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vom 28.05.2022, aktuelle Version,

Pfarrkirche Gmunden

Stadtpfarrkirche, Landseite vom Nordosten
Gotische Fresken aus der Zeit um 1525 (Seeseite vom Süden)
Innenansicht Richtung Hochaltar

Die römisch-katholische Pfarrkirche Gmunden (Patrozinien: Jungfrau Maria, Erscheinung des Herrn oder Dreikönigskirche) steht in der Stadtgemeinde Gmunden im Salzkammergut in Oberösterreich. Die Pfarrkirche gehört zum Dekanat Gmunden in der Diözese Linz. Die Kirche steht unter Denkmalschutz.

Lage

Die Kirche steht geostet etwas erhöht nahe dem Nordufer des Traunsees und nur 200 m vom linken Ufer der daraus ausfließenden Traun.

Geschichte

Erstmals urkundlich genannt wurde die Kirche im Jahr 1270. Gmunden war im 12. und 13. Jahrhundert zu einem Umschlagsort für Salz und mit dem Handel auch wohlhabend geworden. In Gmunden hatte es nordwestlich der späteren Stadtpfarrkirche nur eine Kapelle, die Anna-Kapelle gegeben. Sie diente später als Friedhofskapelle und wurde 1844 abgerissen. Von ihr blieben das Tor, das Turmtor der jetzigen Kirche, und einige Teile der Einrichtung erhalten. Die dreischiffige gotische Basilika wurde nahe dem Ausfluss des Traunsees errichtet. Aus der Erbauungszeit sind Reste gotischer Fresken im Inneren erhalten.

In der Barockzeit wurde die Kirche umgestaltet. Der Turm wurde von Baumeister Johann Michael Prunner unter Einbeziehung mittelalterlicher Mauern errichtet. In dieser Zeit erhielt er das Zwiebeldach und die Laterne, wodurch er eine Höhe von 51,45 Meter erreichte. Nach den barocken Veränderungen wurde die Kirche 1723 durch den Passauer Bischof Graf Joseph Dominikus von Lamberg neu geweiht.

1831 wurde der Chor baulich verändert; die ursprüngliche Form wurde 1964 rekonstruiert. Den Altarraum malte Franz Xaver Fuchs 1931 mit einer Darstellung der Heiligen Drei Könige aus. Während des Zweiten Weltkriegs wurden die ursprünglichen Glocken nach einer Metallsammlung eingeschmolzen und 1949 durch fünf Glocken aus der Glockengießerei St. Florian bei Linz ersetzt.

Bei Restaurierung des Kirchengebäudes 1946/1947 wurden außen auf der Südseite zwei gotische Fresken entdeckt, die auf die Zeit um 1525 datiert wurden. Sie zeigen rechts unter einem Spitzbogen Christophorus, unter dem linken Bogen das Jüngste Gericht. Die Fresken wurden

1968 erhielt die Kirche eine Fußbodenheizung und einen neuen Steinfußboden. Die Kirchenfenster wurden erneuert und der Kirchenraum ausgemalt. Ein neues Dach erhielt die Kirche 1976; die Fassade der Kirche wurde 1981 sowie 2001 restauriert.

Vom ehemaligen Friedhof, der die Kirche umgab, sind noch einige Grabsteine auf der Südseite erhalten.

Ausstattung

Die lebensgroße Gruppe „Anbetung der hl. drei Könige“, ein Werk von Thomas Schwanthaler

Künstlerisch besonders bedeutend sind die Figuren des Dreikönigsaltars, ein Werk des bayerisch-österreichischen Barockbildhauers Thomas Schwanthaler, die Seitenfiguren stammen von Michael Zürn d. J. Die Dreikönigsgruppe ist das Vorbild für viele im Salzkammergut geschaffene Weihnachtskrippen.

Der barocke Hochaltar, den Thomas Schwanthaler 1678 schuf, zeigt im Zentrum die Anbetung des Jesuskindes durch die Heiligen Drei Könige in etwa lebensgroßen Plastiken. Darüber schwebt im Auszug der Stern von Bethlehem. Die Seitenfiguren des Hochaltars stellen den hl Zacharias und die hl Elisabeth dar, die Eltern Johannes des Täufers. Sie stammen ebenfalls von Michael Zürn dem Jüngeren (1626–1691) aus Braunau am Inn und befanden sich ursprünglich an anderer Stelle.

Daneben verfügt die Kirche über eine Reihe weiterer Altäre. Nicht bekannt sind die Künstler des Katharinenaltars, des Nikolausaltars und des Arme-Seelen-Altars mit einem Steinrelief von 1683. Der Anna-Altar im linken Seitenschiff ist das Werk Michael Zürn d. J. Eine Kreuzigungsgruppe ist eine spätgotische Arbeit. Bonaventura Schwanthaler schuf den Schmerzensmann „Christus im Kerker“. Aus dem 20. Jahrhundert stammen die Fatima-Madonna aus der Werkstatt Klothilde Rauchs (1903–1997) in Altmünster und die Schutzmantelmadonna aus Keramik, die Emilie Schleiß-Simandl 1947 anfertigte.

Literatur

  • Johann Schicklberger: Die Stadtpfarrkirche Gmunden. In: Stadtpfarrkirche – Gmunden – Traunsteinkreuz. Gmunden o. J., S. 4–25.
  • Gmunden, Pfarrkirche Jungfrau Maria und Erscheinung des Herrn. S. 92–94. In: Die Kunstdenkmäler Österreichs. Dehio Oberösterreich. Von Erwin Hainisch, Neubearbeitet von Kurt Woisetschläger, Vorworte zur 3. Auflage (1958) und 4. Auflage (1960) von Walter Frodl, Sechste Auflage, Verlag Anton Schroll & Co., Wien 1977.
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