Sankt Martin am Wöllmißberg
Sankt Martin am Wöllmißberg | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Steiermark | |
Politischer Bezirk: | Voitsberg | |
Kfz-Kennzeichen: | VO | |
Fläche: | 25,76 km² | |
Koordinaten: | 47° 0′ N, 15° 6′ O | |
Höhe: | 704 m ü. A. | |
Einwohner: | 783 (1. Jän. 2017) | |
Bevölkerungsdichte: | 30 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 8580 | |
Vorwahl: | 03140 | |
Gemeindekennziffer: | 6 16 21 | |
NUTS-Region | AT225 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
St. Martin a. Wöllmißbg 64 8580 Sankt Martin am Wöllmißberg |
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Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Johann Hansbauer (ÖVP) | |
Gemeinderat: (2010) (9 Mitglieder) |
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Lage der Gemeinde Sankt Martin am Wöllmißberg im Bezirk Voitsberg | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
St. Martin am Wöllmißberg ist eine Gemeinde mit 783 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2017) in der Steiermark in Österreich.
Geographie
St. Martin liegt auf einer Höhe von 704 m südlich von Köflach und Voitsberg.
Das Gemeindegebiet beinhaltet den zwischen dem Gößnitzbach und der Teigitsch gelegenen Wöllmißberg (791 m), sowie südlich davon einen Teil des Schusterbauerkogels (1288 m). Der Großteil der Gemeinde ist von Nadelwäldern und Wiesen bedeckt.
Katastralgemeinden sind: Großwöllmiß, Kleinwöllmiß und St. Martin am Wöllmißberg.
Nachbargemeinden:
Köflach | Rosental an der Kainach, Voitsberg | Voitsberg |
Edelschrott |
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Krottendorf-Gaisfeld, Ligist |
Edelschrott | Edelschrott | Ligist |
Wappen
Das Wappen der Gemeinde zeigt eine kleine Kapelle auf einem dreiteiligen Hügel, eingebettet zwischen zwei Tannen. Im grünfarbenen Hügel selbst ist eine graue Axt eingelassen.
Wirtschaft
Der wichtigste Wirtschaftszweig ist der Agrarsektor, vor allem Forst- und Milchwirtschaft. Daneben gibt es noch kleinere Gewerbe- und Tourismusbetriebe.
An der Teigitsch befinden sich das Kavernenkraftwerk St. Martin mit 11 MW Leistung, das 1965 errichtet wurde, und die Langmannsperre.
Durch das Gemeindegebiet führt die Südautobahn A2.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Anton-Wildgans-Gedenkstätte: wurde dem Dichter Anton Wildgans zu Ehren erstellt, der hier sein Epos „Kirbisch“ 1925 begonnen hatte
- Heimatmuseum: 1965 zur 700-Jahrfeier in Privatinitiative begonnen, und dann 1995 von offizieller Seite aus neu gestaltet und in der ehemaligen Volksschule untergebracht. Hier wird vor allem der Bau der Langmannsperre und des Wasserkraftwerkes Arnstein dokumentiert. Außer der Weberzunft werden noch Hausrat, Werkzeug, Schulutensilien und Trachten gezeigt. Anton Wildgans und Rochus Kohlbach, die mit St. Martin am Wöllmißberg verbunden waren, ist ebenfalls eine kleine Ausstellung gewidmet
- Langmann-Stausee
- Burgruine Neu-Leonroth am Fuß des Wöllmißberg
Teigitschgraben
Als Teigitschklamm (ca. 5 km) wird der Lauf der Teigitsch zwischen Gaisfeld in der Gemeinde Krottendorf-Gaisfeld über das Gemeindegebiet von Sankt Martin am Wöllmißberg bis zur Langmannsperre in der Gemeinde Edelschrott bezeichnet. Erreichbar ist der Teigitschgraben, eingebettet in das weststeirische Mittelgebirgsland, über die Packer Straße B70 bzw. von der Südautobahn A2 (Abfahrt Steinberg). Die Teigitsch ist aufgrund ihres Wasserreichtums von der Koralm nicht nur für den Tourismus, sondern auch für die Energiewirtschaft von Interesse. Die ältesten steirischen Wasserkraftwerke liegen an diesem Fluss. Dank Völkerbundanleihe wurde Anfang der 1920er Jahren die Langmann-Sperre für das Kraftwerk Arnstein gebaut. Zu seiner Zeit war es eines der modernsten österreichischen Wasserkraftwerke, da mit einem bis dato nicht erreichten Wassersäulendruck gearbeitet wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die 50 m hohe, weiter oben liegende Hirzmannsperre gebaut. Noch weiter oben befindet sich die Packer Stausee. Alles Wasser, welches im Teigitschgraben heute fließt, kommt von kleinen Zuflüssen rechts und links, des Grabens. Die Wassermengen vom Oberlauf werden vom Stausee Langmann aus in ein Röhrensystem umgeleitet. Daher verlor die Klamm einen Großteil ihres Wasservolumens von einst und damit an touristischer Attraktivität. Im Graben gab es einst drei Gasthäuser, von denen keines mehr geöffnet ist. Eines wurde zu einem Pfadfinderheim (Ferienheim Langmannsperre) umgebaut. Das Kernstück des Grabens zwischen dem Kraftwerk Arnstein und der Langmannsperre kann in ca. 2,5 Gehstunden durchwandert werden. Zeitweilig führt die Wanderung entlang der wasserführenden Leitung und der sogenannten Schienenstraße, einem ebenen Fahrweg, auf dem mit Hunten das Material für den Bau der Langmann-Sperre transportiert wurde, das mit einem Schrägaufzug vom Kraftwerk Arnstein heraufgebracht wurde.
Mineralogisch galt der Teigitschgraben, da er im Bereich der kristallinen Gesteine des steirischen Randgebirges zwischen Soboth und Koralm liegt, während des Kraftwerksbaus als ausgezeichnete Fundstelle für verschiedene Mineralien wie Bergkristalle, Rauchquarzen, Sphenen, Feldspäten und ähnlichen Kluftmineralien.
Biologisch bemerkenswert ist der Fund des flechtenbildenden Schlauchpilzes Baeomyces rufus.[1]
Zwei beliebte Volksmusik-Walzer führen die einst so herrlichen Teigitschklamm im Namen, der „Teigitschgraben-Walzer“[2] und das „s'Diandl von Teigitsch“.
Historische Landkarten
- Historische Landkarten zu St. Martin und seiner Umgebung aus den drei Landesaufnahmen aus der Zeit, ca. 1789 bis 1910
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Das Gebiet von St. Martin in der Josephinischen Landesaufnahme, ca. 1789
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St. Martin südlich der Teigitsch in der Franziszeischen Landesaufnahme, ca. 1835
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Wöllmiss Berg (mitte oben) in der franzisco-josephinischen Landesaufnahme, ca. 1910
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Nordwesten: Köflach, Aufnahmeblatt der Landesaufnahme ca. 1878
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Norden: Voitsberg und der Mittellauf der Kainach
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Westen: Pack und Hebalm, Packer Straße
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Süden: Stainz, Rosenkogel, Reinischkogel
Quellen und Anmerkungen
- ↑ Hafellner, Josef: Bemerkenswerte Flechtenfunde in Österreich. 2001. http://www.uni-graz.at/~oberma/hafellner-bemerkenswerte-oesterreich-flechten.htm
- ↑ Abgedruckt etwa in: Teigitschgraben-Walzer. Volksweise. Bearbeitung Max Rosenzopf. In: Elke Margetich / Willibald Stelzl: Schule für Steirische Harmonika. I in Notenschrift. ISBN 3-901384-04-9, Seite 48.
Literatur
- Ernst Lasnik: St. Martin am Wöllmißberg. St. Martin am Wöllmißberg 2007
Weblinks
- Gemeinde
- Sagen.at: Wie St. Martin am Wöllmisberg entstand
- Baubeschreibung der Burgruine Neu-Leonroth
- 61621 – Sankt Martin am Wöllmißberg. Gemeindedaten, Statistik Austria.