Schloss Ladendorf
Schloss Ladendorf | ||
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Das dem Verfall preisgegebene Schloss |
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Entstehungszeit: | 1658 | |
Erhaltungszustand: | dem Verfall preisgegeben | |
Geographische Lage | 48° 32′ 9,2″ N, 16° 29′ 25″ O | |
Höhe: | 228 m ü. A. | |
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Schloss Ladendorf befindet sich auf einer Anhöhe nördlich der niederösterreichischen Marktgemeinde Ladendorf und ist von einem Park umgeben.
Geschichte
Mit Hugo von Ladendorf wird der Ort 1170 erstmals erwähnt. Die damalige, nicht erhaltene Burg befand sich 1228 im Besitz von Otto von Ladendorf aus der ritterlichen Familie der mit Johann Nep. Franz Ladensdorfer im 18. Jh. erloschenen Ladendorfer (Adelsgeschlecht) mit Stammsitz in Ladendorf. 1454 wird ein Wolfgang von Ladendorf erwähnt. Die Burg wurde 1450 vom böhmischen Söldnerführer Pongracz von Liptau zerstört und 1645 von den Schweden schwer beschädigt. Die Steger von Ladendorf (Adelsgeschlecht), waren Besitzer der Herrschaft Ladendorf von 1550 bis 1658.[1] Im Jahr 1658 erwarb Wilhelm Johann Anton Graf Daun die Herrschaft mit der mittlerweile zu einer Vierkantanlage erweiterten Burg. Nach 1722 ließ Wirich Philipp Lorenz Graf Daun die Burg ausbauen, und sein Sohn Leopold Joseph ließ Schloss Ladendorf durch Donato Felice d’Allio mit einem zweigeschossigen Festsaal umgestalten.[2] Weitere Besitzer waren Johann Josef Fürst Khevenhüller-Metsch, danach Karl Fürst Khevenhüller-Metsch und 1928 erwarb die Familie Huck das Schloss, das heute Eigentum ihrer Nachkommen ist, die es verfallen lassen und das einstige Verwaltergebäude bewohnen.
Das Schloss war 1940 noch in hervorragendem Zustand. Während des Zweiten Weltkrieges und in der Nachkriegszeit wurde das Gebäude als Notunterkunft und Lazarett genutzt.
Beschreibung

Eine vierflügelige Anlage um einen Rechteckhof, die teilweise noch von einem Graben umgeben ist. Die Fassadengestaltung ist außen dreigeschossig und innen zweigeschossig, wobei eine unterschiedliche Fensteraufteilung erfolgte. 1722 wurde der elfachsige Südtrakt mit einem dreiachsigen Mittelrisalit neu gestaltet. In ihm befindet sich ein zweigeschossiger Festsaal. Vor dem Ostflügel befindet sich die Brücke über den Wehrgraben. Die dazugehörige Portalanlage hat eine gerade Verdachung über gebänderten Pilastern. Die Einfahrt durch den Ostflügel ist mittels Platzlgewölben zwischen Doppelgurten ausgeführt.
Nordöstlich des Schlosses befindet sich das Verwaltungsgebäude. Ein breitgelagerter, dreigeschossiger Bau mit seichten Mittel- und Eckrisaliten, errichtet Mitte des 18. Jahrhunderts.[3]
Der Schlosspark ist zum Teil von einer Mauer und Eisengittern umgeben. Südlich ist ein steinernes Wasserbecken und eine barocke Mariensäule aufgestellt. Im Osten zur Kirche hin befindet sich eine aufwendige Portalanlage aus dem zweiten Viertel des 18. Jahrhunderts.[3]
Die Kapelle

Im Nordflügel befindet sich die Kapelle, ein zweigeschossiger, rechteckiger Saalraum mit gerader, geschlossener Altarnische zwischen gekehlten Pilastern.[3] Sie stammt aus dem Jahr 1730 und ist ebenfalls reich stuckiert. Bemerkenswert ist der retabelartiger Altar aus Stuckmarmor sowie das aus Eiche geschnittene barocke Kommuniongitter.
Literatur
- Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Niederösterreich nördlich der Donau. Bearbeitet von Evelyn Benesch, Bernd Euler-Rolle, Claudia Haas, Renate Holzschuh-Hofer, Wolfgang Huber, Katharina Packpfeifer, Eva Maria Vancsa-Tironiek, Wolfgang Vogg. Beiträge von Géza Hajós, Horst Richard Huber, Wolfgang Komzak, Johann Kräftner, Markus Kristan, Johannes-Wolfgang Neugebauer, Inge Podbrecky, Lothar Schultes, Margareta Vyoral-Tschapka, Helmut Windl. Verlag Anton Schroll & Co, Wien 1990, ISBN 3-7031-0652-2
Weblinks
- Eintrag über Schlossruine Ladendorf auf NÖ-Burgen online – Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit, Universität Salzburg
- Eintrag über Schloss Ladendorf auf Burgen-Austria
- Schloss Ladendorf bei Wehrbauten.at
Einzelnachweise
- ↑ Archiv. Abgerufen am 14. März 2019.
- ↑ DEHIO: Niederösterreich. Nördlich der Donau. Herrnleis. Anton Schroll Verlag, Wien 1990, S. 628.
- 1 2 3 DEHIO Niederösterreich nördlich der Donau. Verlag Berger, Horn/Wien 2010, ISBN 978-3-85028-395-3, S. 628f.