Reifnitz (Gemeinde Maria Wörth)
Reifnitz (Dorf) Ortschaft Katastralgemeinde Reifnitz |
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Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | Klagenfurt-Land (KL), Kärnten | |
Gerichtsbezirk | Klagenfurt | |
Pol. Gemeinde | Maria Wörth | |
Koordinaten | 46° 36′ 21″ N, 14° 10′ 53″ O | |
Höhe | 450 m ü. A. | |
Einwohner der Ortschaft | 807 (1. Jän. 2022) | |
Gebäudestand | 288 (2016) | |
Fläche d. KG | 10,89 km² | |
Statistische Kennzeichnung | ||
Ortschaftskennziffer | 00908 | |
Katastralgemeinde-Nummer | 72158 | |
Zählsprengel/ -bezirk | Maria Wörth (20419 000) | |
Reifnitzer Bucht, dahinter der Pyramidenkogel (2008) |
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Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; KAGIS |
Reifnitz (slowenisch Ribnica) ist ein Ort am Südufer des Wörthersees in Kärnten. Der Hauptort der Gemeinde Maria Wörth hat 807 Einwohner (Stand 1. Jänner 2022[1]).
Bauwerke
- Schloss Reifnitz (slowenisch Grad Ribnica ob Vrbskem jezeru), auch Schloss „Klein Miramar“ (slowenisch Mali Miramar) genannt, wurde 1898 auf der Landzunge am Nordrand der Reifnitzer Bucht errichtet. Es präsentiert sich als kastellartiger, späthistorischer Bau auf einer befestigten Terrasse mit zinnenbekröntem Rundturm im Südosten, einem Treppengiebel über der Stiegenhausachse an der Südfassade und einem Erker im Nordosten. Im Inneren befinden sich unter anderem zwei Kassettendecken, eine Deckendekoration im Stil des Rokoko und im Stiegenhaus blickt man durch bemerkenswerte Glasfenster aus der Erbauungszeit.[2]
- Die Burgruine Reifnitz: Der erste Ansatz zum Bau einer wehrhaften Anlage auf dem Burgfelsen bei St. Margarethen-Reifnitz fällt wahrscheinlich in die Zeit der frühmittelalterlichen Christianisierung der heidnischen Alpenslawen und der Kolonisierung durch bayrisch-fränkische Neusiedler im 8./9. Jahrhundert. Aus dieser entstand in den folgenden Jahrhunderten eine der mächtigsten Burgen rund um den Wörthersee, die das gesamte Südufer und das Keutschacher Seental beherrschte. Die Burg wurde urkundlich 1145 erstmals erwähnt. Durch das Erdbeben von 1348 wurde sie beschädigt.[3] Nach mehreren Besitzerwechseln sind die Keutschacher für das Ende des 15. Jahrhunderts als Pfleger bzw. Burggrafen von Reifnitz belegt. Heute stehen nur noch wenige Mauerreste und geben eine Ahnung von der einstigen Größe und Mächtigkeit dieser Anlage. An der Stelle der ehemaligen Burgkapelle steht heute die Filialkirche St. Margarethen (siehe unten).
- St. Margarethen ist eine Filialkirche der Pfarrkirche St. Georg in Keutschach und ist im Raum Reifnitz-Keutschach wahrscheinlich die älteste Kirchengründung. Vermutlich im Jahre 977, aber zweifelsohne mit der ersten Nennung der Burg Reifnitz 1189 bzw. 1195. Auftraggeber für einen Umbau im Hochmittelalter zum spätgotischen Baukern waren die Herren von Keutschach, die mit großer Wahrscheinlichkeit finanzielle Unterstützung des Salzburger Erzbischofs Leonhard erhielten. Ein Schlussstein im Gewölbe des Kirchenschiffes, wo das Wappen der Keutschacher, die Rübe, angebracht ist, weist auf diesen Umstand hin. Die romanische Kapelle, von der nichts mehr übriggeblieben ist, befand sich auf dem höchsten Punkt der ehemaligen Burg, wo sich auch der Kirchenbau befindet. Der Platz, auf dem die spätgotische Kirche steht, ist auf drei Seiten durch steil abfallende Felswände begrenzt.
- Strandhotel Sille
- Gemeindeamt Reifnitz
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Schloss „Klein Miramar“ im Jahr 2008
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Kirche St. Margarethen
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Strandhotel Sille
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Gemeindeamt
Naturdenkmal
Südlich von Reifnitz im Wald unter dem Burgfelsen befindet sich der sogenannte Opfer- oder Hexenstein. Es ist ein Steinblock mit einer schalenförmigen Ausnehmung von zirka 95 cm Durchmesser und 15 cm Tiefe mit einer Abflussrinne an der Oberseite und ostseitig geglätteter Stirnfront; es ist eine heidnische Kultstätte unbestimmter Datierung.[2] Der Stein ist ein von Menschenhand geformter und heute von Moos überwachsener Quaderstein im Waldboden, dessen Maße 3 × 2,4 × 1,4 m betragen. Auf der Deckfläche der Kultstätte befindet sich eine Opferschale von 95 cm Durchmesser und etwa 15 cm Tiefe. Von der Schale führt eine Rinne an den Rand des Steines, durch welche das Blut der Opfertiere abfließen konnte. Die verborgene Lage im einschichtigen Wald dürfte diesen Opferstein als heidnisches Gegenstück zur Kirche von Maria Wörth erklären lassen. Als dort bereits das Christentum gepredigt (9. Jahrhundert nach Christus) wurde, steckten die Bewohner dieser Region noch im tiefen Heidentum. Sie trafen sich an verborgenen Stellen zu verbotenen heidnischen Kulthandlungen und brachten ihren alten Göttern Tieropfer dar.[4]
Veranstaltungen
Alljährlich im Monat Mai treffen sich Automobilfreunde zur „Wörtherseetour“ oder auch „Auto News Wörthersee“ genannt rund um den Wörthersee. Ursprünglich hieß die Veranstaltung „GTI-Treffen“, welche die nach wie vor geläufigere Bezeichnung ist.
Weblinks
- Die Schlange von Reifnitz. Sagen aus Kärnten
Einzelnachweise
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
- 1 2 Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Kärnten. Verlag Anton Schroll & Co, Wien 2001, ISBN 3-7031-0712-X, S. 677
- ↑ Christa Hammerl: The earthquake of January 25th, 1348: discussion of sources. In: Review of Historical Seismicity in Europe (RHISE), 1989–1993, Vol. 2
- ↑ Beschreibung auf der Tafel am Opferstein
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Positionskarte von Österreich | Eigenes Werk mittels: United States National Imagery and Mapping Agency data World Data Base II data File:Austria location map.svg von User:Lencer | NordNordWest | Datei:Austria adm location map.svg | |
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Gemeindeamt von Maria Wörth in Reifnitz, Bezirk Klagenfurt-Land, Kärnten, Österreich | Eigenes Werk | Johann Jaritz | Datei:Gemeindeamt Reifnitz 01.jpg | |
Unter dem Felsen der Burgruine Reifnitz, die aus dem 8. und 9. Jhd. stammt, befindet sich der von Menschenhand geformte Quaderstein. An der Oberseite ist eine in den Stein gehauene Opferschale von 95 Zentimeter Durchmesser und 15 cm Tiefe mit einer Abflussrinne. An dieser heidnischen Kultstätte trafen sich heimlich Gleichgesinnte nächtens im tiefen Wald, um bei Kulthandlungen ihren Göttern Tieropfer darzubringen. | Eigenes Werk | Naturpuur | Datei:Hexenstein, heidnischer Opferstein Reifnitz, Kärnten.jpg | |
Wohnhaus „vulgo WORNIG“ in Sankt Margarethen 8, Gemeinde Keutschach am See , Bezirk Klagenfurt Land, Kärnten , Österreich , Europäische Union | Eigenes Werk | Johann Jaritz | Datei:Keutschach am See St. Margarethen 8 Wohnhaus Dwornig 23052005 01.jpg | |
Filialkirche Heilige Margarethe in Sankt Margarethen, Gemeinde Keutschach am See , Bezirk Klagenfurt Land, Kärnten , Österreich , EU | Eigenes Werk | Johann Jaritz | Datei:Kirche Sankt Margareten 01.jpg | |
Bucht von Reifnitz am Wörther See, Gemeinde Maria Wörth , Bezirk Klagenfurt Land, Kärnten , Österreich , EU | Eigenes Werk | Johann Jaritz | Datei:Maria Woerth Reifnitz Bucht Woerthersee 07022008 01.jpg | |
Filialkirche Sankt Anna am Zackel in Reifnitz am Wörther See, Gemeinde Maria Wörth, Bezirk Klagenfurt-Land, Kärnten, Österreich | Eigenes Werk | Johann Jaritz | Datei:Maria Woerth Reifnitz Sankt Anna am Zackel 05082008 22.jpg | |
Schloss „Klein Miramar“ (Entstehungsjahr 1898, Umbau und Renovierung 2008) in Reifnitz am Wörther See, Gemeinde Maria Wörth, Bezirk Klagenfurt-Land, Kärnten, Österreich | Eigenes Werk | Johann Jaritz | Datei:Maria Woerth Reifnitz Schloss 05082008 01.jpg | |
Restaurant Sille in der Bucht von Reifnitz am Wörther See, erhöht dahinter die Filialkirche Sankt Anna, Gemeinde Maria Wörth, Bezirk Klagenfurt-Land, Kärnten, Österreich | Eigenes Werk | Johann Jaritz | Datei:Maria Woerth Reifnitz Sille Sankt Anna 05082008 12.jpg |