zeit zu seinem beliebtesten Motiv. Doch die Bevölkerung fand Schieles Lebensstil anstößig; Auslöser waren wohl die wilde Ehe mit Wally Neuzil und die Besuche von Kindern in Schieles Atelier.

Gemeinsam zogen sie daher noch im gleichen Jahr nach Neulengbach und mieteten eine Wohnung in Au am Anzbach.[3] In Neulengbach wurde er wegen angeblicher Entführung und Schändung eines Mädchens in Untersuchungshaft genommen, der Vorwurf der Entführung erwies sich als haltlos; dennoch verurteilte ihn das Gericht wegen „Verbreitung unsittlicher Zeichnungen“. Insgesamt verbrachte Schiele 24 Tage im Gefängnis, wo er einige Skizzen von seinem Aufenthalt zeichnete.

1912 kehrte er nach Wien zurück. Gemeinsam mit der Neukunstgruppe wurden Arbeiten im Budapester Künstlerhaus gezeigt. Bei der Ausstellung der "Blauen Reiter" wurden Arbeiten von Schiele in der Galerie Hans Goltz in München vorgestellt. Das Folkwang Museum in Hagen (Nordrhein-Westfalen) zeigte eine repräsentative Ausstellung, darunter auch Bilder von Egon Schiele.

Dank seines Gönners und väterlichen Freundes Gustav Klimt konnte er trotz seines schlechten Rufs, der ihm nach Wien vorausgeeilt war, schnell wieder Fuß fassen. Klimt vermittelte ihm wichtige Kontakte zu Sammlern und Galeristen, so unter anderem auch zu einem seiner wichtigsten Sammler, dem Industriellen August Lederer. Er feierte in der österreichischen Kunstszene erneut große Erfolge. So wurden in einer Ausstellung des Wiener Hagenbundes sieben Ölgemälde, darunter auch die "Eremiten", gezeigt.

Im Oktober 1912 mietete Schiele ein neues Atelier in der Hietzinger Hauptstraße 101, das er bis Juni 1918, fast bis zu seinem Tod, behalten sollte. Sein Mentor Klimt hatte sein Atelier in der Nähe. Der 13. Bezirk, Hietzing, gilt in Wien bis heute als bessere Gegend; u. a. befand sich die Kaiserresidenz Schloss Schönbrunn in diesem Bezirk. 1913 ernannte ihn der Bund Österreichischer Künstler, dessen Präsident Gustav Klimt war, zum Mitglied. Im März folgten einige Ausstellungen in Österreich und Deutschland.

Bis 1916 reichte Schiele selbst mehrmals in Folge theoretische und literarische Texte bei der Berliner Zeitschrift Die Aktion ein. 1916 brachte diese ein eigenes Egon-Schiele-Heft heraus (Nr. 35/36). Zunehmend beschäftigte er sich auch ab 1914 mit Holzschnitten und Radierungen, deren Techniken er durch den Maler und Grafiker Robert Philippi erlernt hatte. Am 21. Juni 1915[4] wurde Schiele als Einjährig-Freiwilliger des k. u. k. Infanterie-Regiments Nr. 75 zum Kriegsdienst eingezogen. Kurz vor seiner Versetzung nach Prag heiratete Schiele am 17. Juni 1915 seine langjährige Freundin Edith Harms; sie wohnte mit ihrer Schwester Adele und ihren Eltern gegenüber seinem Atelier, an der Adresse Hietzinger Hauptstraße 114. Edith forderte von Schiele den Bruch mit Wally Neuzil, den er schweren Herzens vollzog, nachdem beide Frauen ein Dreiecksverhältnis abgelehnt hatten.

Ab Mai 1916 diente Schiele als Soldat in der Provianturkanzlei des Kriegsgefangenenlagers Mühling bei Wieselburg in Niederösterreich und malte in dieser Zeit bei Purgstall ein einziges Ölbild, Die verfallende Mühle, die er im Erlauftal vorfand und deren Eigner, zum Kriegsdienst eingezogen, sich nicht um Reparaturen nach Hochwässern kümmern konnte.[5]

Totenmaske

Nach seiner militärischen Grundausbildung und den damit verbundenen Versetzungen kam Schiele 1917 wieder nach Wien, wo er vorerst als Schreiber (militärischer Verwaltungsangestellter) der „k.u.k. Konsum-Anstalt für die Gagisten der Armee im Felde“ beschäftigt war. Stets traf er auf wohlwollende Vorgesetzte, die ihm auch die Gelegenheit zu künstlerischem Schaffen ermöglichten; „wo immer er war, sein Dienst war mehr als leicht“.[6] In dieser Zeit porträtierte er russische Kriegsgefangene und österreichische Offiziere.

Dennoch fühlte sich Schiele fehlbesetzt und stellte an die Armeeführung folgendes Ansuchen: Meine Beschäftigung entspricht nicht meiner künstlerischen Qualifikation. Ich glaube, dass die Möglichkeit für mich bestünde, im Rahmen meines Militärdienstes im Heeresmuseum eine angemessene Beschäftigung und Verwendung zu finden, sodass meine Kräfte als Maler und Künstler nicht brach liegen müssen und ich im dem Vaterlande mit dem, was ich wirklich kann, nützen könnte.[7] Anfang 1917 wurde er gemeinsam mit Albert Paris Gütersloh beauftragt, Werke junger Künstler für die „Kriegsausstellung 1917“ im Wiener Prater auszuwählen.

Gedenktafel am Sterbehaus

Für die Dauer von sechs Monaten wurde er am 29. April 1918[8] zum k. u. k. Heeresmuseum abkommandiert, wo er gemeinsam mit Anton Faistauer Kriegsbilderausstellungen organisierte und seiner Malerei nachgehen konnte.[9] Der dortige Direktor, Wilhelm John, räumte Schiele, der nach den bisher vornehmlich in Schreibstuben verbrachten Dienstjahren nun „darauf brannte, Versäumtes nachzuholen“, neben seinen geringen dienstlichen Pflichten auch hier den Freiraum für dessen künstlerisches Schaffen ein.[10]

Am 6. Februar 1918 starb Gustav Klimt. Schiele fertigte tags darauf in der Totenkammer des Allgemeinen Krankenhauses drei Zeichnungen von Klimt an. Zu diesem Zeitpunkt stieg Schiele in der Wiener Kunstszene auf; so war etwa die 49. Ausstellung der Wiener Secession ihm gewidmet. Dabei stellte er 19 große Gemälde und 29 Zeichnungen aus. Das Bild "Edith Schiele sitzend" wurde vom Direktor der Modernen Galerie (1915–1938), Franz Martin Haberditzl, erworben. Weitere Ausstellungen und Erfolge schlossen sich an, auch Schieles Vorstellungen zum Aufbau einer Kunstschule entstanden zu dieser Zeit. Zunehmend positiver fiel auch die Bewertung seiner Arbeit durch die Presse aus.

Zuletzt wohnte und arbeitete Schiele seit Juli 1918 in Alt-Hietzing, 13., Wattmanngasse 6,[11] näher am Bezirkszentrum. Gegen Ende des Krieges, im Herbst 1918, überzog die katastrophale Spanische Grippe die österreichische Hauptstadt. Edith Schiele, im sechsten Monat schwanger, erlag dieser Krankheit am 28. Oktober in der Wohnung in der Wattmanngasse. Auch Egon Schiele steckte sich an und verstarb, erst 28 Jahre alt, am 31. Oktober 1918 in der Wohnung der Familie seiner Frau in Wien 13., Hietzinger Hauptstraße 114. Die Entstehung seines undatierten und unsignierten Gemäldes "Kauerndes Menschenpaar (die Familie)" wird fälschlicherweise immer wieder in die Zeit zwischen dem Todestag von Edith Schiele und dem Todestag Egon Schieles datiert. Tatsächlich entstand das Bild wohl 1917/1918. Es wurde erstmals im März 1918 anlässlich der XLIX. Ausstellung der Wiener Secession öffentlich gezeigt.[12]

Egon Schiele wurde in einem ehrenhalber gewidmeten Grab auf dem Ober-St.-Veiter Friedhof (Gruppe B, Reihe 10, Nummer 15/16) in seinem letzten Wohnbezirk in Wien neben seiner Frau beigesetzt. 1968 wurde auch seine Schwägerin Adele Harms, 78-jährig gestorben, hier bestattet.

Grab von Egon Schiele auf dem Ober-St.-Veiter Friedhof (Gruppe B, Reihe 10, Nummer 15/16) in Wien

Nachleben

1930 wurde in der 1928–1932 errichteten Siedlung Lockerwiese im Bezirksteil Lainz des 13. Wiener Bezirks die Egon-Schiele-Gasse nach dem Künstler benannt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges nahmen auch die internationale Anerkennung und das Ausstellen von Werken Schieles deutlich zu. So fand 1945 eine Ausstellung in der Galerie St. Etienne in New York statt. Die Akademie der bildenden Künste Wien zeigte 1948 eine Werkschau. 1964 gab es außerordentlich große Resonanz bei Ausstellungen in Boston, Florenz und New York. Im gleichen Jahr wurden bei der documenta 3 in Kassel Arbeiten von Egon Schiele in der Abteilung Handzeichnungen ausgestellt.

Am 24. April 1990 erschien die österreichische 500-Schilling-Gedenkmünze[13] Egon Schiele in Silber, gestaltet von Thomas Pesendorfer. Auf der Vorderseite sieht man das Porträt des Künstlers mit Namensnennung in Form seiner bekannten Signatur, auf der Rückseite eine Abbildung eines seiner späteren Werke: „Mutter mit zwei Kindern“.

Werk

Eine große Anzahl von Schieles Werken gelangte ab 1914 durch Ankauf oder im Austausch gegen Zahnbehandlungen in den Besitz des jüdischen Zahnarztes und Kunstsammlers Heinrich Rieger. Seine Sammlung Rieger wurde nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Österreicharisiert“. Ein großer Teil von Schieles Werk aus dieser Sammlung ist bis heute verschollen und Gegenstand umfangreicher Provenienzforschungen.[14]

Schieles Werke erzielen auf internationalen Auktionen heute Höchstpreise. In Museen weltweit sind seine Bilder hochbegehrt, denn sie finden ungeachtet seiner künstlerischen Genialität durch Schieles Ruf als „Frühvollendeter“ Bewunderung. Die größten Sammlungen von Schiele-Werken befinden sich in Wiener Museen wie dem Leopold Museum, dem Belvedere, der Albertina und dem Kunsthaus Zug in der Schweiz. Neben zahlreichen Selbstbildnissen ist Schiele vor allem für seine Akte, die fast ausschließlich Frauen und Kinder zeigen, bekannt. Aber auch seine Landschafts- und Städtebilder erfreuen sich wachsender Beliebtheit.

1964 wurden Arbeiten von ihm auf der documenta 3 in Kassel in der Abteilung Handzeichnungen gezeigt.

Kunstmarkt

Häuser mit bunter Wäsche (Vorstadt II)

Sotheby’s versteigerte 2011 Häuser mit bunter Wäsche aus dem Jahr 1914 für umgerechnet 27,6 Mio. Euro.[15]

Auch im Internet werden hohe Preise bezahlt: Am 21. Juni 2013 wurde beim Berliner Internet-Auktionshaus Auctionata das Bild Liegende Frau des Künstlers online versteigert. Das Aquarell aus dem Jahr 1916, das von dem Auktionshaus 2012 in einem privaten Nachlass entdeckt worden war, wurde mit einem Startpreis von einer Million Euro aufgerufen und für 2,4 Millionen US-Dollar (oder 1,83 Millionen Euro) verkauft.[16] Den höchsten Preis für ein Bild einer Online-Auktion hatte zuvor Artnet für ein Werk von Andy Warhol im Jahr 2011 mit 1,3 Millionen Dollar (derzeit ca. 990.000 Euro) erzielt.[17]

Museen

Bildnis Dr. Franz Martin Haberditzl, 1917, Belvedere, Wien
Das Egon Schiele Art Centrum in Krumau

Wien:

  • Albertina: Ihre grafische Sammlung besitzt eine Vielzahl von Zeichnungen und Aquarellen von Egon Schiele, zudem unterhält sie das Egon-Schiele-Archiv[18] (Max-Wagner-Stiftung). In den Habsburgischen Prunkräumen sind einige Faksimiles dauerausgestellt.
  • Belvedere: Ein erster Schritt zu Schieles heutiger Stellung als einer der bedeutendsten österreichischen Maler des 20. Jahrhunderts war der Ankauf eines Bildnisses von Edith Schiele im Jahre 1918 durch das Belvedere. Dieser erste öffentliche Erwerb eines Werkes des Künstlers war die Pioniertat des damaligen Direktors Franz Martin Haberditzl, den Schiele bereits 1917 porträtiert hatte. Durch ihn erfolgten weitere Erwerbungen, wodurch der Grundstein für eine umfangreiche und bedeutende Schiele-Sammlung gelegt wurde. Sie umfasst heute 16 Gemälde, zwei Gouachen und eine Kopfbüste.[19]
  • Leopold Museum: Das Museum beherbergt mit 41 Ölgemälden und 186 Blättern die weltweit größte Schiele-Sammlung. 2011 wurde im Leopold Museum auch das Egon-Schiele-Dokumentationszentrum eingerichtet (Autografen, Fotografien und Literatur, zusammengetragen von dem Kunstsammler Rudolf Leopold). In der Bibliothek des Museums befindet sich eine umfangreiche Sammlung von Schiele-Literatur.[20]
  • Im Heeresgeschichtlichen Museum befinden sich Schiele-Blätter in der grafischen Sammlung.
  • Wien Museum: Das städtische Museum am Karlsplatz verfügt über eine Schiele-Sammlung, einige Werke daraus sind permanent ausgestellt.

Graz:

  • Neue Galerie Graz: Die Neue Galerie am Universalmuseum Joanneum besitzt 20 Werke von Egon Schiele: 3 Ölgemälde und 17 Grafiken (Zeichnungen, Aquarelle, Radierungen). „Stadtende/Häuserbogen III“, 1918 befindet sich in der ständigen Ausstellung.[21]

Tulln:

New York

Krumau:

  • Egon Schiele Art Centrum: Das Egon Schiele Art Centrum in Krumau in Tschechien zeigt dauerhaft eine Ausstellung um Leben und Werk des Künstlers. Die Bibliothek verfügt über viele seltene Dokumente und Bücher von und über Egon Schiele.

Zug:

  • Kunsthaus Zug: Das Kunsthaus Zug verfügt mit der Stiftung Sammlung Kamm über eine bedeutende Sammlung von Werken der Wiener Moderne. Darunter neun Ölgemälde von Egon Schiele und gut zwei Dutzend Grafiken (Radierungen, Zeichnungen, Aquarelle) des Künstlers. 2018 erweiterte eine Dauerleihgabe der Werner Coninx Stiftung die Auswahl an Arbeiten auf Papier um weitere neun Werke.

Filme

Musikalische Interpretationen

Literatur

  • Österreichische Galerie Belvedere (Hrsg.): Egon Schiele – Gemälde. Ausstellung zur 50. Wiederkehr seines Todestages (Österreichische Galerie, 5. April – 15. September 1968), Wien 1968.
  • Rudolf Leopold: Egon Schiele. Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen. Residenz, Salzburg 1972.
  • Alessandra Comini: Egon Schiele’s portraits. University of California Press, Berkeley 1974, ISBN 0-520-06869-6.
  • Erwin Mitsch: Egon Schiele. 1890–1918. dtv, München 1975, ISBN 3-423-01064-9.
  • Christian M. Nebehay: Egon Schiele. 1890–1918. Leben, Briefe, Gedichte. Residenz, Salzburg 1979.
  • Egon Schiele 1890-1918. Heimkehr nach Tulln 1980. Werke und Dokumente aus Familienbesitz. Niederösterreich-Gesellschaft für Kunst und Kultur, Tulln 1980.
  • Egon Schiele. Aquarelle und Zeichnungen. Kestner-Gesellschaft, Hannover, Katalog zur Ausstellung vom 23. April bis 13. Juni 1982.
  • Christian M. Nebehay: Egon Schiele. Leben und Werk in Dokumenten und Bildern. dtv, München 1985, ISBN 978-3-423-02884-4.
  • Ludwig Schmidt: Egon Schiele. Berghaus, Kirchdorf 1989, ISBN 3-7635-0122-3.
  • Christian M. Nebehay: Egon Schiele. Von der Skizze zum Bild. Die Skizzenbücher. Christian Brandstätter, Wien 1989, ISBN 3-85447-320-6.
  • Serge Sabarsky: Egon Schiele. Gemälde aus amerikanischen Sammlungen. (Österreichische Galerie, 22. November 1991 bis 1. März 1992), Wien 1991.
  • Karin Thomas (Hrsg.): Egon Schiele, die Sammlung Leopold, Wien. Katalogpublikation anlässlich der Ausstellung Egon Schiele. Sammlung Leopold Wien in der Kunsthalle Tübingen, 2. September bis 10. Dezember 1995; Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, 21. Dezember 1995 bis 10. März 1996; Hamburger Kunsthalle, 22. März bis 16. Juni 1996 / Rudolf Leopold. DuMont, Köln 1995, ISBN 3-7701-3474-5.
  • Jane Kallir: Egon Schiele. The complete works. Including a biography and a catalogue raisonne. Expanded edition. Harry N. Abrams, New York 1998, ISBN 0-8109-4199-6.
  • Rudolf Leopold: Egon Schiele. Die Sammlung Leopold. DuMont, Köln 1998, ISBN 3-7701-4585-2.
  • Reinhard Steiner: Schiele. Die Mitternachtsseele eines Künstlers. Taschen, Köln 1999, ISBN 3-8228-6373-4.
  • Egon Schiele – Der Zeichner und die Wiener Moderne. Werke der Albertina, Wien und des Kunsthaus Zug. Schreibblock A4, kariert, 70 Seiten mit Abbildungen aller Schiele-Zeichnungen und einem Text von Matthias Haldemann.
  • Jane Kallir: Egon Schiele. Aquarelle und Zeichnungen. Hrsg. von Ivan Vartanian, mit einem Vorwort von Richard Avedon. Aus dem Englischen übersetzt von Brigitte Hilzensauer, Christian Brandstätter, Wien 2003, ISBN 3-85498-236-4.
  • Tobias G. Natter, Ursula Storch (Hrsg.): Schiele & Roessler. Der Künstler und sein Förderer. Kunst und Networking im frühen 20. Jahrhundert. Hatje Cantz, Ostfildern-Ruit 2004, ISBN 3-7757-1479-0.
  • Leopold Museum Privatstiftung (Hrsg.): Egon Schiele. Landschaften. Prestel, München 2004, ISBN 3-7913-3214-7.
  • Klaus Albrecht Schröder: Egon Schiele. Eros und Passion. Prestel, München 2004, ISBN 3-7913-3098-5.
  • Klaus Albrecht Schröder (Hrsg.): Egon Schiele. Prestel, München 2005, ISBN 3-7913-3533-2.
  • Erotic Sketches. Erotische Skizzen. Egon Schiele. Prestel, München 2005, ISBN 3-7913-3431-X. (Nachwort von Norbert Wolf, englisch und deutsch.)
  • Renée Price (Hrsg.): Egon Schiele. The Ronald S. Lauder and Serge Sabarsky Collections. Prestel, München 2005, ISBN 3-7913-3390-9.
  • Rudolf Leopold: Schiele, Egon Leo Adolf. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 22, Duncker & Humblot, Berlin 2005, ISBN 3-428-11203-2, S. 738–741 (Digitalisat).
  • Isabel Kuhl: Living Art. Egon Schiele. Prestel, München 2006, ISBN 978-3-7913-3703-6.
  • Tobias G. Natter, Thomas Trummer: Die Tafelrunde. Egon Schiele und sein Kreis. Meisterwerke des österreichischen Frühexpressionismus (Österreichische Galerie Belvedere, Wien, 14. Juni – 24. September 2006). DuMont, Köln 2006, ISBN 3-8321-7700-0.
  • Elisabeth von Samsonow: Egon Schiele – Ich bin die Vielen. Passagen Verlag, Wien 2010, ISBN 978-3-85165-954-2.
  • Helmut Friedel, Helena Pereña (Hrsg.): Egon Schiele. „Das unrettbare Ich“, in: Das Werk im Kontext seiner Zeit. Wien u. a. 2011, ISBN 978-3-86832-082-4, (dt./engl.)
  • Johann Thomas Ambrózy, Carla Carmona, Eva Werth (Hrsg.): Egon Schiele Jahrbuch,[22] Band I. Rema-Print Druck- und VerlagsgesmbH, Wien 2011, ISBN 978-3-200-02512-7.
  • Agnes Husslein-Arco, Jane Kallir: Egon Schiele – Selbstporträts und Porträts (Belvedere Wien, 17. Februar – 13. Juni 2011). München u. a. 2011, ISBN 978-3-7913-5108-7.
  • Elisabeth von Samsonow: Egon Schiele – Sanctus Franciscus Hystericus, Passagen Verlag, Wien 2012, ISBN 978-3-7092-0063-6.
  • Xavier Coste: Egon Schiele. Ein exzessives Leben. Knesebeck, München 2013, ISBN 3-86873-603-4.
  • Elisabeth von Samsonow (Hrsg.): Egon Schiele als Sammler: Bücher und Objekte aus dem Nachlass (= Enzyklopädie des Wiener Wissens, Band XXIII). Edition Seidengasse, Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra 2016, ISBN 978-3-99028-561-9.
  • Eric R. Kandel: The Age Of Insight. The Quest To Understand The Unconscious In Art, Mind, And Brain. From Vienna 1900 To The Present. Random House, New York 2012, ISBN 978-1-4000-6871-5.
  • Tobias G. Natter (Hrsg.): Egon Schiele. Sämtliche Gemälde 1909–1918. Taschen, Köln 2017, ISBN 978-3-8365-4613-3.
  • Gregor Mayer: Ich ewiges Kind. Das Leben des Egon Schiele. Residenz, Salzburg Wien 2018, ISBN 978-3-7017-3403-0.
  • Hilde Berger: Egon Schiele – Tod und Mädchen. Mit einem Nachwort von Dieter Berner sowie Drehbuchseiten und Filmstills aus dem gleichnamigen Film. Hollitzer Verlag, Wien 2018, ISBN 978-3-99012-456-7.
  • Leopold Museum (Hrsg.): Egon Schiele. Meisterwerke aus dem Leopold Museum mit einem Prolog von Hans-Peter Wipplinger und Texten von Elisabeth Leopold, Rudolf Leopold, Franz Smola und Birgit Summerauer, Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln 2017, ISBN 978-3-96098-080-3.
*Gerd Presler: Zum 100. Geburtstag. Egon Schiele als Architekt. Das Mausoleum. In: Weltkunst, 29. Oktober 2018[23]
Commons: Egon Schiele  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Werke

Museen

Biographien

Einzelnachweise

  1. Egon Schiele Geburtshaus. Abgerufen am 19. Dezember 2019.
  2. Biographie Egon Schiele. In: egonschiele.at, Egon Schiele Datenbank, aufgerufen am 22. Oktober 2018.
  3. Neues Schiele-Buch. In: Niederösterreichische Nachrichten, 19. Juni 2015.
  4. Leopold Auer: Egon Schiele und das Heeresmuseum, in: Österreichisches Staatsarchiv (Hrsg.), Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs, 26, 1973, S. 456
  5. Hannes Steindl: Schiele in der Erlaufschlucht. In: orf.at, 2. Mai 2016, aufgerufen am 22. Oktober 2018.
  6. Christian M. Nebehay: Egon Schiele. Leben und Werk in Dokumenten und Bildern. München, Salzburg, Wien 1983, S. 192.
  7. Zitiert in: Heeresgeschichtliches Museum (Hrsg.): 100 Jahre Heeresgeschichtliches Museum. Bekanntes und Unbekanntes zu seiner Geschichte. Heeresgeschichtliches Museum, Wien 1991, S. 15 f.
  8. Walter Reichel: „Pressearbeit ist Propagandaarbeit“ – Medienverwaltung 1914-1918: Das Kriegspressequartier (KPQ). Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchiv (MÖStA), Sonderband 13, Studienverlag, Wien 2016, ISBN 978-3-7065-5582-1, S. 107 f.
  9. Ilse Krumpöck: Anton Faistauers militärische Nichtsnutzigkeit. In: Schriftenreihe zu Anton Faistauer und seiner Zeit. Herausgegeben vom Anton Faistauer Forum, Maishofen 2007, ISBN 978-3-9502420-0-3, S. 52, (Anton Faistauer Forum).
  10. Christian Nebehay, Egon Schiele. 1890–1918. Leben, Briefe, Gedichte, Salzburg, Wien 1979, S. 438.
  11. Sterbeeintrag, Wiener Stadt- und Landesarchiv, Totenbeschreibamt, B 1, Bd. 1048.
  12. Egon Schiele. Wege einer Sammlung. München/Wien 2018, S. 235
  13. Gesamtverzeichnis der Schillingmünzen von 1947 bis 2001. (Memento vom 2. Februar 2014 im Internet Archive). In: Österreichische Nationalbank (OeNb), S. 34, (PDF; 5,1 MB).
  14. Michael Wladika: Dossier Dr. Heinrich Rieger. Provenienzforschung im Auftrag des Leopold Museums, Dezember 2009, (PDF), S. 17 f.
  15. AFP, dpa, mac: Egon-Schiele-Gemälde für Rekordsumme versteigert. In: welt.de, 23. Juni 2011, aufgerufen am 22. Oktober 2018.
  16. Online-Rekordpreis für Schiele-Bild. In: Kurier, 22. Juni 2013.
  17. Online Auktionsrekord für Andy Warhol Flowers Bild. In: artinfo24.com. Abgerufen am 20. Juli 2013.
  18. Egon Schiele in der Albertina; Zeichnungen und Aquarelle aus eigenem Besitz; 345. Ausstellung 1990.
  19. Agnes Husslein-Arco, Jane Kallir: Egon Schiele. Selbstporträts und Porträts, München u. a. 2011, S. 7.
  20. Schiele bekommt ein Forschungsarchiv.@1@2Vorlage:Toter Link/wien.orf.at (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: orf.at, 11. April 2012.
  21. Paul-Bernhard Eipper: Vier Bilder in einem Bild. Zur Restaurierung von Egon Schieles „Stadtende/Häuserbogen II/III“. In: Johann Thomas Ambrózy, Carla Carmona, Eva Werth (Hrsg.): Egon Schiele Jahrbuch (II/III) 2012/13. REMA-Print-Littera, Druck- und Verlagsgesellschaft m.b.H., Wien 2015, S. 70–94.
  22. Johann Thomas Ambrózy, Carla Carmona, Eva Werth (Hrsg.): Egon Schiele Jahrbuch. Rema-Print, Wien 2011, aufgerufen am 22. Oktober 2018.
  23. Egon Schiele und das Mausoleum | WELTKUNST. In: WELTKUNST, das Kunstmagazin der ZEIT. 29. Oktober 2018, abgerufen am 1. März 2020.