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vom 16.04.2022, aktuelle Version,

Stadtsaal

Stadtsaal: Zuschauerraum und Bühne

Der Stadtsaal (Eigenschreibweise STADTSAAL) ist ein Veranstaltungsort im 6. Wiener Gemeindebezirk Mariahilf an der Mariahilfer Straße, der am 3. Jänner 2011 eröffnet wurde. Er befindet sich in einem ehemaligen Ballsaal, der 1870 erbaut wurde, und soll deutschsprachigen Kabarettisten, Musikern und Buchautoren eine Bühne bieten.

Geschichte des Saals

Wo zuletzt der "Verein für Konsumenteninformation" seinen Sitz hatte, stand einst der Gasthof "Zum blauen Bock" (später "Englischer Hof", dann Monopol, Savoy und zuletzt Münchnerhof), der einen beliebten Ball-, Konzert- und Versammlungssaal besaß.

Hier wurde am 8. Dezember 1867 der Arbeiterbildungsverein Gumpendorf gegründet, eine der aktivsten und stärksten Organisationen in der Frühzeit der Wiener Arbeiterbewegung. Das am 15. November 1867 in Kraft getretene Staatsgrundgesetz eröffnete der jungen Arbeiterbewegung nach Jahren der Illegalität neue Möglichkeiten, sich zu organisieren. Unmittelbar nach Inkrafttreten des Gesetzes wurde für den 8. Dezember eine Versammlung zur Gründung eines Wiener Arbeiterbildungsvereins einberufen. Vorbereitet wurde diese Zusammenkunft von bereits existierenden Arbeiterkomitees in Gumpendorf und Schottenfeld, den Zentren der Wiener Textilindustrie. Der Zustrom übertraf allerdings selbst die kühnsten Erwartungen. Der Saal war für die etwa 3.000 Teilnehmer viel zu klein. Die Versammlung musste deshalb vertagt werden und fand eine Woche später, am 15. Dezember in Schwenders Kolosseum statt. Die Zusammenkunft am 8. Dezember gilt dennoch als das Gründungsdatum des Arbeiterbildungsvereins Gumpendorf, der damit vermutlich der erste dieser Vereine in Wien war.

Der Elektrotechnische Verein Österreichs, Verband Deutscher Elektrotechniker, Österreichischer Verband für Elektrotechnik veranstaltete den II. Vergnügungs-Abend am Dienstag, den 15. Jänner 1901, im großen Saale des Hotel Savoy (Englischer Hof). Entree per Person war 3 Kronen.

Münchner Hof

1911 übernahm Franz Aufischer das Hotel und benannte es in „Münchner Hof“ um.

1948 gaben die westlichen Alliierten die Zensur auf – mit Ausnahme von 1.200 „Nazi-Filmen“ auf der Verbotsliste des Jahres 1947. Die sowjetische Zone bestand hingegen bis 1955 auf einer Filmgutachtung und auf einer prozentuellen Film-Aufteilung von 50 % Filmvorführungen sowjetischer Herkunft bzw. sowjetischen Verleihs; dennoch war man bei Übertretungen eher locker – es blieb zumeist bei Verwarnungen. Im Volksbildungshaus Alsergrund präsentierte sich in diesem Jahr das Österreichische Kinemathek-Museum (1951 zog es in das Hotel „Münchnerhof“ in Mariahilf um.) Gründung der Filmwissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft innerhalb der Gesellschaft der Filmfreunde (1953 wurde diese eine eigene Gesellschaft, der ab 1956 auch der Aufgabenbereich „Filmwirtschaft“ zukam) „Zweite Rosenmontag Redoute“ von Funk und Film am 1. März 1954 in den Sälen des Hotels Münchnerhof: Kabarett im Kleinen Saal – Max Lustig conferierte Else Rambausek, Maxi Böhm, Pirron & Knapp, Willy Kralik und Erich Dörner.

Grosse Bonbonnieren- und Süsswarenschau 1954, im "Münchnerhof", Wien, vom 25. April bis 2. Mai 1954 – Zentralvereinigung der Zuckerwarenhändler Österreichs, 1954

Stadtsaal heute

Mira Lu Kovacs, Konzert 2021

Mit einer Besucherkapazität von rund 420 Personen gestaltet der Stadtsaal im 6. Bezirk als Kleinkunsttheater die Kulturszene seit 3. Januar 2011 nachhaltig mit. Zur Eröffnung des Stadtsaals traten unter anderem Josef Hader, Werner Schneyder und Thomas Stipsits auf. Auch Alfred Dorfer, der sein Programm bisjetzt in den Folgemonaten im Saal aufführte, war zu sehen.[1]

Im Stadtsaal treten Künstler der Österreichischen Kabarettszene wie auch die des benachbarten Auslands auf.

Für die Leitung des neuen Theaters zeichnet neben Fritz Aumayr (Gründer von Kulisse, Spektakel, Vindobona) und Andreas Fuderer (Leitung Kabarett Niedermair) auch Till Hofmann, der in München die Bühnen Lustspielhaus, Lach- und Schießgesellschaft, Vereinsheim und Oblomow leitet, als verantwortlich.

Der Stadtsaal besitzt vier Rollstuhlplätze und einen barrierefreien Zugang zum Saal, Garderobe, Toiletten und gastronomischen Bereich.

Bisherige Premieren im Stadtsaal (Auswahl):

Einzelnachweise

  1. Stadtsaal-Eröffnung: Das Kabarett im alten Ballsaal – DiePresse.com (Memento vom 20. April 2019 im Internet Archive)

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Neujahrskonzert der Familie Lässig (2014) mit Manuel Rubey, Gerald Votava, Gunkl u.v.m. Eigenes Werk StadtsaalWien
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Ansicht des STADTSAAL vom Balkon Eigenes Werk StadtsaalWien
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Vienna - Münchnerhof Eigenes Werk Andrzej Otrębski
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