Prags
Prags | |
---|---|
(ital.: Braies) | |
Wappen
![]() |
Karte
![]() |
Staat: | Italien |
Region: | Trentino-Südtirol |
Provinz: | Bozen – Südtirol |
Bezirksgemeinschaft: | Pustertal |
Einwohner: (VZ 2011/31.12.2016) |
672/650 |
Sprachgruppen: (laut Volkszählung 2011) |
99,23 % deutsch 0,61 % italienisch 0,15 % ladinisch |
Koordinaten | 46° 43′ N, 12° 8′ O |
Meereshöhe: | 1.120–3146 m s.l.m. (Zentrum: 1213 m s.l.m.) |
Fläche: | 89,26 km² |
Dauersiedlungsraum: | 6,5 km² |
Fraktionen: | Außerprags, Innerprags, St. Veit |
Nachbargemeinden: | Cortina d’Ampezzo, Enneberg, Niederdorf, Olang, Toblach, Welsberg |
Postleitzahl: | 39030 |
Vorwahl: | 0474 |
ISTAT-Nummer: | 021009 |
Steuernummer: | 81008120214 |
Bürgermeister (2015): | Friedrich Mittermair (SVP) |

Prags ([praks]; italienisch Braies) ist eine Gemeinde mit 650 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2016) in Südtirol (Italien).
Geographie
Die Gemeinde Prags erstreckt sich im Pragser Tal und in den umliegenden Bergen der Pragser Dolomiten im Osten Südtirols. Das Gemeindegebiet liegt zu bedeutenden Teilen im Naturpark Fanes-Sennes-Prags und ist insgesamt 89,26 km² groß. Das Pragser Tal zweigt zwischen Welsberg (Gemeinde Welsberg-Taisten) und Niederdorf vom Pustertal Richtung Süden ab und teilt sich bald nach dem Taleingang in zwei Äste – einen südwestlichen und einen südlichen.
Der südwestliche Ast wird vom Pragser Bach durchflossen und bietet den beiden Fraktionen Innerprags mit dem Gemeindezentrum Schmieden (1210–1220 m s.l.m.) und St. Veit Platz. In den sich westlich und südwestlich erhebenden Bergen verlaufen die Gemeindegrenzen zu Olang und Enneberg. Im Talschluss liegt der Pragser Wildsee (1494 m), überragt vom Seekofel (2810 m).
Im nach Süden ziehenden Ast befindet sich die Fraktion Außerprags mit Bad Altprags. Er wird durch den Stollabach entwässert, den bedeutendsten Zufluss des Pragser Bachs, und steigt an seinem Ende zum Hochplateau der Plätzwiese an. Östlich begrenzt wird der Ast von einem Gebirgskamm, der unter anderem den Dürrenstein (2839 m) und die Helltaler Schlechten (2711 m) trägt, und Prags vom zu Toblach gehörenden Höhlensteintal trennt.
Der von den beiden Ästen umklammerte Gebirgsstock, der in seinem südlichen Bereich teilweise die Grenze zu Cortina d’Ampezzo in der Provinz Belluno bildet, findet in der Hohen Gaisl (3146 m) seinen höchsten Punkt.
Verkehr
Die Anbindung erfolgt über das Pustertal. Vom Hauptplatz in Niederdorf und vom Bahnhof in Welsberg besteht eine Busverbindung.
Bildung
In Prags befindet sich eine Grundschule, die dem deutschen Schulsprengel von Toblach angeschlossen ist.[1]
Sport- und Freizeitangebot
- Skilifte in Bad Altprags.
- Der Pragser Wildsee ist Ausgangspunkt des Dolomiten-Weitwanderweges Nr. 1.
Geschichte
Das Heilbad Altprags mit seinen Schwefelquellen soll bereits um 1490 besucht worden sein. Der Hauptort Schmieden hat seinen Namen von den dort früher lebenden Sensenschmieden.
In dem Ort befindet sich am Pragser Wildsee das gleichnamige Hotel. Dort wurden am 30. April 1945 prominente KZ-Häftlinge - darunter Martin Niemöller, Léon Blum und Kurt von Schuschnigg sowie Sippenhäftlinge aus dem Umkreis des 20. Juli 1944 - untergebracht, die laut Befehl Adolf Hitlers hätten ermordet werden sollten, aber kurz zuvor in Niederdorf auf Veranlassung des Hauptmanns der Wehrmacht Wichard von Alvensleben aus dem Gewahrsam der SS befreit worden waren (siehe Befreiung der SS-Geiseln in Südtirol). Am 4. Mai 1945 erreichte die US-Armee den Ort und brachte die befreiten Gefangenen anschließend nach Capri, wo sie auf ihre politische Vergangenheit überprüft wurden.[2][3]
Sehenswertes

- Pragser Wildsee
- Plätzwiese mit Resten eines österreichischen Sperrforts von 1915
- Pfarrkirche in St. Veit aus dem 14. Jh. mit reizvollem Bergfriedhof und dem Grabmal des Dolomitenpioniers Viktor Wolf von Glanvell.
- Kirche in Schmieden von 1730
- Kapelle in Bad Altprags mit Gewölbe mit den Wappen der Fürsten Gonzaga und der Grafen von Görz
Ortschaften der Gemeinde
- Schmieden (1.222 m)
- St. Veit (1.351 m)
Schulen
- Grundschule Schmieden
Politik
Bürgermeister seit 1952:[4]
- Josef Trenker: 1952–1964
- Martin Steiner: 1964–1971
- Josef Taschler: 1971–1974
- Andreas Pahl: 1974–1980
- Johann Kammerer: 1980–1986
- Josef Taschler: 1986–1990
- Johann Durnwalder: 1990–2000
- Alfred Mutschlechner: 2000–2015
- Friedrich Mittermair: 2015–
Einwohnerentwicklung
Einwohner | Jahr |
---|---|
689 | 1971 |
644 | 1981 |
613 | 1991 |
633 | 2001 |
In Prags leben 198 Familien.
Einzelnachweise
- ↑ Schulsprengel Toblach. Südtiroler Bürgernetz; abgerufen am 25. Oktober 2014.
- ↑ Hans Günter Richardi, SS-Geiseln in der Alpenfestung. Die Verschleppung prominenter KZ-Häftlinge nach Südtirol, Edition Raetia 2006
- ↑ Peter Koblank: Die Befreiung der Sonder- und Sippenhäftlinge in Südtirol, Online-Edition Mythos Elser 2006
- ↑ Die Bürgermeister der Gemeinden Südtirols seit 1952. In: Festschrift 50 Jahre Südtiroler Gemeindeverband 1954–2004. Südtiroler Gemeindenverband, S. 139–159; abgerufen am 16. November 2015 (PDF; 15 MB).
Weblinks
- Gemeinde Prags
- Landschaftsplan der Gemeinde Prags. Amt für Landschaftsökologie, Autonome Provinz Bozen – Südtirol (PDF-Datei)
- Eintrag im Tirol Atlas des Instituts für Geographie an der Universität Innsbruck
- Zeitgeschichtsarchiv Pragser Wildsee
Abtei | Ahrntal | Bruneck | Corvara | Enneberg | Gais | Gsies | Innichen | Kiens | Mühlwald | Niederdorf | Olang | Percha | Pfalzen | Prags | Prettau | Rasen-Antholz | Sand in Taufers | St. Lorenzen | St. Martin in Thurn | Sexten | Terenten | Toblach | Vintl | Welsberg-Taisten | Wengen