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vom 25.01.2025, aktuelle Version,

Robert Brieger

General Robert Brieger (2024)

Robert Brieger (geboren am 21. November 1956 in Wien)[1] ist ein Offizier des österreichischen Bundesheeres und hat den Dienstgrad eines Generals. Seit dem 16. Mai 2022 ist er Vorsitzender des Militärausschusses der Europäischen Union (CEUMC).[2][3][4][5] Von 2018 bis 2022 war Brieger Generalstabschef des Österreichischen Bundesheeres.[6][7][8]

Frühe Laufbahn und Ausbildung

Im Jahr 1975 rückte Robert Brieger nach der Matura zum österreichischen Bundesheer ein und begann seinen Präsenzdienst. Er absolvierte von 1976 bis 1979 die Theresianische Militärakademie in Wiener Neustadt und spezialisierte sich auf die Waffengattung Panzer. Im Anschluss diente er als Kommandant eines Aufklärungszuges in Mautern an der Donau und später als Fernmeldeoffizier sowie Kompaniekommandant in Zwölfaxing. Von 1985 bis 1988 absolvierte er den Generalstabslehrgang an der Landesverteidigungsakademie in Wien.[1]

Aufstieg und internationale Führungserfahrung

Nach seiner Ausbildung nahm Brieger zunehmend verantwortungsvollere Positionen ein. Er diente als Stabschef der 9. Panzergrenadierbrigade in Götzendorf und war zwölf Jahre lang für die militärstrategische Führung sowie die Planung und Vorbereitung der Einsätze des Bundesheeres im In- und Ausland in verschiedenen Leitungsfunktionen im Verteidigungsministerium verantwortlich.

Brieger kann auf eine langjährige Auslandserfahrung verweisen. Er absolvierte Kurse an der Führungsakademie der Bundeswehr, an der NATO-Schule in Oberammergau und am NATO Defense College in Rom. Er war Kommandant des österreichischen Kontingents im Rahmen der NATO-Mission im Kosovo (KFOR).[9] Er spielte auch eine zentrale Rolle in internationalen Missionen, als er von 2011 bis 2012 die EU-Mission Operation Althea in Bosnien und Herzegowina als Force Commander leitete, wo er 1.700 Soldatinnen und Soldaten aus insgesamt 25 Nationen führte.[10]

Führungsrolle im österreichischen Bundesheer

Zwischen seinen Auslandseinsätzen war Brieger Leiter der Gruppe Einsatzgrundlagen und verantwortlich für die Planung der österreichischen Beteiligung an der EU-Mission im Tschad. 2016 wurde er Leiter der Gruppe Logistik, bevor er 2017 Stabschef des Verteidigungsministers wurde.

Im Juli 2018 wurde Brieger zum Generalstabschef des österreichischen Bundesheeres ernannt und trat die Nachfolge von Othmar Commenda an.[6][7][11][12][8]

Militärpolitische Ansichten und Reformpläne als Generalstabschef

Brieger gilt als traditionsverbunden und rechtskonservativ, jedoch parteipolitisch unabhängig.[13] Er setzte sich während seiner Amtszeit für eine signifikante Stärkung des Bundesheeres ein. Unter anderem forderte er eine Erhöhung des Heeresbudgets auf drei Milliarden Euro jährlich und plädierte für Investitionen in die Luftraumüberwachung, die Hubschrauberflotte und den Schutz der Soldaten.[14][15][16][17][18] Zudem sprach er sich für die Verlängerung des Grundwehrdienstes von sechs auf acht Monate aus.[19][20]

Er kritisierte die aus seiner Sicht zu starke Fokussierung des Heeres auf Katastrophenhilfe und Assistenzleistungen und betonte die Notwendigkeit, die eigentliche verfassungsmäßige Aufgabe der Landesverteidigung wieder stärker in den Mittelpunkt zu rücken. Brieger forderte ein eindeutiges Bekenntnis zur militärischen Kernaufgabe; den erheblichen Nachrüstungsbedarf des Bundesheeres machte er mit dem 2019 veröffentlichten „Appell für eine effektive Landesverteidigung“ bekannt.[21][22]

Nach 2024 bekannt gewordenen Chats dürfte Brieger politisch der FPÖ zugerechnet werden. Beobachter in den Medien gehen davon aus, dass Brieger seine Beförderung durch Mario Kunasek und die Bundesregierung Kurz I seiner Nähe zur FPÖ verdankt. Heeresminister anderer Parteien hätten vermutlich andere Kandidaten bevorzugt, wobei in diesem Zusammenhang konkrete Namen kolportiert werden.[23] Zusätzliche Kritik kommt auf Brieger zu, seit bekannt wurde, dass er sich in einer großen Zahl von Facebook-Kontakten eines pensionierten Polizisten befindet, der als Holocaustleugner auffiel.[24]

In einer seiner ersten Stellungnahmen als Generalstabschef zeigte sich Brieger auf einer Linie mit der FPÖ, indem er „Massenmigration“ als die „größte gegenwärtige Bedrohung“ für Österreichs Sicherheit identifizierte.[25]

Vorsitzender des Militärausschusses der Europäischen Union

Am 19. Mai 2021 wurde Brieger von den EU-Mitgliedsstaaten zum Vorsitzenden des Militärausschusses der Europäischen Union (European Union Military Committee kurz EUMC) gewählt.[26][27] Das EUMC ist das höchste militärische Gremium innerhalb des Rates der EU. Es besteht aus den Generalstabschefs der EU-Mitgliedstaaten, die von ihren ständigen militärischen Vertretern repräsentiert werden.[28] Brieger trat das Amt als Vorsitzender des EU Militärausschusses am 16. Mai 2022 für eine reguläre Amtszeit von drei Jahren an. In dieser Funktion ist er für die militärische Beratung des Hohen Vertreters der EU für Außen- und Sicherheitspolitik sowie des Politischen und Sicherheitspolitischen Komitees (PSC) der EU verantwortlich.[28][3] Er spielt eine zentrale Rolle bei der Koordinierung der militärischen Aspekte von EU-Missionen und der Entwicklung der Sicherheits- und Verteidigungspolitik der EU.[3]

Auszeichnungen

Brieger wurde im Laufe seiner Karriere mit zahlreichen nationalen und internationalen Auszeichnungen geehrt, darunter:

Privates

Robert Brieger ist verheiratet mit seiner Frau Isabella. Gemeinsam haben sie drei Kinder.[1]

Siehe auch

Commons: Robert Brieger  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 CV General Robert Brieger. Abgerufen am 30. September 2024.
  2. Österreicher wird höchster General der Europäischen Union. Abgerufen am 30. September 2024.
  3. 1 2 3 European Union Military Committee. Abgerufen am 30. September 2024.
  4. Verteidigungsministerin Tanner verabschiedet Generalstabschef Brieger. Abgerufen am 30. September 2024.
  5. Österreicher tritt Leitungsfunktion in höchstem Militärgremium der EU an. Abgerufen am 30. September 2024.
  6. 1 2 Feierlicher Amtsantritt des neuen Generalstabschefs. Abgerufen am 30. September 2024.
  7. 1 2 Robert Brieger wird neuer Generalstabschef. Abgerufen am 30. September 2024.
  8. 1 2 Verteidigungsminister Mario Kunasek bestellt Generalmajor Robert Brieger zum neuen Generalstabschef des Österreichischen Bundesheeres. Abgerufen am 30. September 2024.
  9. Kommandoübergabe im Camp Casablanca. Abgerufen am 30. September 2024.
  10. Generalmajor Brieger wird neuer Kommandant in Bosnien. Abgerufen am 30. September 2024.
  11. Neuer Generalstabschef mit Bosnien-Erfahrung. Abgerufen am 30. September 2024.
  12. General Commenda tritt ab. Abgerufen am 30. September 2024.
  13. Neuer Generalstabschef Brieger: Konservativ, korrekt und rot-weiß-rot. Abgerufen am 30. September 2024.
  14. Warum es für das Bundesheer jetzt an's Eingemachte geht. Abgerufen am 30. September 2024.
  15. Das Bundesheer soll wieder auf Vordermann gebracht werden. Abgerufen am 30. September 2024.
  16. Generalstabschef Brieger hält an Erhöhung des Heeresbudgets fest. Abgerufen am 30. September 2024.
  17. Bundesheer: Generalstabschef fordert mehr Geld. Abgerufen am 30. September 2024.
  18. Generalstabschef fordert eindringlich mehr Geld. Abgerufen am 30. September 2024.
  19. Auch Generalstabschef für längeren Wehrdienst. Abgerufen am 30. September 2024.
  20. Generalstabschef fordert längeren Wehrdienst. Abgerufen am 30. September 2024.
  21. Appell des Generalstabs zur effektiven Landesverteidigung. Abgerufen am 30. September 2024.
  22. Effektive Landesverteidigung - ein Appell. Abgerufen am 30. September 2024.
  23. Polizist teilte auf Facebook jahrelang offen Holocaust-Leugnung im Standard vom 20. April 2024, abgerufen am 20. April 2024.
  24. Oberster EU-General Brieger nach Posting bei Holocaust-Leugner unter Druck im Standard vom 24. April 2024, abgerufen am 25. April 2024
  25. Brieger: Massenmigration „größte Bedrohung“ für Österreichs Sicherheit, Die Presse, 25. Juli 2018, abgerufen am 17. September 2018
  26. Österreichs Generalstabschef Brieger wird höchster General der EU. Abgerufen am 30. September 2024.
  27. Österreicher wird höchster General der Europäischen Union. Abgerufen am 30. September 2024.
  28. 1 2 Militärausschuss der Europäischen Union (EUMC). Abgerufen am 30. September 2024.
  29. French Order Awarded to Austrian General Robert Brieger. Abgerufen am 30. September 2024.
  30. Everybody Praises the Hungarian Soldiers’ Activity. Abgerufen am 30. September 2024.

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Wappen der Republik Österreich : Nicht gesetzeskonforme Version des österreichischen Bundeswappens, umgangssprachlich „Bundesadler“, in Anlehnung an die heraldische Beschreibung des Art. 8a Abs. 3 Bundes-Verfassungsgesetz mit zwar nach Wappengesetz detailliertem, aber schwarzem statt grauem Gefieder, mit zu grellem Gelb sowie mit inkorrekter Darstellung des Bindenschilds, da die weiße Binde zu breit und der untere rote Balken zu schmal sowie der Spitz, statt halbrund zu sein, zu flach gerundet ist: Das ursprüngliche Staatswappen wurde in der ersten Republik Österreich im Jahr 1919 eingeführt. Im austrofaschistischen Ständestaat wurde es im Jahr 1934 wieder abgeschafft und, im Rückgriff auf die österreichisch-ungarische Monarchie, durch einen Doppeladler ersetzt. In der wiedererstandenen (zweiten) Republik im Jahr 1945 wurde das Bundeswappen mit dem Wappengesetz in der Fassung StGBl. Nr. 7/1945 in modifizierter Form wieder eingeführt. Der Wappenadler versinnbildlicht, diesem Gesetzestext entsprechend (Art. 1 Abs. 1), „die Zusammenarbeit der wichtigsten werktätigen Schichten: der Arbeiterschaft durch das Symbol des Hammers, der Bauernschaft durch das Symbol der Sichel und des Bürgertums durch das Symbol der den Adlerkopf schmückenden Stadtmauerkrone …. Dieses Wappen wird zur Erinnerung an die Wiedererringung der Unabhängigkeit Österreichs und den Wiederaufbau des Staatswesens im Jahre 1945 dadurch ergänzt, dass eine gesprengte Eisenkette die beiden Fänge des Adlers umschließt.“ Mit dem Bundesverfassungsgesetz vom 1. Juli 1981, mit dem das Bundes-Verfassungsgesetz in der Fassung von 1929 geändert wird, BGBl. Nr. 350/1981, wurden die Wappengesetze von 1919 und 1945 außer Kraft gesetzt und dem Text des Bundes-Verfassungsgesetzes mit Artikel 8a B-VG eine Verfassungsbestimmung über die Farben, die Flagge und das Wappen der Republik Österreich hinzugefügt. Mit der Neuverlautbarung des Wappengesetzes mit BGBl. Nr. 159/1984 in § 1 in der grafischen Umsetzung der Anlage 1 wurde das Bundeswappen in seiner aktuellen Version eingeführt. Heraldische Beschreibung des Art. 8a Abs. 2 B-VG , in der Fassung BGBl. Nr. 350/1981 , in Verbindung mit dem Bundesgesetz vom 28. März 1984 über das Wappen und andere Hoheitszeichen der Republik Österreich (Wappengesetz) in der Stammfassung BGBl. Nr. 159/1984 , Anlage 1 . Austrian publicist de:Peter Diem with the webteam from the Austrian BMLV (Bundesministerium für Landesverteidigung / Federal Ministry of National Defense) as of uploader David Liuzzo ; in the last version: Alphathon , 2014-01-23.
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Marine Corps Gen. Joe Dunford, chairman of the Joint Chiefs of Staff, meets with Austrian Gen. Robert Brieger, Chief of the General Staff of the Austrian Armed Forces, at Rossauer Barracks in Vienna, Austria, March 4, 2019. (DoD Photo by Navy Petty Officer 1st Class Dominique A. Pineiro) 190304-D-PB383-019 Chairman of the Joint Chiefs of Staff from Washington D.C, United States
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