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vom 09.07.2022, aktuelle Version,

Peter Biegelbauer

Peter S. Biegelbauer (* 1966 in Wien) ist ein österreichischer Politikwissenschaftler und am Austrian Institute of Technology als Senior Scientist sowie an der Universität Wien und der FH Campus als Lektor zu den Bereichen Politikfeldanalyse[1][2], Vergleichende Politikwissenschaft und Demokratieforschung[3][4] tätig.

Leben

Peter Biegelbauer studierte Politikwissenschaft an der Universität Wien und am Massachusetts Institute of Technology (MIT). Von 1998 bis 2011 arbeitete er am Sozial- und Wirtschaftsforschungsinstitut Institut für Höhere Studien (IHS), Wien und unterrichtete an den Universitäten Wien, Innsbruck, Salzburg, der Karls-Universität in Prag, wo er 2006 Gastprofessor war, sowie am Institut für Höhere Studien. Er war von 2010 bis 2014 geschäftsführender Herausgeber der Österreichischen Zeitschrift für Politikwissenschaft und ist seit 2012 einer der Sprecher der Sektion Politik und Verwaltung der Österreichischen Gesellschaft für Politikwissenschaft. 2013 habilitierte sich Peter Biegelbauer an der Universität Innsbruck. Von 2015 bis 2017 war er Co-Editor des Journals European Policy Analysis.

Werk

Ein zentraler Bereich der Arbeit von Peter Biegelbauer beschäftigt sich mit der Frage wie Politik entsteht und gestaltet wird. Von ihm durchgeführte Studien setzen sich dabei mit allen Phasen der Politikentstehung auseinander, von Agenda Setting, über Entscheidungsfindung, Implementation bis zur Evaluation. Zahlreiche Arbeiten beschäftigen sich dabei mit dem Bereich der Wissenschafts-, Technologie- und Innovationspolitik[5][6][7][8]. Andere Studien analysieren Aspekte der Verkehrspolitik, Arbeitsmarktpolitik, Stadtplanung, Energiepolitik und Gesundheitspolitik. Aspekte der ökologischen, ökonomischen und sozialen Nachhaltigkeit spielen dabei meist eine wesentliche Rolle.

Viele dieser Arbeiten beschäftigen sich mit dem Zusammenspiel zwischen Politik und Verwaltung[9]. Peter Biegelbauer hält die Rolle der öffentlichen Verwaltung für unterschätzt, insbesondere in der Politikwissenschaft, aber auch in der öffentlichen Diskussion[10]. Dementsprechend setzt sich seine als Buch herausgegebene Habilitationsschrift „Wie lernt die Politik?“[11] mit dem Thema Lernen in Politik und Verwaltung auseinander.

Neben dem Buch befassen sich auch mehrere Artikel einerseits mit der Fragestellung, wie in der Politik gelernt wird und andererseits, wie Lernen in der Politik unterstützt werden kann[12][13]. In verschiedenen Studien hat sich Peter Biegelbauer dazu mit Instrumenten wie Impact Assessment, Wirkungsfolgenabschätzung, Monitoring, Evaluation und Experimenten beschäftigt. In vielen dieser Arbeiten werden diese Methoden auch zur Lösung konkreter Probleme eingesetzt.

Das Thema Partizipation und Demokratie durchzieht viele der Arbeiten in den vorher genannten Bereichen. Beispiele dafür kommen etwa aus den Bereichen Forschung, Technologie und Innovation, Energie und der Verbreitung neuer Technologien. Einerseits geht es dabei um die Analyse politischer Prozesse im Hinblick auf die Frage, wie demokratisch sie sind. Andererseits werden Möglichkeiten demokratischer Politik aufgezeigt.[14]

Einzelnachweise

  1. Peter Biegelbauer, Kerstin Lindloff, Fritz Sager: Infrastructure Policy Between Regional Interests and Societal Goals. In: European Policy Analysis. 2. Auflage. Nr. 3, 2017, S. 212225, doi:10.1002/epa2.1024 (wiley.com).
  2. Nils Bandelow, Fritz Sager, Peter Biegelbauer, „Policy Analysis in the German-Speaking Countries: common traditions - different cultures in Germany, Austria, and Switzerland“, in: Schubert, Klaus, Sonja Blum (Eds.), Policy Analysis in Germany, The Policy Press, 2014, pp. 75-90
  3. Peter Biegelbauer, Christoph Konrath: Die Pfadabhängigkeit von Demokratiereformen in Österreich. In: Journal für Rechtspolitik. 2. Auflage. Nr. 25, 2017, S. 171181 (ssoar.info [PDF]).
  4. Peter Biegelbauer Sandro Kapeller: Mitentscheiden oder Mitgestalten: direkte Demokratie versus dialogorientierte Verfahren in lokalen Entscheidungsfindungsprozessen. In: SWS-Rundschau. 1. Auflage. Nr. 57, 2017, S. 3255 (ssoar.info [PDF]).
  5. Peter Biegelbauer, Thomas Palfinger, Sabine Mayer: How Do Innovation Agencies Evaluate and Select Projects? A Comparison of 12 European Agencies. In: fteval Journal for Research and Technology Policy Evaluation. Nr. 43, August 2017, S. 2123 (ssoar.info [PDF]).
  6. Peter Biegelbauer, Matthias Weber, Hubert Heinelt, Sibylle Münch: EU research, technological development and innovation policy. In: Handbook of European Policies: Interpretive Approaches to the EU. Cheltenham/ Gloucestershire/ UK 2018, S. 241259, doi:10.4337/9781784719364.00021.
  7. Peter Biegelbauer, Thomas Palfinger, „Verschiedene Verfahren der Auswahl von Forschungsprojekten: Ein Vergleich von neun angewandten Forschungsförderungsorganisationen“, Forschung, Vol 7(1+2), 2014, pp 45-51
  8. Peter Biegelbauer, Susana Borras, Innovation Policies in Europe and the US: the new agenda, Ashgate Publ., Aldershot, United Kingdom, 2003
  9. Peter Biegelbauer, Erich Griessler, „Politische Praktiken von MinisterialbeamtInnen im österreichischen Gesetzgebungsprozess“, in: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, Vol 38(1), 2009, pp. 61-78
  10. Peter Biegelbauer, Christoph Konrath, Benedikt Speer, „Die wissenschaftliche (Nicht-)Beschäftigung mit der Verwaltung und ihrem Verhältnis zur Politik in Österreich“, in: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, Vol 43(4), 2014, pp. 349-365
  11. Peter Biegelbauer, Wie lernt die Politik - Lernen aus Erfahrung in Politik und Verwaltung, VS Verlag, Wiesbaden, 2013
  12. Artikel über das Buch „Wie lernt die Politik“ https://www.diepresse.com/1490029/wort-der-woche
  13. Peter Biegelbauer: How different forms of policy learning influence each other: case studies from Austrian innovation policy-making. In: Policy Studies. 2. Auflage. Nr. 37, 2016, S. 129146, doi:10.1080/01442872.2015.1118027 (ssoar.info [PDF]).
  14. Peter Biegelbauer, Janus Hansen, „Democratic Theory and Citizen Participation: democracy models in the evaluation of public participation in science and technology“, in: Science and Public Policy, Vol 38(8), 2011, pp. 589-598