Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!

unbekannter Gast
vom 25.01.2022, aktuelle Version,

Raab (Fluss)

Raab
Rába, Raba
Die Raab in Rum, Ungarn

Die Raab in Rum, Ungarn

Daten
Lage Österreich, Ungarn
Flusssystem Donau
Abfluss über Donau Schwarzes Meer
Quelle Raabursprung am Osser
47° 20′ 43″ N, 15° 30′ 55″ O
Quellhöhe 1150 m ü. A.
Mündung In Győr in die Moson-Donau
47° 41′ 25″ N, 17° 37′ 49″ O
Mündungshöhe 118 m
Höhenunterschied 1032 m
Sohlgefälle 4,1 
Länge 250 km
Einzugsgebiet 10.400,9 km²[1]
Abfluss MQ
18 m³/s
Linke Nebenflüsse Lafnitz, Pinka, Güns
Großstädte Győr
Mittelstädte Gleisdorf, Feldbach, Jennersdorf, Körmend, Sárvár
Raabursprung südlich der Teichalm

Raabursprung südlich der Teichalm

Raabmündung in Győr

Raabmündung in Győr

Die Raab (ungarisch Rába, slowakisch Rába, slowenisch Raba, lateinisch Arrabo) ist ein rechtsufriger Zufluss zur Donau mit einer Gesamtlänge von 250 km.

Geografie

Lauf und Landschaft

Der Fluss entspringt am Fuße des Ossers in der Gemeinde Passail (Teichalm) in der Steiermark und fließt zunächst in südöstliche, dann in östliche Richtung. Zwischen Arzberg und Oberdorf fließt die Raab durch die Raabklamm, die längste Klamm Österreichs. Zu ihren Nebenflüssen zählen der Weizbach, die Lafnitz, die Pinka, die Güns und die Marcal. Steirische Orte an der Raab sind Hohenau an der Raab, Passail, Sankt Ruprecht, Gleisdorf, Feldbach, Fehring, Hohenbrugg. Die Raab fließt ein kurzes Stück durch das südliche Burgenland und überquert zwischen Jennersdorf und Szentgotthárd die Grenze zu Ungarn. Bei Mogersdorf bildet die Raab auf zwei kurzen Abschnitten die Staatsgrenze. Bei Csákánydoroszló, etwas östlich der Grenze, ändert der Fluss seine Richtung und fließt von hier bis zur Mündung nach Nordosten. Die Raab fließt an Sárvár vorbei und mündet in Győr in die Mosoni Duna (Moson-Donau oder Kleine Donau), einem rechtsseitigen Seitenarm der Donau.

Wirtschaft

Stromerzeugung

In der Steiermark wird die Raab in zahlreichen Kleinwasserkraftwerken zur Stromerzeugung genutzt. Im Burgenland befindet sich nur ein Kleinkraftwerk.

Tourismus

Im Burgenland und in Ungarn werden Kanu- oder Schlauchbootfahrten auf der Raab angeboten.

„Schäumende Raab“

Die verstärkte Schaumbildung auf der Raab, die vor allem auf die Einleitung von chemisch gereinigten Abwässern zweier Lederfabriken in der Steiermark und im Burgenland sowie auf die Geothermie Fürstenfeld zurückgeführt wird, sorgt immer wieder für Streitigkeiten zwischen Österreich und Ungarn.[2] Im Mai 2007 war in den Medien erneut Aufregung aus Ungarn über die schäumende Raab zu bemerken. Greenpeace hatte Grenzwertüberschreitungen u. a. bei Tensiden, Eisen und Phosphat festgestellt, dennoch blieben österreichische Behörden lange Zeit untätig, mit dem Hinweis darauf, dass Grenzwerte eingehalten würden oder dass andere Behörden zuständig seien.

Nachdem die ungarische Umweltorganisation Pronas Anfang Juni 2007 zum Boykott von österreichischem Bier – mit der Anmerkung, dass dies genau so schäumt wie die Raab[3] – und wenig später zum Boykott österreichischer Produkte generell aufriefen und weitere Protestaktionen ankündigten, bekam die Angelegenheit wieder mehr mediale Aufmerksamkeit und schließlich drohten ungarische Politiker damit, Österreich bei der EU wegen der grenzüberschreitenden Umweltverschmutzung zu verklagen.

Der österreichische Umweltminister Josef Pröll und sein ungarischer Amtskollege Gábor Fodor trafen sich am 26. Juni 2007 und unterzeichneten ein Aktionsprogramm, wonach Österreich die Umweltauflagen für Gerbereien verschärfen, neue Grenzwerte für u. a. Chlorid festlegen und intensivere Kontrollen durchführen werde. Zudem sollte die Geothermie Fürstenfeld bis 2009 geschlossen und durch ein Biomassekraftwerk ersetzt werden.[4]

Im Oktober 2010 wurde die Raab nach dem Kolontár-Dammbruch über den Zubringerfluss Marcal mit ätzendem Rotschlamm verunreinigt.[5]

Seither wird in einem wissenschaftlich begleiteten Projekt der Fluss saniert und die Wasserqualität laufend verbessert.[6]

Commons: Raab  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. BMLFUW (Hrsg.): Flächenverzeichnis der Flussgebiete: Leitha-, Rabnitz- und Raabgebiet. In: Beiträge zur Hydrografie Österreichs Heft Nr. 63, Wien 2014, S. 69/69. PDF-Download, abgerufen am 21. Dezember 2021.
  2. Raab-Verschmutzung: Strafverfahren eingeleitet, Kurier, 14. Juni 2007
  3. /?id=2934716 Ungarn rufen zum Boykott von österreichischem Bier auf, Der Standard, 4. Juni 2007
  4. /?id=2934716 Österreich und Ungarn vereinbaren Aktionsplan, Der Standard, 26. Juni 2007
  5. Nach Chemie-Unfall in Ungarn erreicht ätzender Rotschlamm Donau-Nebenfluss, RIA Novosti. Abgerufen im 14. Juli 2014. 
  6. Raab: Erfolgreiche Fluss-Sanierung auf ORF vom 27. Mai 2021 abgerufen am 27. Mai 2021

License Information of Images on page#

Image DescriptionCreditArtistLicense NameFile
The Wikimedia Commons logo, SVG version. Original created by Reidab ( PNG version ) SVG version was created by Grunt and cleaned up by 3247 . Re-creation with SVG geometry features by Pumbaa , using a proper partial circle and SVG geometry features. (Former versions used to be slightly warped.) Reidab , Grunt , 3247 , Pumbaa
CC BY-SA 3.0
Datei:Commons-logo.svg
Flagge Österreichs mit dem Rot in den österreichischen Staatsfarben, das offiziell beim österreichischen Bundesheer in der Charakteristik „Pantone 032 C“ angeordnet war ( seit Mai 2018 angeordnet in der Charakteristik „Pantone 186 C“ ). Dekorationen, Insignien und Hoheitszeichen in Verbindung mit / in conjunction with Grundsätzliche Bestimmungen über Verwendung des Hoheitszeichens sowie über die Fahnenordnung des Österreichischen Bundesheeres. Erlass vom 14. Mai 2018, GZ S93592/3-MFW/2018 . Bundesministerium für Landesverteidigung
Public domain
Datei:Flag of Austria.svg
Flagge Ungarns Flags of the World – Hungary MSZ 1361:2009 – A nemzeti zászló és lobogó követelményei / Requirements for national flag and waving (2009). " Megújult a zászló szabvány " (PDF). Magyar Textiltechnika 62 (5): 203–207. Budapest, Hungary: Textilipari Műszaki és Tudományos Egyesület. ISSN 2060-453X . Archived from the original on 2015-08-12 . SKopp
Public domain
Datei:Flag of Hungary.svg
Raabquelle im Grazer Bergland Eigenes Werk Roman Klementschitz , Wien
CC BY-SA 3.0
Datei:Raabquelle.JPG
The bridge of the River Rába in Rum, Hungary Eigenes Werk Darinko
Public domain
Datei:Rum hídv.jpg
Raab Mündung Győr Eigenes Werk Nxr-at
CC BY-SA 4.0
Datei:Views from Kossuth Bridge Győr Raab Mündung Rába Moson-Danube in Győr 01.JPG