Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!

unbekannter Gast
vom 22.05.2022, aktuelle Version,

Schloss Ladendorf

Schloss Ladendorf
Das dem Verfall preisgegebene Schloss

Das dem Verfall preisgegebene Schloss

Staat Österreich
Entstehungszeit 1658
Erhaltungszustand dem Verfall preisgegeben
Geographische Lage 48° 32′ N, 16° 29′ O
Höhenlage 228 m ü. A.
Schloss Ladendorf (Niederösterreich)
Schloss Ladendorf (Niederösterreich)

Schloss Ladendorf befindet sich auf einer Anhöhe nördlich der niederösterreichischen Marktgemeinde Ladendorf und ist von einem Park umgeben. Das Barockschloss befindet sich im Verfall.

Geschichte

Mit Hugo von Ladendorf wird der Ort 1170 erstmals erwähnt. Die damalige, nicht erhaltene Burg befand sich 1228 im Besitz von Otto von Ladendorf aus der ritterlichen Familie der mit Johann Nep. Franz Ladensdorfer im 18. Jh. erloschenen Ladendorfer (Adelsgeschlecht) mit Stammsitz in Ladendorf. 1454 wird ein Wolfgang von Ladendorf erwähnt. Die Burg wurde 1450 vom böhmischen Söldnerführer Pongracz von Liptau zerstört und 1645 von den Schweden schwer beschädigt. Die Steger von Ladendorf (Adelsgeschlecht) waren Besitzer der Herrschaft Ladendorf von 1550 bis 1658.[1]

Im Jahr 1658 erwarb Wilhelm Johann Anton Graf von Daun die Herrschaft mit der mittlerweile zu einer Vierkantanlage erweiterten Burg. Nach 1722 ließ Wirich Philipp Lorenz Graf Daun die Burg barock ausbauen und sein Sohn Leopold Joseph, der Feldmarschall im Siebenjährigen Krieg, ließ Schloss Ladendorf durch Donato Felice d’Allio mit einem zweigeschossigen Festsaal umgestalten.[2]

Weitere Besitzer waren ab 1751 Fürst Johann Joseph von Khevenhüller-Metsch, der Kaiserin Maria Theresia und ihren Thronfolger Joseph zur Hochzeit seiner Tochter hier empfing. Ihm folgte Karl Fürst Khevenhüller-Metsch. 1928 erbte die Familie Huck das Schloss von den Khevenhüllern, das bis heute Eigentum ihrer Nachkommen ist. Sie bewohnen das einstige Verwaltergebäude. Das Schloss verfällt; die meisten der 128 Fenster sind zerschlagen, die Decken morsch und teilweise eingestürzt, der große Saal einsturzgefährdet. Seine Decke mit den Stukkaturen (Taten des Herkules) von Santino Bussi, wird von Holzstangen notdürftig gestützt. Lediglich das Dach konnte in den 70er-Jahren auf Kosten des Bundesdenkmalamtes ausgebessert werden.

Das Schloss war 1940 noch in hervorragendem Zustand. Während des Zweiten Weltkrieges und in der Nachkriegszeit wurde das Gebäude als Notunterkunft und Lazarett genutzt.

Beschreibung

der Festsaal

Eine vierflügelige Anlage um einen Rechteckhof, die teilweise noch von einem Graben umgeben ist. Die Fassadengestaltung ist außen dreigeschossig und innen zweigeschossig, wobei eine unterschiedliche Fensteraufteilung erfolgte. 1722 wurde der elfachsige Südtrakt mit einem dreiachsigen Mittelrisalit neu gestaltet. In ihm befindet sich ein zweigeschossiger Festsaal. Vor dem Ostflügel befindet sich die Brücke über den Wehrgraben. Die dazugehörige Portalanlage hat eine gerade Verdachung über gebänderten Pilastern. Die Einfahrt durch den Ostflügel ist mittels Platzlgewölben zwischen Doppelgurten ausgeführt.

Nordöstlich des Schlosses befindet sich das Verwaltungsgebäude. Ein breitgelagerter, dreigeschossiger Bau mit seichten Mittel- und Eckrisaliten, errichtet Mitte des 18. Jahrhunderts.[3]

Der Schlosspark ist zum Teil von einer Mauer und Eisengittern umgeben. Südlich ist ein steinernes Wasserbecken und eine barocke Mariensäule aufgestellt. Im Osten zur Kirche hin befindet sich eine aufwendige Portalanlage aus dem zweiten Viertel des 18. Jahrhunderts.[3]

Die Kapelle

Die Schlosskapelle

Im Nordflügel befindet sich die Kapelle, ein zweigeschossiger, rechteckiger Saalraum mit gerader, geschlossener Altarnische zwischen gekehlten Pilastern.[3] Sie stammt aus dem Jahr 1730 und ist ebenfalls reich stuckiert. Bemerkenswert ist der retabelartiger Altar aus Stuckmarmor sowie das aus Eiche geschnittene barocke Kommuniongitter.

Literatur

Commons: Schloss Ladendorf  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ladendorf. In: burgen-austria.com. Private Webseite von Martin Hammerl, abgerufen am 6. März 2022.
  2. DEHIO: Niederösterreich. Nördlich der Donau. Herrnleis. Anton Schroll Verlag, Wien 1990, S. 628.
  3. 1 2 3 DEHIO Niederösterreich nördlich der Donau. Verlag Berger, Horn/Wien 2010, ISBN 978-3-85028-395-3, S. 628f.

License Information of Images on page#

Image DescriptionCreditArtistLicense NameFile
Positionskarte von Niederösterreich Quadratische Plattkarte. Geographische Begrenzung der Karte: N: 49.02796° N S: 47.38301° N W: 14.44565° O O: 17.07430° O Own work, based on Austria Lower Austria location map.svg SRTM30 v.2 data Tschubby
CC BY-SA 3.0
Datei:Austria Lower Austria topographic location map.png
an icon for castles and fortresses Eigenes Werk Herzi Pinki
Public domain
Datei:Castle.svg
The Wikimedia Commons logo, SVG version. Original created by Reidab ( PNG version ) SVG version was created by Grunt and cleaned up by 3247 . Re-creation with SVG geometry features by Pumbaa , using a proper partial circle and SVG geometry features. (Former versions used to be slightly warped.) Reidab , Grunt , 3247 , Pumbaa
CC BY-SA 3.0
Datei:Commons-logo.svg
Die Hauptfassade bzw. der Osttrakt des Schlosses der Schlossanlage Schloss Hof in der niederösterreichischen Marktgemeinde Engelhartstetten . Die Schlossanlage wurde um 1627 auf einer Geländekante und östlich der mittelalterlichen Feste Hof errichtet. Nachdem 1725 Prinz Eugen die Anlage erworben hatte, baute er diese zu einem repräsentativen Landsitz aus. 1755 kam das Schloss in den Besitz von Maria Theresia . Von 1773 bis 1775 erfolgte dann ein Um- und Ausbau zum heutigen Erscheinungsbild durch Franz Anton Hillebrandt . Eigenes Werk C.Stadler/Bwag
CC BY-SA 4.0
Datei:Engelhartstetten - Schloss Hof (2).JPG
Westansicht des Schlosses Ladendorf in der niederösterreichischen Gemeinde Ladendorf . Das vierflügelige Anlage um einen Rechteckhof wurde im 16. Jahrhundert errichtet und 1722 umgebaut. Im 2. Weltkrieg bzw. in der Besatzungszeit wurde das Schloss schwer beschädigt und ist in einem ruinösen Zustand. Eigenes Werk C.Stadler/Bwag
CC BY-SA 4.0
Datei:Ladendorf - Schloss.JPG
Kapelle im Schloss Ladendorf, Niederösterreich Eigenes Werk Shugendo
CC BY-SA 4.0
Datei:Ladendorf alte Kapelle 2.jpg
Dieses Bild zeigt das in Österreich unter der Nummer 21765 denkmalgeschützte Objekt. ( Commons , de , Wikidata ) Eigenes Werk Shugendo
CC BY-SA 4.0
Datei:Schloss Ladendorf.jpg